Bilddokumente und Informationen zur Geschichte des Dorfes Kuschkow aus der Spreewaldregion in der Niederlausitz

 

 

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Alle auf dieser Seite verwendeten Fotos und Abbildungen sind urheberrechtlich und nutzungsrechtlich geschützt.

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Kuschkow am nördlichen Rand der Niederlausitz

Dies ist die private Website von Doris Rauscher, aufgewachsen als Doris Jäzosch in Kuschkow, die ältere Tochter des Müllermeisters Manfred Jäzosch und seiner Ehefrau Jutta Jäzosch, geborene Thiele. Großvater war der Kuschkower Schmied und spätere Müllermeister Bernhard Jäzosch. Ziel der Website ist es, möglichst viele der noch existierenden Dokumente, Fotos und Berichte mit ortsgeschichtlichem Bezug zu Kuschkow der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Website versteht sich als persönliche Familien- und Heimatseite und gleichzeitig als sachliches Informationsangebot und digitales Archiv zur Dorfgeschichte. Die Bearbeitung der Website mit allen Unterseiten erfolgt gemeinsam durch Doris und Norbert Rauscher.

Oben sehen Sie drei Bildausschnitte aus historischen Ansichtskarten, die weiter unten vollständig gezeigt und näher erläutert werden, jeweils mit Angaben zu den Bildquellen. Die Inhalte dieser Website mit ihren Unterseiten werden nach bestem Wissen regelmäßig aktualisiert und erweitert, je nach zur Verfügung stehenden Dokumenten und Erkenntnissen. Anregungen, Korrekturen und sonstige Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet, Kontaktdaten siehe ganz unten.

Hinweis: Diese Website und ihre Unterseiten sind optimiert für Desktop-PC und Notebook bzw. Laptop, nicht jedoch für Tablet und Smartphone, dort kommt es leider zu Fehldarstellungen.


 
 

 
Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Die Schmiede der Familie Jäzosch ‒ Geschichte einer Dorfschmiede mit ihren Familien ab 1435

Jutta Jäzosch, geborene Thiele ‒ Familiengeschichte Thiele mit Flucht und Vertreibung

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 1 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 2 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.1 ‒ 1891 bis 1924 ‒ Seiten 0 bis 77

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.2 ‒ 1924 bis 1929 ‒ Seiten 78 bis 111

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.3 ‒ 1929 bis 1947 ‒ Seiten 112 bis 148, Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 2 und 3 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 4 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/1951 und 1954/1955

Klassenbuch aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgang 1958/1959

Die Lehrerin Luise Michelchen ‒ Ein 107-jähriges Leben in Berlin-Charlottenburg und Kuschkow

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Teil 1.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit vor 1945

Verschiedenes ‒ Teil 1.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1940 bis 1960

Verschiedenes ‒ Teil 2.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1950 bis 1965

Verschiedenes ‒ Teil 2.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit nach 1960

Historische Ortsansichten ‒ Teil 1 ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz

Historische Ortsansichten ‒ Teil 2 ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz
 




Historische Fotos aus benachbarten Dörfern

Die Menschen in Kuschkow standen schon immer in enger Beziehung zu ihren Nachbarorten. Es gab Verbindungen zur Kirche mit dem Pfarrhaus in Krugau, in Pretschen hatte der auch für das Schulwesen zuständige Amtsvorsteher seinen Dienstsitz, ebenso befand sich das Post- und Telegrafenamt in Pretschen, nach Schlepzig und Krausnick wurden Schulausflüge mit den Kindern veranstaltet, zwischen Gröditsch und Groß Leuthen befand sich der Bahnhof und nicht zuletzt wurde zwischen den Dörfern geheiratet. In der Kreisstadt Lübben wurde der Markt besucht, außerdem befanden sich dort alle übergeordneten Behörden.

Auf dieser und der vorangegangenen Seite werden deshalb interessante Bilder aus den Nachbardörfern sowie aus Lübben gezeigt, die sich bei den Recherchen zu Kuschkow mit angefunden haben bzw. von interessierten Lesern zur Verfügung gestellt wurden, in zwangloser Folge und ohne konkreten Bezug zu den anderen Themenseiten dieser Website. Bei besonders interessanten Objekten wurden ausnahmsweise auch aktuelle Fotos hinzugefügt. Fast alle Ortsnamen tauchen in den Kuschkower Chroniken an der einen oder anderen Stelle auf. Besonders die damaligen Gemeinden Krausnick und Schlepzig hatten offenbar schon frühzeitig ihr touristisches Potenzial erkannt und sehr schöne Ansichtskarten produziert. Die Sammlung wird fortgesetzt. Wer historische Ortsbilder beisteuern kann, immer sehr gern, Kontaktdaten siehe ganz unten. Auch an historischen Fotos von Personen und Ereignissen, die in Beziehung zu Kuschkow standen, besteht Interesse. Leihweise eventuell per Post zugeschickte Fotos und Dokumente werden mit größter Sorgfalt behandelt, abfotografiert und gut verpackt per Einschreiben zurückgegeben.

Groß Leuthen, Schloss mit Seeansicht, kolorierte Schwarz-Weiß-Fotografie auf einer undatierten Ansichtspostkarte wohl aus der Zeit um 1920. Für die (inoffizielle) Schreibweise des Ortsnamens gab es diverse Varianten, so z.B. Groß-Leuthen, Gross-Leuthen, Großleuthen, Grossleuthen, usw. Das Schloss ist im Wesentlichen ein Renaissancebau mit mittelalterlichen Ursprüngen, eine umfassende bauliche Umgestaltung mit Erweiterungsbau, Seeterrasse und dem wuchtigen Wohnturm wurde erst 1912-1914 hinzugefügt; siehe zum Vergleich die Bilder weiter unten. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Groß Leuthen, Schloss Groß Leuthen, eine kolorierte Schwarz-Weiß-Fotografie auf einer undatierten Ansichtspostkarte wohl aus den 1920er Jahren. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Groß Leuthen, Schloss Leuthen, undatierte Ansichtspostkarte, beschriftet und rückseitig abgestempelt am 8.8.1908. Zu sehen ist das Schloss von der Landseite noch ohne den 1913 hinzugefügten gewaltigen Wohnturm. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Groß Leuthen, Schloss, Bildausschnitt aus einer Ansichtspostkarte "Gruss aus Gross-Leuthen, Schloss", 1905 beschriftet und versendet. Zu sehen ist das Schloss von der Wasserseite aus im alten Zustand mit den beiden Seitenflügeln jeweils mit Renaissancegiebeln sowie dem alten Treppenturm in der Mitte, jedoch noch ohne den 1912-1914 hinzugefügten Erweiterungsbau mit großem Wohnturm und Terrasse. (Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6391636, die Wiedergabe der Postkarte hier auf dieser Webseite erfolgt beschnitten und bearbeitet)

 

Groß Leuthen, "Gruss aus Gr. Leuthen. Gasthof von Richard Ruhde". Foto auf einer undatierten Ansichtspostkarte um 1920, Verlag von Carl Schulze, Berlin-Schöneberg, Kaiser-Wilhelm-Straße 12, beschriftet am 15.7.1922. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, "Blick auf Krausnick im Unterspreewald", undatierte Ansichtspostkarte um 1913, Verlag für Heimatliche Kultur Willy Holz, Berlin SW. 61, abgesendet gemäß Datum des Poststempels in Krausnick am 3.6.1913 (? ‒ undeutlich). Im Hintergrund die Dorfkirche. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, "Gruß aus Krausnick im Unterspreewald, Totalansicht", undatierte Ansichtspostkarte vermutlich um 1920 (? ‒ oder früher), koloriertes Schwarz-Weiß-Foto, Verlag Max Zibell, Berlin, Danziger Straße 93, beschriftet am 16.7.1926 und abgesendet gemäß Datum des Poststempels in Wendisch-Buchholz am 17.7.1926. Gut zu sehen ist die Dorfkirche (sogenannte "Kreuzkirche") auf ihrem erhöhten Standort. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, Dorfstraße im Zustand wohl um 1910-1915. Ein undatiertes Foto auf einer Ansichtspostkarte, vertrieben durch den Verlag von Wilhelm Puder, Kunstanstalt, Berlin W., Potsdamer Straße 42; leider ist der Poststempel auf der Rückseite nicht mehr lesbar. Eine Bildvergrößerung sehen Sie hier: (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

Interessant an diesem Foto ist in der Bildmitte das kleine Häuschen mit Satteldach, gestaltet mit Schrägstreifen (Signalstreifen) ähnlich einem Postenhaus für Wachposten an Kaserneneingängen oder historischen Zollstationen (Schilderhaus für Schildposten). Die Funktion dieses Häuschens konnte bisher nicht verbindlich ermittelt werden. Ein vergleichbares Objekt gab es auch in der Dorfstraße von Kuschkow, siehe Startseite. Das kleine Häuschen steht vor dem Hausgiebel außerhalb des privaten Grundstücks im öffentlichen Straßenraum, es muss also auch eine öffentliche Funktion gehabt haben. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um das Schilderhaus für den Nachtwächter ("Nachtwächterhäuschen"), der hier bei schlechtem Wetter Schutz und Unterstand finden konnte. Wer dazu genaue Angaben liefern kann, bitte melden, Kontaktdaten siehe ganz unten.

Hauptaufgabe der Dorf-Nachtwächter war die Brandwache, in verschiedenen Dorfchroniken wird davon berichtet. In Brandenburg war die Pflicht der Dörfer zur Unterhaltung eines Nachtwächters bereits durch königliches Edikt vom 12.6.1723 geregelt (siehe direkt hier: ), in Sachsen gab es vergleichbare Verordnungen. So waren in § 47 der "Dorf-Feuer-Ordnung für das Markgraftum Niederlausitz" von 1781 die Pflichten der Nachtwächter geregelt. Ein Textbeispiel auch in Verbindung mit einem Schilderhaus findet man für Groß Schönebeck hier: . An anderer Stelle erfährt man, dass es nicht nur die bekannten, nach vorn (giebelseitig) offenen Schilderhäuser gab sondern auch Varianten, die mit einer Tür ausgestattet und abschließbar waren, ein Textbeispiel aus Logau bei Crossen/Oder siehe hier: (beides abgerufen am 30.12.2024). Um ein solches Schilderhaus hat es sich offensichtlich in Krausnick gehandelt. Suchen Sie die entsprechenden Textstellen auf den verlinkten Seiten mit der Suchfunktion Ihres Browsers und dem Stichwort "Schilderhaus". Ein Bildbeispiel für ein nach vorn offenes Schilderhaus am Dorfteich von Groß-Besten (heute Ortsteil der Gemeinde Bestensee) sehen sie hier: (Bildquelle: www.mediapur.de/Bestensee ‒ Ansichtspostkarte von 1925, siehe direkt hier: , abgerufen am 30.12.2024). Nachtwächter waren in den Dörfern Brandenburgs und der Niederlausitz noch bis in die späten 1930er Jahre üblich. Die in der preußischen Provinz Brandenburg aufgestellten Schilderhäuser trugen schwarz-weiße Farbstreifen, in Sachsen grün-weiße.

Schilderhäuser waren ursprünglich Wetterschutz-Häuschen für die Schildwache, für mit Schild und Hellebarde bewaffnete einzelne Wachposten. Später war die Schildwache ganz allgemein ein (teils bewaffneter) Wachdienst, auch als Bürgerwehr, Brandwache oder Nachtwache, usw. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm (siehe Literaturverzeichnis unten) findet man: "Der älteren Soldatensprache entstammt schildern im Sinne von Wache stehen, als Posten auf und abschreiten ...; in älterer Sprache häufig in der Form schillern, die im Niederdeutschen üblich ist."

 

Krausnick, Dorfstraße im Zustand um 1910-1913 (Datum des Poststempels), ein undatiertes koloriertes Schwarz-Weiß-Foto auf einer Ansichtspostkarte. Zu sehen sind zwei der offenbar schon damals für Touristen interessanten historischen Bauernhäuser noch in alter Tradition als Fachwerkbauten mit Reet- oder Strohdeckung. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)


Krausnick im Unter-Spree-Wald. Forsthaus Meierei. Koloriertes Schwarz-Weiß-Foto auf einer Ansichtspostkarte um 1914 (Angabe gemäß Axel Pinkow, Seite 21; siehe Literaturverzeichnis unten). Zwei Fachwerkbauten mit Ziegelausfachung, das Wohnhaus mit Krüppelwalmdach und Ziegeldeckung, die Scheune rechts mit Stroh- oder Reetdeckung. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, "Gruss aus Krausnick (Spreewald), Otto's Gasthaus zum Spreenix". Undatierte Ansichtspostkarte vermutlich aus den frühen 1920er Jahren, teilkoloriertes und teils grafisch nachbearbeitetes Schwarz-Weiß-Foto, Photographisches Atelier Ferdinand Patzer, Golssen N.-L. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, "Gasthof Paul Böttcher in Krausnick im Unter-Spreewald". Undatierte Ansichtspostkarte eventuell um 1915 (?), koloriertes Schwarz-Weiß-Foto, gemäß kaum lesbarer rückseitiger Beschriftung versendet 1913 oder 1918. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Krausnick, "Landjahrlager Krausnick (Unterspreewald)", Postkarte um 1940, Ansicht Gartenseite. Seit etwa 1870 Pfarrhaus, während der NS-Zeit Landjahrlager, seit den 1950er Jahren wieder Pfarrhaus; Angaben gemäß Axel Pinkow, Seite 21; siehe Literaturverzeichnis unten. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, Museumskopie einer Ansichtspostkarte, diese mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 18.11.2024)

 

Der Unterspreewald mit Krausnick, Schlepzig, Kuschkow usw. wohl um 1890 (?) auf einer Postkarte, gefunden bei Ebay im Internet (nicht mehr verfügbar), Verlag: Anstalt für kartographische Kupferstiche von O. Zetzmann, Berlin-Friedenau, Maßstab des Drucks 1:150.000, eine Vergrößerung sehen Sie hier: (leider nur in mäßiger Bildqualität). Eine topografische Karte mit roter Markierung der bis dato als Landstraße ausgebauten Verkehrswege, links unten ein kleines koloriertes Schwarz-Weiß-Foto mit Spreewaldfließ. Zwischen Groß Wasserburg und Krausnick gab es noch keine ausgebaute Landstraße, nur einfache (vermutlich unbefestigte) Wege. Zwischen Krausnick und Schlepzig existierte gar keine feste Wegeverbindung, nur die Wasserwege konnten genutzt werden.

 

Die Ortslagen Krausnick und Schlepzig um 1901. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische Karte 1:25000, Messtischblatt 3949 Schlepzig, Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben 1903. © Arcanum Maps Budapest (https://maps.arcanum.com/de); eine gut lesbare Vergrößerung sehen Sie hier: (auf das geöffnete Bild noch einmal klicken zur Vergrößerung). Auch auf dieser Karte ist zu sehen, dass es zum Zeitpunkt der Kartenerstellung 1901 zwischen Krausnick und Schlepzig noch keine reguläre Straßenverbindung gab. Die Einheimischen nutzten die Wasserwege über den "Krausnicker Strom" zur "Krausnicker Spree" oder dammartig befestigte Fußwege in den trockenen Sommermonaten. Zwischen Krausnick und Groß Wasserburg gab es nur eine einfache Landstraße, vermutlich ohne festen Belag.

 


Die Ortslagen Krausnick und Schlepzig 1903/1918. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische Karte 1:25000, Messtischblatt 3949 Schlepzig, Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben 1903, Auflagendruck 1918.
© Leibnitz-Institut für Länderkunde (https://ifl.wissensbank.com); eine gut lesbare Vergrößerung sehen Sie hier: (auf das geöffnete Bild noch einmal klicken zur Vergrößerung). Diese Karte ist die Nachfolge-Ausgabe der vorstehenden Karte, jetzt gibt es eine Straßenverbindung zwischen Krausnick und Schlepzig. Die Straße wurde demnach zwischen 1903 und 1918 gebaut, ein genauer Zeitpunkt für den Straßenbau ist der Karte leider nicht zu entnehmen. Wer hierzu Angaben liefern kann, wird um Information gebeten, Kontaktdaten siehe ganz unten. Auch zwischen Krausnick und Groß Wasserburg wurde inzwischen eine neue Landstraße angelegt.
Auf der vergrößerten Karte erkennt man, dass etwa auf halber Strecke zwischen Schlepzig und Krausnick oberhalb der neuen Straße am "Puhl-Strom" (Fließ) eine Hütte eingetragen ist. Eventuell handelt es sich dabei um die Moldenhauer-Hütte, siehe dazu das Foto weiter unten.


Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1935, bezeichnet mit "Schlepzig, Unterspreewald", Luftbild über die Dorfstraße der westlichen Ortslage mit Blickrichtung Nordwest (siehe dazu die Messtischblätter oben). Rückseitig bezeichnet mit "Industrie-Fotografen Klinke & Co., Berlin W 8, Leipziger Str. 24, Negativ Nr. 39640, geprüft und freigegeben Bildstelle R. L. M." (Reichs-Luftfahrt-Ministerium). Wenn Sie eine Vergrößerung dieses Fotos sehen möchten, dann klicken Sie hier: (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1910, bezeichnet mit "Schlepzig Unterspreewald", sorgfältig koloriertes Schwarz-Weiß-Foto. Kunstverlag von Magnus Brunkhorst, Lübben. Zu sehen ist die Dorfstraße mit Blickrichtung Ost, das große Gebäude links hat heute die Adresse Dorfstraße 41 (Gasthof Künzel, auf dem Luftbild oben etwa in der Bildmitte), im Hintergrund die Straßenbrücke über die Spree. Die Dorfstraße war zu dieser Zeit noch vollkommen unbefestigt. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1910 / 1920, bezeichnet mit "Gruß aus Schlepzig (Spreewald) Dorfstraße", eine Aufnahme im Winterhalbjahr. Verlag: Wilhelm Puder, Kunstanstalt, Berlin W., Potsdamer Str. 42. Die Karte wurde beschrieben und abgestempelt in Schlepzig am 27.10.1924. Zu sehen ist wieder die Dorfstraße wie oben, hinten der Gasthof Künzel. Vielleicht ist auch dieses Foto schon um 1910 entstanden. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte vor 1904, bezeichnet mit "Unterspreewald ‒ Parthie in Schlepzig", sorgfältig kolorierte Schwarz-Weiß-Fotografie; beschrieben, versendet und gestempelt in Lübben am 5.7.1905. Verlag: Joh. Franke, Berlin S. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025). Auf den Sammlerportalen im Internet wird diese Karte auch mit Poststempel von 1904 angeboten.

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1905, bezeichnet mit "Unter-Spreewald. Schlepzig. Hermann Striemann, Kunstverlagsanstalt, Cottbus.", kolorierte Schwarz-Weiß-Fotografie; beschrieben am 6.9.1907. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1900 / 1910, bezeichnet mit "Schlepzig Ankunft des Motorbootes", koloriertes Schwarz-Weiß-Foto, bei dem man nicht sicher erkennen kann, wieviel davon eingezeichnet und montiert wurde. Kunstverlag von Magnus Brunkhorst, Lübben. Beschrieben, versendet und gestempelt am 9.8.1912. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1915, bezeichnet mit "Gruß aus Schlepzig (Spreewald) Arche I.". Verlag: Wilhelm Puder, Kunstanstalt, Berlin W., Potsdamer Str. 42. Beschrieben am 24.5.1916, versendet und gestempelt am 25.5.1916 in Schlepzig. "Arche" ist in der Spreewaldregion eine Mundartbezeichnung für Wehr. Es gab mehrere Archen, die mit Ziffern benannt wurden. Der Dammweg, der über diese Archen mitten durch die Sumpflandschaft führte, war die erste Verbindung von Schlepzig nach Krausnick; weitere Informationen dazu siehe hier: . (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, "Gruss aus dem Unterspreewald ‒ Gasthof zum grünen Strand der Spree", Ansichtspostkarte um 1905, beschrieben und versendet September 1907, gestempelt in Schlepzig am 14.9. (1907). Verlag von Carl Thelow, Lübben. Direkt vor dem Gasthof befand sich der Schneidemühlenplatz, auf dem die zur Verarbeitung in der benachbarten Tennert-Mühle (siehe Foto weiter unten) vorgesehenen Baumstämme gelagert wurden. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, "Schlepzig im Unterspreewald.", Ansichtspostkarte um 1920, rückseitig bezeichnet mit "Tennert's Gasthof zum grünen Strand der Spree", beschrieben (und versendet ?) am 28.7.1925. Verlag: Kunsthandlung Magnus Brunkhorst, Lübben. Zum Vergleich siehe das Foto oben, inzwischen wurde der Gasthof rechts um einen Anbau erweitert. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, "Schlepzig, Unterspreewald.", Ansichtspostkarte um 1930, rückseitig bezeichnet mit "Gasthof zum grünen Strand der Spree, Inhaber: Rudolf Tennert", beschrieben und gestempelt am 8.6.1934. (Verlag) Photo: Willi Brunkhorst, Lübben, Spreewald. Zum Vergleich siehe die beiden Fotos oben. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, "Gruss aus dem Unterspreewald ‒ Mühle in Schlepzig", Ansichtspostkarte um 1905, beschrieben und abgestempelt in Schlepzig am 2.6.1905, Ankunft und gestempelt in Griesheim / Main am 3.6.1905 (!). Photographie und Verlag Magnus Brunkhorst, Lübben N.-L. Wie damals üblich, war auf der Kartenrückseite kein Platz für Mitteilungen vorgesehen, so dass die Karten häufig auf der Bildseite beschrieben wurden. Zu sehen ist der Mühlenkomplex von Julius Tennert (1873-1940), links die Holzschneide- und Ölmühle, in der Mitte die Radstube mit zwei unterschlächtigen Wasserrädern und rechts die Fachwerk-Getreidemühle (Angaben nach Axel Pinkow, siehe Literaturverzeichnis unten). Dieses große Fachwerkhaus in der Mitte hinter dem Baum wurde später verputzt, siehe dazu das Foto von 1958 weiter unten. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Spinte in Schlepzig um 1930 (?), offenbar das abfotografierte Postkartenfoto einer Spinnstube, leider in sehr schlechter Qualität, angeblich in Schlepzig, weder der Ort noch die Jahreszahl sind gesichert. Das vor einem Fachwerkhaus arrangierte Foto könnte auch früher entstanden sein, das Museum hat alle Angaben mit Fragezeichen versehen. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

Wenn Sie zum Vergleich ein sehr schönes Spinte-Foto aus Burg im Spreewald sehen möchten, bei dem durch Kolorieren auch die Trachten in Farbe erscheinen, dann klicken Sie hier:







Schlepzig, "Gruß aus Schlepzig (Unterspreewald)", Ansichtspostkarte um 1920, oben der Gasthof von Karl Müncheberg, Dorfstraße 21, und unten zweimal "Spreepartie", dabei links im Hintergrund der Mühlenkomplex von Julius Tennert mit der in den 1920er Jahren umgebauten Holzschneide- und Ölmühle. Die Karte wurde beschrieben (und offenbar auch versendet) am 26.7.1925. Verlag von Ernst Jacob, Berlin NO 55, Naugarder Str. 38. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)


Schlepzig, "Gruss aus Schlepzig (Spreewald) Moldenhauer Hütte", Ansichtspostkarte um 1910, abgestempelt in Schlepzig am 27.5.1912. Verlag: Wilhelm Puder, Kunstanstalt, Berlin W., Potsdamer Str. 42. Bei dem Bild handelt es sich um eine Fotomontage, die Boote mit Personen im Vordergrund wurden in das Foto einmontiert. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)


Moldenhauer / Muldenhauer

Die Moldenhauer-Hütte (auch: Mollenhauer, Muldenhauer) in Schlepzig war bis zum Zweiten Weltkrieg die Werkstatt und Unterkunft eines Muldenhauers, eines Handwerkers, der aus Baumstämmen (Pappeln, Linden- oder Weidenholz) hölzerne Mulden aus einem Stück herstellte. Zum Standort der Hütte siehe die topographische Karte oben. Heute ist die Hütte ein beliebter Rastplatz und Highlight für Wanderer im geschützten Gebiet des Spreewaldes. Das Handwerk der Muldenhauer ist in Deutschland inzwischen fast ausgestorben ‒ vereinzelt findet man auf speziellen Märkten noch ihre Erzeugnisse.

Traditionell verwendete man solche Mulden zur Herstellung des Sauerteigs für Brot, ließ darin die fertig gekneteten Teige vor dem Backen ruhen und gehen. Auch beim Schlachten verwendete man sie. In großen Mulden, die ein ganzes Schwein fassten, brühte man das geschlachtete Schwein, in kleine Mulden legte man die Würste, mit Wurstmasse befüllte Därme, bevor sie im Kessel gekocht und / oder in der Räucherkammer geräuchert wurden.

Zahlreiche solcher Mulden (bis zu einem Meter Länge) zählten zum Hausrat meiner Großmutter. Sie wurden in Regalen in der Backstube aufbewahrt und bis in die späten 1960er Jahre regelmäßig beim Backen und Schlachten verwendet. Auch beim Buttern wurden kleinere aus einem Stück gehauene Holzschüsseln verwendet. In unserer Mühle in Kuschkow gab es aus einem Stück Baumstamm gehauene kleine Schaufeln zum Abwiegen des Mehls oder größere zum Schaufeln des Getreides.

 

Schlepzig, "Gruß aus Schlepzig (Spreewald) Dorfansicht mit Wasserstrasse", Ansichtspostkarte um 1920. Verlag Wilhelm Puder, Kunstanstalt, Berlin W., Potsdamer Str. 42. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1930, bezeichnet mit "Unter-Spreewald ‒ Hauptspreearm bei Schlepzig", Verlag und zu beziehen von Heinrich Franke, Beeskow an der Spree. Im Hintergrund in der Bildmitte sieht man wieder die in den 1920er Jahren umgebauten Mühlengebäude von Julius Tennert. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1930, bezeichnet mit "Gruß aus Schlepzig (Unterspreewald)", Verlag und Aufnahme Otto Göwe, Friedland/N.-L., beschrieben und gestempelt am 30.6.1936 (?). (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1930 (?), bezeichnet mit "Schlepzig, Unterspreewald, Spreehafen". (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte um 1938, oben "Schlepzig im Spreewald, Dorfansicht", unten links "Reichsarbeitsdienstlager 10/43" (RAD), unten rechts "Partie an der Spree". Verlag: Karl Fleisch, Ansichtskartenverlag, Berlin-Reinickendorf-Ost, Aroser-Allee 125. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025). Wer nähere Angaben zu Gebäude und Standort des RAD-Lagers liefern kann, wird um Mitteilung gebeten; eventuell handelte es sich bei diesem Gebäude nicht um einen Neubau sondern um eine durch den RAD übernommene Jugendherberge (?). Es soll sich um ein Lager für die weibliche Jugend (RADwJ) gehandelt haben.

 

Schlepzig, Ansichtspostkarte von 1958, Dorfstraße mit Blick in Richtung Ost, rückseitig bezeichnet mit "Schlepzig, Kr. Lübben, Dorfstraße". Die Kartenherstellung lässt sich genau feststellen durch das rückseitig angegebene Datum der Druckgenehmigung. Verlag: Rother, Werkstätten für Fototechnik, Bestensee bei Berlin. Die Karte wurde beschrieben und gestempelt in Schlepzig am 29.8.1958. Links hinter der Brücke das Gebäude zur historischen Dorfmühle, Dorfstraße 52, ein zum Aufnahmezeitpunkt noch verputzter Fachwerkbau, heute restauriert und wieder unverputzt im ursprünglichen Zustand; siehe zum Vergleich die Ansicht um 1905 weiter oben. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, mit freundlicher Genehmigung abfotografiert von Doris Rauscher am 27.9.2025)

 

Lübben, Paul-Gerhardt-Kirche am Mark um 1910, undatierte Fotografie auf einer Ansichtspostkarte, vorderseitig bedruckt mit Text "Lübben (Spreewald) Am Marktplatz", Verlag für heimatliche Kultur Willy Holz, Berlin NW.6. Im Vordergrund rechts das nach 1945 abgebrochene Denkmal für die Gefallenen des Krieges 1870-1871. (Bildquelle: Familienarchiv Jäzosch)

 

Lübben, Stadtbild mit Spree und Paul-Gerhardt-Kirche um 1935, Blick aus Richtung Südwest; undatierte Fotografie auf einer Ansichtspostkarte aus den 1930er Jahren, geschrieben und gestempelt 1938; vorderseitig bedruckt mit Text "Lübben/Spreewald, Spreepartie mit Kirche". (Bildquelle: Familienarchiv Jäzosch)

 

Lübben: "Plan von Lübben." Enthalten in: Atlas mit 40 Plänen von Schlössern und Städten der Niederlausitz und einiger Nachbargebiete, kolorierte Handzeichnungen ca. 1714-1715, Blatt 26, signiert mit "Solger" (Joh. Christian Solger ?). Bildquelle:
© Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Signatur: AKS 1463 B. Foto einer Farbkopie der Originalkarte am 16.11.2021, Fotografin: Doris Rauscher. Eine Vergrößerung sehen Sie hier:
Hinweis: Der Plan ist "gesüdet", Süden liegt also oben auf der Zeichnung und Norden unten. Die auf den folgenden Bildern gezeigte Kleine Amtsmühle befindet sich auf der Planzeichnung oben rechts (westlich) neben dem Schloss, die Große Amtsmühle ganz oben links (östlich), beide markiert mit "E". Die beidseitig bebaute Straße, welche links (östlich) aus der Stadt hinausgeht, führt im weiteren Verlauf über Dürrenhofe nach Kuschkow.

 

Lübben, Luftbild um 1930, Blick aus östlicher Richtung; Ansichtspostkarte, bezeichnet mit "Lübben vom Flugzeug gesehen", im Hintergrund in der Mitte der Markt, rechts davor die Paul-Gerhardt-Kirche. (Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, Rechte vorbehalten)

 

Kleine Amtsmühle Lübben, Ernst-von-Houwald-Damm 2-4, auf einer Ansichtspostkarte um 1930. Die Kleine Amtsmühle wurde 250 Jahre lang als Mühle genutzt, das hier gezeigte Gebäude dürfte aus der Zeit um 1860-1880 stammen, das Dachgeschoss wurde noch vor der späteren Umnutzung verändert. Nach Stilllegung der Mühle wurde diese zur Jugendherberge umgebaut, die 1929 eröffnet wurde. Sie wurde 1945 zerstört und nicht wiederaufgebaut. Bildquelle: © Museum Schloss Lübben, Museumsarchiv, Veröffentlichung zur nichtkommerziellen Nutzung (Lizenz CC BY-NC-SA) auf der Website md museum-digital, direkt zu finden unter https://brandenburg.museum-digital.de/object/97589 (drei Ansichtskarten); Download am 2.3.2025.

 

Kleine Amtsmühle Lübben in einer Ansicht von der Rückseite, angeblich um 1910, wohl eher um oder kurz vor 1900, der hohe rechte Gebäudeteil noch mit dem alten stärker geneigten Dachgeschoss, welches später zu einem Drempelgeschoss umgebaut wurde, siehe zum Vergleich das Foto oben. Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei; Ansichtspostkarte, versendet und gestempelt am 20.11.1908; Beschreibung: Postkarte, Lübben, Kleine Amtsmühle, Fotograf und Verlag Magnus Brunkhorst, Lübben N.-L.; Dateibezeichnung: Lübben,_Kleine_Mühle,_1910a.jpg ‒ Download am 3.3.2025. Das Bild wurde für die Wiedergabe hier auf dieser Webseite leicht bearbeitet (beschnitten, verkleinert, farboptimiert).

 

Münchehofe, Schmiede Marquardt um 1910, Fotografie aus dem Bestand des "Museumshof No 31" in Münchehofe. Das Foto zeigt den Schmied Franz Marquardt und einen Angestellten bei den Vorbereitungen zum Beschlagen eines Pferdes, der uniformierte Kutscher mit Schirmmütze und Stiefeln geht mit zur Hand, hinten links steht offenbar seine Kutsche. Der Schmied und sein Geselle halten das Pferd, der Kutscher scheint gerade mit einem Werkzeug die Hufe zu säubern vor dem Neubeschlag. Neben den Männern steht die Ehefrau des Schmieds mit den vier Kindern. Rechts befindet sich die Schmiede, die in umgebauter Form noch heute vorhanden ist. Im Hintergrund links sieht man ein Wirtschaftsgebäude mit hohem Drempel-Dachgeschoss und Lüftungsschlitzen im Mauerwerk, vermutlich zum Trocknen von Heu oder Stroh, welches im Dachraum gelagert wurde. Alle Gebäude sind in Ziegel-Sichtmauerwerk ausgeführt und haben keine Dachrinne, wie damals noch üblich also eine echte Traufe.

Die Arbeit als Hufschmied war nicht ungefährlich. Vielfach wird in historischen Dokumenten und Chroniken von schweren Unfällen auch mit Todesfolge berichtet im Zusammenhang mit dem Beschlagen von Pferden. Der Schmied musste sich bei der Arbeit über die von kräftigen Helfern gehaltenen Hufe beugen, die Tiere reagierten oft unberechenbar.

Bildquelle: © Peter Pinnau aus 15748 Münchehofe (bei Märkisch Buchholz), "Museumshof No 31", im Internet zu finden unter https://hofwerker.de ‒ Stand 8.1.2025). Die Veröffentlichung des Bildes hier unter www.kuschkow-historie.de erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Peter Pinnau am 8.1.2025.

 

 




Quellen- und Literaturverzeichnis

Hinweis: Hier finden Sie nur Literaturangaben zum Inhalt dieser Seite im weitesten Sinne. Das allgemeine Literaturverzeichnis zu Kuschkow und der Niederlausitz als Thema der gesamten Website finden Sie auf der Hauptseite (Startseite, siehe hier: ).

Balke, Lotar: Bauen und Wohnen in Heide und Spreewald. Vom Wandel Lausitzer Volksarchitektur im 20. Jahrhundert. Schriften des Sorbischen Instituts. Domowina-Verlag Bautzen 1994

Boer, Wierd Mathijs de: Entstehung und Geomorphologie des Unterspreewaldes (Literaturauswertung). Erschienen in: Biologische Studien, Heft 26, Luckau 1997; Seiten 3-10 (siehe direkt hier: ). Der Beitrag bietet einen Überblick über diverse Fachpublikationen, die sich mit der naturräumlichen Abgrenzung der Region Unterspreewald (Niederspreewald) befassen.

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Denkmaldatenbank, im Internet zu finden unter ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search (siehe direkt hier: )

Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet unter https://blha.brandenburg.de (siehe direkt hier: ) mit Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele der Dokumente sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch diverse Fachbücher kann man sich als PDF-Dateien herunterladen.

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Erarbeitet 2002 von Birgit Martin als ABM-Leistung im Auftrag der Gemeinde Kuschkow. Umfangreiche Loseblattsammlung in einem Ordner, aufbewahrt und weiterverarbeitet zur gedruckten Chronik durch Familie Gerhard Scheibe 2003 (siehe nächste Position).

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der Gemeindevertretung Kuschkow zur 675-Jahrfeier 2003; Redaktion und inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003

Der Spreewald (Deutschlands größter und schönster Naturpark) und seine Bewohner. Reiche literarische Abhandlungen nebst Bildern. 1929 / 1930. Adreßbuch und Einwohnerbuch für den Kreis Lübben, die Städte Lübbenau, Vetschau, Lieberose, Friedland und den übrigen Spreewald. Herausgeber: F. R. Kleinjung, Verlagsanstalt, Liegnitz. Kuschkow auf den Seiten 89-90. Als PDF zu finden bei der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/frontdoor/index/index/docId/14375

Kaak, Heinrich: Geschichte des Dorfes in Brandenburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Brandenburgische Historische Kommission e.V., Potsdam 2010; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in Brandenburg". Als PDF auf der Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de

Kaak, Heinrich: Die brandenburgische Ortsgeschichte in Personen, Familien und ländlichen Schauplätzen. Brandenburgische Historische Kommission e.V., Potsdam 2011; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in Brandenburg". Als PDF zu finden auf der Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de

Lehmann, Rudolf: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1: Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Erschienen im Selbstverlag des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, Marburg 1979; Kuschkow auf Seite 185. Digitalisiert erschienen im Berliner Wissenschafts-Verlag 2011

Lehmann, Rudolf: Geschichte der Niederlausitz. Veröffentlichung der Berliner Historischen Kommission beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Band 5. Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin 1963

Lübbener Kreiskalender (Kreis-Kalender) in historischen Ausgaben ab 1913 (Stand Dezember 2022), digitalisiert als PDF mit vielen interessanten Beiträgen auch zu Kuschkow und Umgebung, findet man auf der Website der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18476

Müller, Ewald: Das Wendentum in der Niederlausitz. H. Differt's Buchhandlung, Moritz Liebe, Kottbus 1893. Ein sehr guter Überblick über die wendischen Lebensverhältnisse und Traditionen. (digitalisiert von Google und von der Sächsischen Landesbibliothek Dresden unter http://digital.slub-dresden.de/id403634016)

Neitmann, Klaus / Schröder, Kathrin / Weirauch, Kärstin: "Ist Zierde des Landes gewest" - Lübben (Spreewald) im Spiegel archivalischer Quellen. be.bra wissenschaft verlag GmbH, Berlin-Brandenburg 2006 (Veröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs ‒ BLHA). Als PDF auf der Website des BLHA unter https://blha.brandenburg.de ‒ siehe hier: https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/93336

Norberg, Madlena / Kosta, Peter (Hrsg.): Sorbische / Wendische Spuren in der nördlichen Niederlausitz. Potsdamer Beiträge zur Sorabistik, Universitätsverlag Potsdam 2019. Darin ab Seite 107: Tobias Preßler: Die Argumente in der Politik gegenüber den Sorben in der Niederlausitz ‒ nachvollzogen und erläutert an drei Phasen aus der Zeit zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Digitalisiert von Google für den Universitätsverlag Potsdam (Open Access, Lizenz CC BY, siehe direkt hier: )

Pinkow, Axel: Der Spreewald. Historische Ansichtskarten in Wort und Bild. Band 1. Herausgegeben im Selbstverlag, Königs Wusterhausen 2002

Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben. Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)

Sehmsdorf, Christoph: Vom königlichen Geschenk zur Gemeinde "Märkische Heide". Die 1000jährige Geschichte einer abgelegenen Landschaft. Herausgegeben von der Gemeinde Märkische Heide, Groß Leuthen 2005

Unterwegs rund um Schlepzig. Mit Wanderkarte. Informationsbroschüre, Besucherinformationszentrum "Alte Mühle Schlepzig". Herausgegeben durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, August 2023; siehe direkt hier:

Website "Fotografie und Architektur" (siehe hier: ) mit Fotos und Informationen zu historischen Gebäuden, Dörfern und Architekturobjekten; zur Dorfgeschichte in Brandenburg allgemein sowie in Kuschkow siehe dabei die Spezialseiten:
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 1, Kulturgut im ländlichen Siedlungsraum (siehe hier: )
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 2, Gebäude, Baugestaltung, Natur und Landschaft (siehe hier: )
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 4, Bauernhausarchitektur in Stichworten und Bildern (siehe hier: )
- Architekturfotos und einige Angaben zu Kuschkow (siehe hier: )
- Erwin Seemel: Bevölkerungs- und Wirtschaftsverhältnisse im Amt Lübben um 1720 (siehe hier: )

Website "md museum-digital" (https://www.museum-digital.de, siehe direkt hier: ), eine nach Bundesländern, Regionen, Orten und Themen sortierte Plattform, auf der große und kleine Museen Informationen zu ihren Objekten veröffentlichen können, darunter auch Bild- und Fotosammlungen


 


 

 
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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 25.10.2025
 

   


 

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