Bilddokumente und Informationen zur Geschichte des Dorfes Kuschkow aus der Spreewaldregion in der Niederlausitz

 

 

Startseite Kuschkow-Historie      Fotografie und Architektur      Impressum und Datenschutz

 

Urheberrecht
 
Alle auf dieser Seite verwendeten Fotos und Abbildungen sind urheberrechtlich und nutzungsrechtlich geschützt.

Bildquellen und Rechteinhaber sind jeweils in den Bildunterschriften oder im Fließtext angegeben, siehe Impressum.
 

 

 
  



Kuschkow am nördlichen Rand der Niederlausitz

Dies ist die private Website von Doris Rauscher, aufgewachsen als Doris Jäzosch in Kuschkow, die ältere Tochter des Müllermeisters Manfred Jäzosch und seiner Ehefrau Jutta Jäzosch, geborene Thiele. Großvater war der Kuschkower Schmied und spätere Müllermeister Bernhard Jäzosch. Ziel der Website ist es, möglichst viele der noch existierenden Dokumente, Fotos und Berichte mit ortsgeschichtlichem Bezug zu Kuschkow der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Website versteht sich als persönliche Familien- und Heimatseite und gleichzeitig als sachliches Informationsangebot und digitales Archiv zur Dorfgeschichte. Die Bearbeitung der Website mit allen Unterseiten erfolgt gemeinsam durch Doris und Norbert Rauscher.

Oben sehen Sie zwei Bildausschnitte aus historischen Hochzeitsfotos sowie rechts ein Mädchen in Spreewälder Tracht, wie sie auch von den Hochzeitsgästen getragen wurde; die vollständigen Fotos und Bildquellen finden Sie unten. Die Inhalte dieser Website mit Unterseiten werden nach bestem Wissen regelmäßig aktualisiert und erweitert, je nach zur Verfügung stehenden Dokumenten und Erkenntnissen. Anregungen, Korrekturen und sonstige Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet.

Hinweis: Diese Website und ihre Unterseiten sind optimiert für Desktop-PC und Notebook bzw. Laptop, nicht jedoch für Tablet und Smartphone, dort kommt es leider zu Fehldarstellungen.


 
 

 
Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Die Schmiede der Familie Jäzosch ‒ Geschichte einer Dorfschmiede mit ihren Familien ab 1435

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 1 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 2 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.1 ‒ 1891 bis 1924 ‒ Seiten 0 bis 77

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.2 ‒ 1924 bis 1929 ‒ Seiten 78 bis 111

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.3 ‒ 1929 bis 1947 ‒ Seiten 112 bis 148, Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 2 und 3 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 4 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/1951 und 1954/1955

Klassenbuch aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgang 1958/1959

Die Lehrerin Luise Michelchen ‒ Ein 107-jähriges Leben in Berlin-Charlottenburg und Kuschkow

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Teil 1.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit vor 1945

Verschiedenes ‒ Teil 1.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1940 bis 1960

Verschiedenes ‒ Teil 2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit nach 1950

Historische Ortsansichten ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz
 




Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos - Teil 1

Zunächst ein kurzer Rückblick: Im Mittelalter erlaubten die jeweils Herrschenden (Grundbesitzer, Zünfte, Gilden, Magistrat der Stadt, usw.) nur demjenigen eine Ehe, der eine Familie ernähren konnte. Einem sehr großen Teil der Bevölkerung (ca. 50%) wurde nicht gestattet, eine Ehe einzugehen und eine Familie zu gründen. Nur den Männern gestattete die Kirche die Scheidung und erneute Heirat. Eine kirchliche Ehe gab es seit dem 10. Jahrhundert, wobei die Kirche erst ab dem 13. Jahrhundert ein eigenes Eherecht hervorgebracht hat, die Ehe wurde sakramentalisiert, unauflöslich. Keine Laien, sondern nur Priester durften trauen. Nach diesem Eherecht waren Jungen bereits mit 12 Jahren und Mädchen ab 14 Jahren heiratsfähig. Jedoch spielte die Verbindung zweier Familien die Hauptrolle, nicht die der beiden Partner.

Martin Luther trat schon für eine Zivilehe ein, eine Eheschließung sollte durch Schaffung entsprechender Gesetze durch weltliche Autoritäten vorgenommen werden. Die Franzosen mit ihrer Revolution setzten die Zivilehe in Frankreich durch. Napoleon brachte sie in die besetzten deutschen Gebiete, wobei sie sich in Deutschland 1848 behauptet. Jedoch erst seit 1875/1876 (nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches) wurde ein entsprechendes Gesetz wirksam, welches eine Zivilehe, beurkundet durch einen staatlich bestellten Standesbeamten und den Vorrang der Zivilehe vor der kirchlichen Ehe festschrieb. Diese Gesetz ermöglichte eine Ehe trotz unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Ein Mann erreichte ab dem 20. Lebensjahr und eine Frau ab dem vollendeten 16. Lebensjahr die Ehemündigkeit nach diesem Gesetz. Sohn oder Tochter benötigten bis zur Vollendung des 25. bzw. 24. Lebensjahres die Einwilligung zur Eheschließung vom Vater (der Mutter bei Tod des Vaters oder des Vormundes, wenn beide Eltern nicht mehr lebten). Bei einer Zivilehe war ein Aufgebot zwei Wochen an den bestimmten Plätzen öffentlich zu machen.

Man sollte bei der Bewertung aus heutiger Sicht nicht vergessen, dass selbst das Eherecht der Kirche damals einen gewissen Fortschritt gegenüber der Handhabung davor brachte. Für Frau und Kind regelten diese, zwar auf sehr niedrigem Niveau, aber immerhin eine gewisse Absicherung. Wohl erst seitdem Frauen ihr Leben selbst bestimmen dürfen, das heißt Bildung genießen und durch Berufs- und Erwerbstätigkeit in der Lage sind, notfalls ihr Leben und das ihrer Kinder selbst zu sichern, können sie frei entscheiden. In der Bundesrepublik Deutschland mussten die Frauen noch bis in die 1970er Jahre hinein die Erlaubnis des Ehegatten haben, um zum Beispiel ein Arbeitsverhältnis einzugehen oder ein Bankkonto einzurichten. Erstmalig schrieb die Verfassung der DDR im Jahr 1949 die Gleichberechtigung fest. Auf dieser Basis konnten Frauen entscheiden, wen und wann oder ob sie überhaupt heiraten. Liefen die Dingen ungünstig, konnten Frauen ihre Kinder allein großziehen. Ausbildung, Kindergarten und Gesundheitsversorgung sicherte der Staat.

In Kuschkow war die kirchliche Trauung nach der standesamtlichen wohl bis in die 1970er Jahre weit verbreitet. Die Bräuche um die Hochzeit, wie sie damals noch üblich waren, haben vermutlich ihren Ursprung hauptsächlich bei den Wenden. In der Regel wurde das Heiraten meist von den Eltern ausgehandelt. War ein Sohn der Haupterbe, hatte seine Braut eine entsprechend hohe Mitgift und Aussteuer mitzubringen. Traditionell richteten die Brauteltern die Hochzeit in ihrem Haus aus. Vielleicht gab es auch in unserem Dorf reiche Familien, die Aussteuer und Mitgift finanzieren konnten. Allerdings ist Reichtum in unserer Gegend vergleichsweise sehr bescheiden ausgefallen. Eine Heirat sollte den Mädchen möglichst die Zukunft erleichtern, denn eine mittellose Frau, nur auf sich selbst gestellt, hatte fast keine Chance und wurde zudem von den Männern als Freiwild betrachtet.

Mädchen waren also im Vorteil, wenn sie sehr früh mit der Arbeit an ihrer Aussteuer begannen. Diese Aussteuer bestand aus Bett- und Tischwäsche, Handtüchern, Hemden, Unterwäsche usw., die von den Mädchen selbst aus Leinen hergestellt werden konnten. In vielen Familien verstand man es, vom Anbau der Leinpflanze bis hin zum Wäschestück alles selbst zu machen. Der Fleiß des Mädchens war ausschlaggebend für den Umfang der Aussteuer. Jedoch konnte es auch passieren, dass die Eltern entschieden, dass die jüngere Tochter die von ihr angefertigte Aussteuer der älteren, die für die vorgesehene Heirat nicht genug beisammen hatte, übergeben musste. Schließlich ging es der Reihe nach, die älteren Töchter mussten vor den jüngeren verheiratet werden. Für eine Eheschließung war die Zustimmung der Eltern erforderlich.

Vor der Hochzeit musste das Aufgebot bestellt werden, d.h. die öffentliche Bekanntmachung der beabsichtigten Eheschließung. Die Heiratsabsicht musste in drei aufeinander folgenden Sonntagsgottesdiensten in der Gemeinde des Bräutigams und auch der Braut verkündet werden. Entsprechende Eintragungen finden sich auch in den Kirchenbüchern. Kurz vor dem Hochzeittag begannen die Vorbereitungen für die Beköstigung der Gäste. Eine stattliche Zahl verschiedener Blechkuchen wurde gebacken und für mehrere Menügänge wurde vorgekocht, oft unter Anleitung einer Köchin. Die Brautjungfern flochten Girlanden (aus Buchsbaum) für den Eingang zum Hochzeitshaus, zur Kirche sowie eine Girlande zum Aufhalten des Hochzeitszuges nach der Trauung.

Am Vorabend der Hochzeit wurde der Polterabend mit viel Alkohol gefeiert. Es war ein ausgelassener Abend mit den Hochzeitsgästen, jedoch hautsächlich mit der Dorfjugend. Eine Einladung war nicht nötig. Jeder konnte kommen. Beim Eintreffen schmissen die Poltergäste Porzellan vor den Eingang, so dass das Porzellan möglichst in viele kleine Stücke zerbrach. Achtung, es durften keine Teile aus Glas sein! Nur zerbrochenes Porzellan brachte Glück.

Am Tag der Hochzeit: Die Braut vorzugsweise in einem weißen Kleid, auf dem Kopf einen Schleier, der von einem Myrtenkranz gehalten wurde (der Kranz sollte offen sein, wenn die Braut keine Jungfer war) und der Bräutigam traditionell im schwarzen Gehrock mit Zylinder bzw. nach der Mode im Smoking oder Anzug mit Myrtensträußchen im Knopfloch. Das Brautpaar ging vom Haus der Braut mit seinen Familien und Gästen paarweise in einem festlichen Hochzeitszug durch das Dorf zur Kirche, voran Blumen streuende Kinder. Die Kuschkower säumten den Weg oder stellten sich "an Ecke" (Kreuzung von Kirch- und Dorfstraße, in der Mitte des Dorfes) als Guckgäste auf.

Nach der Trauung in der Kirche ging es in gleicher Weise mit Glockengeläut zurück zum Hochzeitshaus. Gleich an der Kirche hielten die Brautjungfern den Hochzeitszug mit einer geflochtenen Girlande auf und trugen dem Brautpaar ihre Wünsche als Gedicht vor. Auf dem Rückweg musste der Hochzeitszug mitunter weitere Girlandensperren passieren. Der Weg wurde erst freigegeben, nachdem der Bräutigam und die Herren des Hochzeitszuges Geld in den aufgehaltenen Hut oder Korb geworfen haben (was dann oft gleich "bei Koschack" an Ecke, der Gaststätte, in Bier umgesetzt wurde). Diejenigen, die die Girlande hielten, sagten ebenfalls einen Spruch auf.

Im Hochzeitshaus angekommen, begann das Hochzeitsmahl mit einer Geflügelsuppe zu Beginn, gefolgt von dem traditionellen Fischgericht bestehend aus verschiedenen Fischen: Zander, Karpfen, Aal, Hecht, Schlei in Bier gekocht mit einer braunen buttrigen Biersauce oder in der anderen Variante mit einer weißen Schnittlauch-Sahnesauce, danach folgte ein Gang mit Rinder- oder Kalbsbraten mit verschiedenem Gemüse und schließlich Schweinebraten mit Gemüse. Nachspeisen aus verschiedenen Eiercremespeisen, Puddings, Vanillesauce und Schlagsahne, Obstkompotte boten für jeden Geschmack etwas. Natürlich durften die begleitenden Getränke sowie Zigarren und Zigaretten für die Herren nicht fehlen (für Damen ziemte sich das Rauchen noch nicht). Familien, welche dem Brautpaar nahestanden und nicht geladen waren, schickten ihre Kinder mit Glückwunschkarten, auch Geldgaben oder Geschenken zum Hochzeitshaus. Als Dank erhielten die Kinder ein Stück Blechkuchen oder ein größeres Kuchenpaket für die Familie.

Am Abend gab es ein ähnlich großes Gelage mit Aufschnitt aus Wurst und Fleisch, Aal in Aspik, Bockwürsten, Kartoffelsalat und anderen Salaten. Wieder begleitet von reichlich Getränken. Danach tanzte man ausgelassen. Um Mitternacht setzt man das Brautpaar in die Mitte, die Brautjungfern tragen ein Gedicht vor während sie der Braut den Schleier abnehmen und ihr die Haube und dem Bräutigam die Zipfelmütze aufsetzen. Der Tanz geht weiter. Wenn sich das jungen Paar zur Hochzeitsnacht zurückzieht muss es mit Überraschungen rechnen. Die Jugend des Dorfes hat in der Regel Scherze ausgeheckt, die mitunter ziemlich derb ausfallen konnten.

Die folgenden Fotos der Hochzeitsgesellschaften werden wohl zumeist nach der Trauung und vor dem großen Hochzeitsmahl entstanden sein, alle Teilnehmer noch nüchtern und diszipliniert, durch den Fotografen sorgfältig arrangiert. Nach dem Essen, was immer auch mit reichlich Alkohol verdaut sein wollte, war die Etikette in manchen Fällen schon nicht mehr gewährleistet.


Hochzeit Antonie Margarete Jäzosch + Karl Otto Hermann Kaatsch am 9.9.1928, die Hochzeitsgesellschaft vor dem Haus Dorfstraße 66 (alte Hausnummer, heute Dorfanger 9). Margarete Jäzosch war die älteste Tochter von Richard und Antonie Jäzosch, Hermann Kaatsch war ein Musiker aus Neu Lübbenau.
Rechts neben dem Bräutigam sitzen die Brauteltern Antonie und Richard Jäzosch, daneben die Brautschwester Johanna. Vor Antonie (Brautmutter) kniet als zweites Mädchen von rechts ihre jüngste Tochter Walli (später verheiratete Mai) und rechts daneben Wallis ältere Schwester Frieda. Links neben der Braut sitzt wahrscheinlich die Mutter des Bräutigams. Ganz links im Bild in der dritten Reihe steht der Lehrer Fritz Wegener, der auch auf den Schulbildern von 1928 und 1931 zu sehen ist. In dieser Reihe die fünfte Person von links ist der Brautbruder Fritz Richard Paul mit seiner Tischdame, der noch ledigen Frieda Görzig (Mutter von Elfriede Michelchen geborene Wolff) links neben sich. In der dritten Reihe rechts steht Hermann Jäzosch mit seiner späteren Frau Hedwig Mietke links neben sich. In der letzten Reihe die vierte Person von rechts ist Emma Michelchen. Der Baumstamm rechts ist auf einer Tafel bezeichnet mit "Friedenseiche 1864 ▪ 1866 ▪ 1870-71", die Eiche ist inzwischen gefällt. Dem Heimatkalender von 1958 für den Spreewaldkreis Lübben ist auf Seite 61 zu entnehmen, dass die Eiche in die Liste der geschützten Naturdenkmale eingetragen war.

 

Hochzeit Hedwig Borch + Max Michelchen am 27.5.1933, das Foto der Hochzeitsgesellschaft entstand vor dem Haus der Familie Borch in der Dorfstraße (heute: Berliner Straße), die Ziegelfassade ist erkennbar, damals noch mit einer kleinen hölzernen Eingangslaube. Rechts neben dem Bräutigam sitzen die Brauteltern Minna und Friedrich Borch, links neben der Braut Hugo und Auguste Michelchen, die Eltern des Bräutigams. Hinter dem Brautpaar stehen Hedwig (geborene Mietke) und Hermann Jäzosch. In der vierten Reihe die zweite und dritte Person von rechts sind der Lehrer Wegener mit seiner Frau. In der letzten Reihe ganz oben links im hellen Kleid mit dunkler Schleife steht das Paar Emma Michelchen mit Franz Borch, die 1935 geheiratet haben, die Eltern von Walli Scheibe (geborene Borch) und in derselben Reihe ganz rechts außen steht Paul Michelchen, der Bruder von Emma Michelchen. Wie man sieht, war es bei dem damaligen Verkehr möglich, für ein Hochzeitsfoto auch mal kurzzeitig die Pflasterstraße zu blockieren. Das detailreiche Foto in guter Qualität ist für die Kuschkower Orts- und Personengeschichte sehr interessant; für eine Vergrößerung können Sie hier klicken: (Foto: Familienarchiv Scheibe). Weitere Informationen zum familiären Hintergrund finden Sie auf der Sonderseite zu Luise Michelchen.

 

Hochzeit Marie Emilie Hedwig Thiele + Alfred Willi Erich Kühn am 1.8.1936 (das Originalfoto ist datiert). Der Junge vorn rechts vor dem Bräutigam ist Manfred Jäzosch, mein Vater, der spätere Müllermeister auf unserem Mühlengrundstück in Kuschkow, Gröditscher Straße 5. In der hintersten Reihe oben rechts seine Eltern und meine Großeltern, Emma und Bernhard Jäzosch, links daneben Johanna und Fritz Schneider, die Nachbarn. In der mittleren Reihe ganz rechts hinter dem Mädchen stehen Hedwig und Hermann Jäzosch, Bruder von Bernhard.

 

Hochzeit Johanna Jäzosch + Paul Scheel am 12.6.1937, Hochzeitsgesellschaft wieder vor dem Haus Dorfstraße 66 (alte Hausnummer, heute Dorfanger 9, siehe oben). Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor: 1938 Günter, 1939 Manfred, 1941 Helga und 1942 Karin; siehe dazu die folgende Bildgruppe. Der Junge auf dem Foto vorn rechts neben der Blumenvase ist wieder Manfred Jäzosch, mein Vater, der spätere Müllermeister. In der mittleren Reihe der Zweite von rechts ist Arnold Jäzosch und ganz links Willi Jätzosch (sein Name in anderer Schreibweise, weitere Angaben dazu gibt es auf der Sonderseite zur Schmiede Jäzosch). Alle Männer in Uniform waren Angehörige des zu dieser Zeit in Kuschkow neben dem Friedhof stationierten Reichsarbeitsdienstes (RAD, weitere Angaben dazu siehe hier und hier ). Das Haus im Hintergrund hat inzwischen eine moderne Dachrinne. Schon fünf Jahre später ist der junge Ehemann Paul Scheel im Krieg gefallen. Eine Vergrößerung dieses Bildes sehen Sie hier:

 


Die vier Kinder des Ehepaars Johanna und Paul Scheel (siehe Foto oben), jeweils fotografiert am Tag ihrer Hochzeit:
Oben links: Helga Scheel (geboren 15.8.1941) und Wolfgang Hilbert (geboren 6.7.1940), Hochzeit am 4.3.1961
Oben Mitte: Karin Scheel (geboren 1.12.1942) und Reinhard Müller aus Schlepzig (geboren 10.8.1940), Hochzeit am 2.3.1963
Oben rechts: Manfred Scheel (geb. 27.12.1939) und Renate Jakob aus Neu Lübbenau (geb. 21.10.1942), Hochzeit 22.2.1964
Unten links: Günter Scheel (geboren 23.2.1938) und Sigrid Winzer aus Pretschen (geboren 8.11.1943), Hochzeit am 14.3.1964
Unten rechts die beiden Brüder Günter und Manfred Scheel um 1965 auf Heimaturlaub. Günter studierte an der Bergakademie in Freiberg Bergbau und arbeitete später im VEB Braunkohlenwerk (BKW) "Jugend" in Lübbenau. Manfred war sechs Jahre bei der Marine und arbeitete später als Sportlehrer in Guben. (Alle Bilder und Daten: Familienarchiv Scheel / Karin Müller)

 

Links zuerst Ingrid Mai (geboren 6.8.1952) und Klaus Ploch aus Neu Lübbenau (geboren 2.7.1952), Hochzeit am 21.5.1971. Danach rechts Reinhard Mai (geboren 18.11.1948) und Lieselotte Jankowski aus Wernigerode (geboren 5.7.1949), Hochzeit am 22.5.1971. (Beide Bilder: Familienarchiv Mai/Scheel)
Ingrid Mai und Reinhard Mai sind die beiden Kinder des Ehepaars Walli und Walter Mai, die Fotos zeigen sie jeweils am Tag ihrer Hochzeit. Walli Mai (geborene Jäzosch) war die Schwester von Johanna Scheel (geborene Jäzosch), siehe dazu auch das große Foto mit der Hochzeitsgesellschaft oben. Walli und Johanna waren Töchter des Ehepaars Antonie und Richard Jäzosch, die das schönes Haus auf dem Schmiedegrundstück mit Blick auf die Dorfstraße gebaut hatten, welches auf dem großen Hochzeitsfoto im Hintergrund zu sehen ist. Weitere Informationen zur Familie des Kuschkower Stellmachers Richard Jäzosch gibt es auf der Seite zur Schmiede Jäzosch, siehe direkt hier: .

 

Hochzeit Frieda Wilke + Albert Wilhelm Georg Kochan am 23.10.1937, wie üblich sitzen die Brauteltern Wilke rechts neben dem Bräutigam und die Eltern des Bräutigams links neben der Braut. In der ersten Reihe vorn das zweites Kind von links ist Kurt Michelchen, rechts daneben Wolfgang Wilke, der Sohn von der in der dritten Reihe links außen stehenden Erna Wilke (Brautschwester, hinter ihr rechts ihr Mann Hermann), ganz rechts außen steht Franz Schneider mit seiner Tischdame, der zur Feier wieder sein Sportabzeichen trägt. In der letzten Reihe stehen Kurt Michelchens Eltern, die Dritte von rechts ist Hedwig Michelchen und links neben ihr überragt ihr Mann Max die Gesellschaft. Der Eingang zum Hochzeitshaus war traditionell mit Girlanden geschmückt. (Foto: Familienarchiv Günter Weiher)

Hochzeit Frieda Wilke + Albert Wilhelm Georg Kochan am 23.10.1937 (siehe oben), das Brautpaar noch einmal allein. Rechts daneben die Eltern von Günter Weiher, Hildegard Schober + Erich Weiher, im Hochzeitsbild von 1939, Hildegard war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt und Erich 28 Jahre. (Beide Fotos: Familienarchiv Günter Weiher)

 

Hochzeit um 1930, Hochzeitsgesellschaft in Kuschkow mit einem unbekannten Hochzeitspaar. Direkt hinter der Braut steht Arnold Jäzosch, rechts neben ihm wahrscheinlich Hilde Jähnchen (geborene Konrad).

 

Hochzeit Karl Zwarg + Emma Thiele (Tante meiner Mutter) am 30.9.1938 in Lochow, Kreis Züllichau-Schwiebus im östlichen Brandenburg. Neben dem Bräutigam sitzen rechts die Brauteltern Berta und Gustav Thiele. Links neben der Braut sitzt die Mutter des Bräutigams, Auguste Zwarg. Hinter der Braut links steht das Ehepaar Frieda und Hermann Thiele (Bruder der Braut, Eltern meiner Mutter, meine Großeltern). Hinter dem Brautvater steht der Bruder des Bräutigams, der die Zahnarztpraxis des verstorbenen Vaters in Züllichau führte. Der Junge rechts außen ist Ulrich Zwarg, der Sohn des Zahnarztes, der später nach der Flucht eine Zahnarztpraxis in Berlin hatte.

Emma Zwarg (10.3.1904 in Glogsen, Kreis Züllichau-Schwiebus - 12.6.1995 in Kuschkow)
Karl Zwarg (25.2.1894 in Züllichau - 21.4.1961 in Guben), Polsterer in Lochow bei Züllichau und nach dem Krieg in Peitz.
Heirat am 30.9.1938. Ohne Nachkommen.

Emma war berufstätig seit 1921, hauptsächlich als Wirtschafterin in Apotheken und Haushalten. Nach dem Krieg kam das Paar als Vertriebene nach Peitz, wo sie beide wohnten. Sie war bis zur Rente weiterhin berufstätig, hatte neben anderen Arbeitgebern in Peitz und Cottbus eine Arbeitsstelle von 1951-1958 in der Holz- und Schilfverarbeitung Peitz. Karl Zwarg übte sein Handwerk als Polsterer auch in Peitz aus und starb dort 1961. Emma Zwarg übersiedelte als Rentnerin am 12.6.1964 nach Westberlin. Sie half im Haushalt der Zahnarztpraxis ihres Neffen in Berlin-Schlachtensee. Nach der deutschen Wiedervereinigung zog sie ca. 1990 aus Altersgründen zu ihrer Nichte Jutta Jäzosch nach Kuschkow und wurde von ihr gepflegt bis zu ihrem Tod am 12.6.1995.

 

Hochzeit ..?.. + ..?.. Hartock um 1940 (?) in Gröditsch. Hartocks betrieben in Gröditsch einen Kolonialwarenladen noch bis in die 1960er Jahre. In der dritten Erwachsenen-Reihe rechts außen (vor dem Fenster) stehen Franz und Emma Borch. In der dritten Reihe ganz links außen steht das Ehepaar Hedwig und Hermann Rattei. In dieser Reihe die 7. und 8. Person sind Hedwig und Max Michelchen. (Foto: Familienarchiv Scheibe)

 

Hochzeit ..?.. Michelchen + ..?.. um 1942, um welche Hochzeitsgesellschaft es sich dabei handelt und ob dieses Foto vor einem Haus in Kuschkow oder in Glietz (Wohnort von Berta und Reinhard Michelchen) entstand, konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Brauteltern Berta und Reinhard Michelchen sitzen rechts neben dem Bräutigam. Reinhard Michelchen war der Bruder von Hugo und Max Michelchen aus Kuschkow. In der zweiten Reihe der Dritte von links in der Ausgehuniform eines Obergefreiten der Luftwaffen-Felddivision ist Erwin Feldner aus Kuschkow, Sohn des Schmiedemeisters Emil Feldner. (Foto: Familienarchiv Scheibe)

 

Hochzeitszug hinter dem Brautpaar um 1949 auf dem Weg zur Kirche, der erste Damenführer vorn rechts ist Manfred Jäzosch, noch unverheiratet. Um welche Hochzeit es sich handelt, konnte nicht mehr ermittelt werden. Das Fachwerkhaus Kirchstraße 3 mit Krüppelwalmdach im Hintergrund wurde vermutlich in den 1950er Jahren umgebaut, das gesamte Fachwerk wurde ersetzt durch Ziegelsichtmauerwerk (oder es wurde eine zusätzliche Ziegelwand vor dem Fachwerk aufgemauert ?). Auf der Startseite ist das Haus auf einem Foto aus dem Zeitraum zwischen 1961 und 1972 bereits als Ziegelbau zu sehen.


Hochzeit Erika Dillan + Günter Greschke um 1950, Hochzeitsgesellschaft vor dem Wohnhaus Dillan in der Dorfstraße 14, die damals noch vorhandene hölzerne Eingangslaube festlich geschmückt. Wie viele Wohnhäuser in Kuschkow hatte auch dieses Haus ursprünglich eine Ziegelfassade mit schlichten Gestaltungselementen, dazu Biberschwanz-Kronendeckung und noch um 1950 wie zur Bauzeit üblich keine Dachrinne, also eine echte Traufe. Auf der Startseite gibt es von diesem Haus ein kleines Postkartenfoto aus der Zeit um 1930, auf dem die Laube zu sehen ist.
Vor dem Brautpaar sitzen die Blumenmädchen, dabei rechts Helga Scheel und links Karin Scheel, beide Schwestern mit gleicher Kleidung und Blumenkränzchen auf dem Kopf. Rechts neben dem Bräutigam sitzen die Brauteltern Dillan, links neben der Braut die Mutter des Bräutigams. Rechts von den Brauteltern sitzen Frieda und Gustav Rattei. Rechts hinter dem Brautpaar steht die Schwester Margitta Dillan und rechts neben ihr der Bruder Franz Dillan. Links von Margitta die Cousine Anni Dillan mit ihrem zukünftigen Ehemann Karras. Hinter den beiden sieht man Günter Mentz mit seiner Frau Annelie. In dieser Reihe der Zweite von links ist Siegfried Jäzosch. Leicht rechts hinter dem Brautvater stehen Agnes Städter und Franz Rattei (später verheiratet, das Hochzeitsfoto findet sich weiter unten). Ganz oben links sieht man die Cousine Elli Dillan mit ihrem zukünftigen Ehemann Krachudel und in dieser Reihe die Zweite von rechts ist Elfriede Wolff, später verheiratete Michelchen. (Foto: Familienarchiv Scheel/Müller)

 

Hochzeit Ruth Schneider + Helmut Redlich um 1951, Hochzeitsgesellschaft vor dem Haus der Brautmutter in Pretschen. Ruth Schneider war die Cousine von Manfred Jäzosch und Elfriede Wolff. Links neben der Braut sitzen die Eltern des Bräutigams, links hinter ihr steht ihre Cousine Elfriede Wolff (siehe dazu das Foto weiter unten). Rechts neben dem Bräutigam sitzt die Mutter der Braut, Johanna Schneider (geborene Wolff). Rechts außen neben dem Mädchen mit Zöpfen im weißen Kleid steht ihr Tischherr Dieter Schneider (Cousin der Braut) und hinter den beiden zwischen ihren Köpfen Manfred Jäzosch mit Jutta Thiele links neben ihm (meine damals noch unverheirateten Eltern). Links hinter meiner Mutter ist meine Großmutter Emma Jäzosch (Schwester der Brautmutter) zu sehen. Links von meiner Großmutter steht Karl Hilbert mit seiner Ehefrau Frieda. Der Nächste links in dieser Reihe ist Karl Schneider mit seiner Ehefrau Käthe (Onkel und Tante der Braut). Achim Schneider, Sohn von Käthe und Karl ist stehend in der zweiten Reihe ganz links zu sehen. Sein Stiefbruder Klaus Schneider ist der große Mann hinter dem Bräutigam. Ellen Schneider (später verheiratete Paech) ist das ältere Blumenkind vor dem Bräutigam.

 


Hochzeit Jutta Thiele + Manfred Jäzosch am 14.1.1952, meine Eltern, Hochzeitsgesellschaft auf dem Mühlengrundstück und Hof Gröditscher Straße 5 in Kuschkow. Darunter links noch einmal das Hochzeitspaar separat in vorschriftsmäßiger Kleidung und rechts das Brautpaar im engeren Familienkreis, von links nach rechts: Margot und Siegfried Thiele (Schwester und Bruder der Braut), Emma Jäzosch (Mutter des Bräutigams), das Brautpaar Jutta und Manfred Jäzosch, die Brauteltern Frieda und Hermann Thiele sowie ganz rechts Dorothea Thiele (Schwester der Braut). Die Namen aller Personen der Hochzeitsgesellschaft auf dem großen Foto sowie eine Vergrößerung dieses Fotos findet man auf der Mühlenseite.

 

Hochzeit Agnes Städter + Franz Rattei um 1952, Hochzeitsgesellschaft vor ihrem Haus Alte Straße 4 in Kuschkow. Links neben der Braut sitzen die Eltern des Bräutigams; rechts neben dem Bräutigam die Brautmutter Städter. In der zweiten Reihe rechts steht Gustav mit Frieda Rattei, Onkel und Tante des Bräutigams, daneben der Bruder des Bräutigams Kurt Rattei mit Frau. Direkt hinter der Braut steht Siegfried Jäzosch. In der letzten Reihe oben die zweite Person von links ist Jutta Jäzosch neben Manfred Jäzosch.

 

Hochzeit Elfriede Wolff + Kurt Michelchen um 1956, Hochzeitsgesellschaft vor ihrem Haus Dorfstraße 4 (heute Dorfanger 4), damals noch mit der ursprünglichen Stuckfassade und einer hölzernen Eingangslaube. Elfriede Wolff (1931-2016) war die Tochter des Bruders Emil von meiner Großmutter Emma Jäzosch, geborene Wolff. Links neben der Braut sitzt die Mutter des Bräutigams Hedwig Michelchen, hinter ihr steht Jutta Jäzosch mit ihrem Mann Manfred rechts hinter sich. Hinter diesen ist etwas verdeckt der Kopf meiner Großmutter Emma Jäzosch zu sehen. Über die rechte Schulter von Manfred Jäzosch gucken Walli Scheibe und ihr Mann Gerhard. Die große schlanke junge Frau ganz links ist Helga Scheel, Tochter von Johanna und Paul Scheel (siehe das Hochzeitsfoto weiter oben), rechts hinter ihr steht Hermann Beyer, Stiefbruder der Braut. Rechts neben dem Bräutigam sitzen die Brautmutter Frieda Beyer und die Großmutter der Braut Martha Görzig. Rechts außen die Servierdame Anita Wilke, links hinter ihr Siegfried Jäzosch. Der Bruder des Bräutigams, Heinz Michelchen, ist die dritte Person von rechts in der dritten Reihe. Die knienden Kinder in der ersten Reihe von links aufgezählt sind Ingrid Borch, Doris Jäzosch, Ulrich Redlich, Christa Mentz und Renate Borch.

 

Silberhochzeit von Erna und Hermann Wilke im Mai 1954 (beide geboren 1906, verheiratet seit 18.5.1929), rechts neben dem Jubiläumspaar steht ihre Tochter Ingrid Wilke (geboren 1944, später verheiratete Weiher), fotografiert vor ihrem Wohnhaus in der Pretschener Straße 15. Ganz hinten, mittig vor dem Fenster, sieht man den Kopf von Anna Schneider. (Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)

 

Hochzeit Ingrid Wilke + Günter Weiher am 28.9.1963, die Hochzeitsgesellschaft vor der Konsum-Gaststätte "Treffpunkt" in der Dorfstraße, zu dieser Zeit bewirtschaftet durch Emmi und Erwin Feldner. Links neben der Braut sitzt die Mutter des Bräutigams, Hildegard Weiher, vor ihr die kleine Astrid Franzka, rechts neben dem Bräutigam sitzen die Brauteltern Erna und Hermann Wilke mit den beiden Enkelkindern Christa und Jürgen vor sich. Hinter ihnen steht das Ehepaar Franzka. Ganz rechts außen stehen Frieda und Gustav Rattei.
In der zweiten Reihe links und rechts hinter der Mutter des Bräutigams Marianne Katsch und ihr Mann Heinz. Daneben Heinz Michelchen mit Frau Margrit. Rechts hinter Heinz Kaatsch stehen Margrit und Heinz Michelchen sowie weiter rechts daneben Edith Kunze mit ihrem Mann Walter links hinter sich. In der Reihe dahinter zwischen Kaatsches steht Wolfgang Wilke (Bruder der Braut) mit seiner Frau. Links neben ihnen Ehepaar Kunze. In der letzten Reihe zweite Person von links der Kopf von Walli Scheibe (unter der Fensterecke). In der hinteren Reihe etwas erhöht stehen Rosi Wilke und Reinhard Feldner. (Foto: Familienarchiv Günter Weiher)



Hochzeit Ingrid Wilke + Günter Weiher am 28.9.1963 (siehe oben). Zuerst zweimal das Brautpaar, danach die aushilfsweisen Serviermädchen Ellen Schneider (links) und Edeltraud Grießbach (rechts) zuerst allein und auf dem Foto rechts daneben zusammen mit dem Gastwirtsehepaar Emmi (1922-1996) und Erwin Feldner (1922-1980) hinter dem Tresen. Feldners bewirtschafteten die an den Konsum verpachtete Gaststätte als Angestellte von 1961 bis 1971. Zuletzt das Küchenpersonal in fröhlicher Runde in der Küche der Gastwirtschaft. (Alle Fotos: Familienarchiv Günter Weiher)


Hochzeit Ingrid Wilke + Günter Weiher am 28.9.1963 (siehe oben). Hier ist zu sehen, wie nach regionalem Brauch um 24 Uhr am Ende des Hochzeitstages in einer Zeremonie der Braut der Schleier abgenommen und danach Braut und Bräutigam die Haube aufgesetzt wird ‒ sie sind "unter die Haube gekommen". Danach werden beide reihum von allen Gästen eingetanzt. (Alle Fotos: Familienarchiv Günter Weiher)

Der Spruch "Unter die Haube kommen" hat einen historischen Hintergrund, er bezog sich ursprünglich nur auf die verheiratete Frau. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein war es besonders in ländlichen Gebieten Brauch, dass Frauen ab der Hochzeit in der Öffentlichkeit ihr Haar unter einer Haube verbergen und damit anzeigen sollten, dass sie verheiratet waren. Im Alltag bestand die Haube meist aus einem gebundenen Kopftuch, zu besonderen Anlässen sowie an Sonn- und Feiertagen war sie Bestandteil der regionalen Tracht. Nur unverheiratete Mädchen durften ihr Haar offen tragen und zeigen. Die Haube war eine Kopfbedeckung der verheirateten Frau, sie wurde ihr am Tag nach der Hochzeit in einer traditionellen Zeremonie aufgesetzt. In einigen Regionen war die Brauthaube ein gestricktes Netz in Gestalt einer Haube (daran orientierte man sich wohl bei der Haube von Ingrid). In der Niederlausitz wurde dies offenbar später als Spaßbrauch bei den Hochzeitsfeiern auch mit dem Bräutigam veranstaltet, er bekam dann die Zipfelmütze des "Deutschen Michel" aufgesetzt, eine Nachthaube, so auch Günter Weiher in Kuschkow, hier mit zwei kleinen Bommeln. Weiteres dazu im Literaturverzeichnis bei Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten oder bei Adelung, Wörterbuch.

 


Zwei Bilder von der Hochzeit Gertraud Gdawitz + Siegfried Jäzosch um 1964, Siegfried (1932-2021) war der Sohn von Hedwig und Hermann Jäzosch; Hochzeitsgesellschaft vor ihrem Haus Dorfstraße 15 in Kuschkow, mit den Geschwistern, Regina, Ruth, Ilse und Werner von Siegfried Jäzosch. Rechts hinter dem Bräutigam stehen Jutta und Manfred Jäzosch. Regionalgeschichtlich interessant ist die ungewöhnlich große traditionelle Eingangs-Vorlaube vor dem Haus, verziert mit Lattenwerk und Sägearbeit ‒ eine Tradition, die offenbar auch das Ortsbild von Kuschkow geprägt hat. Weitere Informationen zu diesen besonders in der Niederlausitz früher weit verbreiteten Eingangslauben finden Sie hier:

 


... Die Fortsetzung zum Thema Hochzeit und Heiraten folgt auf der nächsten Seite ‒ siehe direkt hier:

 

 




Quellen- und Literaturverzeichnis

Hinweis: Hier finden Sie nur Literaturangaben zum Inhalt dieser Seite im weitesten Sinne. Das allgemeine Literaturverzeichnis zu Kuschkow und der Niederlausitz als Thema der gesamten Website finden Sie auf der Hauptseite (Startseite, siehe hier: ).

Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten (ALR) von 1794. Textausgabe. Mit einer Einführung von Hans Hattenhauer und einer Bibliographie von Günther Bernert. Alfred Metzner Verlag, Frankfurt am Main / Berlin 1970. Ca. 19.000 Paragraphen auf 728 Seiten. Teil 2, Titel 1: "Von der Ehe". 1804 erschien eine neue Auflage des ALR in vier Bänden mit einigen eingearbeiteten Aktualisierungen und Änderungen; digital zu finden beim Münchener DigitalisierungsZentrum der Bayerischen Staatsbibliothek.

Adelung, Johann Christoph: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen. Zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe, Johann Gottlob Immanuel Breitkopf und Compagnie, Leipzig 1793-1801. Neuausgabe auf DVD von Directmedia Publishing GmbH, Digitale Bibliothek Band 40, Berlin 2001. Auch digital im Internet, z.B. unter https://lexika.digitale-sammlungen.de/adelung/online/angebot
Zum Thema Hochzeit siehe dort die Stichworte: Das Aufhauben, Die Brauthaube (ein gestricktes Netz in Gestalt einer Haube), Die Haube, Das Hauben, Die Nachthaube.

Beeskow, Hans-Joachim: Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben. Evangelischer Kirchenkreis Lübben, Heimat-Verlag Lübben 1998; Seiten 120-122

Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet unter https://blha.brandenburg.de (siehe direkt hier: ) mit Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele der Dokumente sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch diverse Fachbücher kann man sich als PDF-Dateien herunterladen.

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der Gemeindevertretung Kuschkow zur 675-Jahrfeier 2003; Redaktion und inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003

Düringsfeld, Ida von / Reinsberg-Düringsfeld, Otto von: Hochzeitsbuch. Brauch und Glaube der Hochzeit bei den christlichen Völkern Europas. Verlag von J. G. Bach, Leipzig 1871 (digitalisiert von Google). Seiten 167-178: Die Wenden, Seiten 214-218: Die Marken.

Kaak, Heinrich: Die brandenburgische Ortsgeschichte in Personen, Familien und ländlichen Schauplätzen. Brandenburgische Historische Kommission e.V., Potsdam 2011; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in Brandenburg". Als PDF zu finden auf der Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de

Kreisarchiv Landkreis Dahme-Spreewald in Luckau, Online-Findbuch mit umfangreichen Recherche-Möglichkeiten zum amtlichen und nichtamtlichen Archivgut unter https://www.kreisarchiv-lds.findbuch.net, z.B. zum Personenstandsregister der Standesämter mit Geburtenbüchern, Ehebüchern und Sterbebüchern ‒ siehe direkt hier: (läuft nicht unter Microsoft Edge)

Lübbener Kreiskalender (Kreis-Kalender) in historischen Ausgaben ab 1913 (Stand Dezember 2022), digitalisiert als PDF mit vielen interessanten Beiträgen auch zu Kuschkow und Umgebung, findet man auf der Website der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18476

Neumann, Johann Wilhelm: Die Verhältnisse der Niederlausitzischen Landbewohner und ihrer Güter von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten. Ein Beitrag zum Niederlausitzischen Provinzial-Rechte. Lübben bei C. T. Gotsch, 1835. Digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz. Enthält eine detaillierte Darstellung der sozialen Schichten innerhalb eines Dorfes mit ihren unterschiedlichen Besitzverhältnissen, Rechten und Pflichten.

Norberg, Madlena / Kosta, Peter (Hrsg.): Sorbische / Wendische Spuren in der nördlichen Niederlausitz. Potsdamer Beiträge zur Sorabistik, Universitätsverlag Potsdam 2019. Darin ab Seite 107: Tobias Preßler: Die Argumente in der Politik gegenüber den Sorben in der Niederlausitz ‒ nachvollzogen und erläutert an drei Phasen aus der Zeit zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Digitalisiert von Google für den Universitätsverlag Potsdam (Open Access, Lizenz CC BY, siehe direkt hier: )

Riehl, Wilhelm Heinrich und Scheu, J.: Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Nach amtlichen und anderen Mittheilungen ... Expedition: J. Scheu, Stallschreiberstraße 10, Berlin 1861 (digitalisiert z.B. von Google oder vom Münchener DigitalisierungsZentrum)

Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Bände 1-5. Herder-Verlag Freiburg i. Br. 1991; Stichwort: Haube. Digitalisiert auf CD von Directmedia, Berlin 2000 (Digitale Bibliothek Band 42)

Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben. Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)

Sorbisches Institut e.V. Bautzen "Sorabicon" (https://www.sorabicon.de), Website mit einer speziellen und ausführlichen Unterseite zum Thema Hochzeit, siehe direkt hier: (abgerufen am 20.5.2024)

Starosta, Manfred: Dolnoserbsko-nimski slownik / Niedersorbisch-deutsches Wörterbuch. Domowina-Verlag, Bautzen 1999

Starosta, Manfred / Hannusch, Erwin / Bartels, Hauke: Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch. Digital zu finden auf der Website des Sorbischen Instituts Bautzen unter https://www.dolnoserbski.de/dnw/ (siehe direkt hier: ) ‒ die Umkehrform, das Niedersorbisch-deutsche Wörterbuch, findet man unter https://www.dolnoserbski.de/ndw/ (siehe direkt hier: ). Hinweis: Die Feineinstellungen unter der Suchmaske sind unbedingt zu beachten (besonders: Schreibung), sonst findet man gar nichts.

Tetzner, Franz: Die Slawen in Deutschland. Beiträge zur Volkskunde ... Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1902 (im Internet zu finden als PDF, digitalisiert von Google); Seiten 282-345: Die Sorben. Mit Angaben zu Dorfformen, Gehöft und Hausbau, Göttern und Geistern, Sitten und Gebräuchen (z.B. Hochzeit, Spinnstube, Aberglaube); vieles davon ist auch in die deutschen Dörfer eingedrungen und wurde dort gelebt, auch in Kuschkow. Die Seiten 282-345 finden Sie als Textauszug aus dem PDF von Google direkt hier:

Website "md museum-digital" (https://www.museum-digital.de, siehe direkt hier: ), eine nach Bundesländern, Regionen, Orten und Themen sortierte Plattform, auf der große und kleine Museen Informationen zu ihren Objekten veröffentlichen können, darunter auch Bild- und Fotosammlungen

Wegener, Fritz: Beiträge zur Chronik des Dorfes Kuschkow. Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1927, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seiten 46-51 (siehe direkt hier: )

Wegener, Fritz: Die 600-Jahrfeier der Dorfgemeinde Kuschkow. Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1929, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seite 44 (siehe direkt hier: ; der Name des Lehrers Wegener ist im Artikel falsch als "Wegner" angegeben)

Wiesner, Gerhard: Die wendischen Volkstrachten in der Niederlausitz. Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1931, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seiten 63-65 (siehe direkt hier: )

Zeitzler, Kurt: Aus der Geschichte der Kirchengemeinde Krugau-Kuschkow (nach alten Büchern und Urkunden der Pfarre). Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1928, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Druck von Richter & Munkelt, Lübben N-L.; Seiten 54-56. Hier können Sie diesen Beitrag als PDF lesen:

Zwahr, Johann Georg: Niederlausitz-wendisch-deutsches Handwörterbuch. Herausgegeben von J. C. F. Zwahr, Druck von Carl Friedrich Säbisch, Spremberg 1847. Digitalisiert und als PDF zur Verfügung gestellt z.B. von Google (siehe direkt hier: ).


 


 

 
Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Die Schmiede der Familie Jäzosch ‒ Geschichte einer Dorfschmiede mit ihren Familien ab 1435

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 1 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 2 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.1 ‒ 1891 bis 1924 ‒ Seiten 0 bis 77

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.2 ‒ 1924 bis 1929 ‒ Seiten 78 bis 111

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.3 ‒ 1929 bis 1947 ‒ Seiten 112 bis 148, Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 2 und 3 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 4 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/1951 und 1954/1955

Klassenbuch aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgang 1958/1959

Die Lehrerin Luise Michelchen ‒ Ein 107-jähriges Leben in Berlin-Charlottenburg und Kuschkow

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Teil 1.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit vor 1945

Verschiedenes ‒ Teil 1.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1940 bis 1960

Verschiedenes ‒ Teil 2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit nach 1950

Historische Ortsansichten ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz
 

 
 

Impressum und Datenschutz



 
Letzte Aktualisierung dieser Seite am 10.3.2025
 

   


 

Dies ist die private Website von Doris Rauscher, 16548 Glienicke/Nordbahn, Kieler Straße 16,
Telefon: 0173 9870488, E-Mail: doris.rauscher@web.de
 
Copyright © Doris Rauscher 2021-2025


Hinweis zur Beachtung: Diese Website und ihre Unterseiten sind optimiert für Desktop-PC und Notebook bzw. Laptop, nicht jedoch für Tablet und Smartphone, dort kommt es leider zu Fehldarstellungen.