Bilddokumente und Informationen zur Geschichte des Dorfes Kuschkow aus der Spreewaldregion in der Niederlausitz

 

 

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Kuschkow am nördlichen Rand der Niederlausitz

Dies ist die private Website von Doris Rauscher, aufgewachsen als Doris Jäzosch in Kuschkow, die ältere Tochter des Müllermeisters Manfred Jäzosch und seiner Ehefrau Jutta Jäzosch, geborene Thiele. Großvater war der Kuschkower Schmied und spätere Müllermeister Bernhard Jäzosch. Ziel der Website ist es, möglichst viele der noch existierenden Dokumente, Fotos und Berichte mit ortsgeschichtlichem Bezug zu Kuschkow der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Website versteht sich als persönliche Familien- und Heimatseite und gleichzeitig als sachliches Informationsangebot und digitales Archiv zur Dorfgeschichte.

Oben sehen Sie drei Bildausschnitte aus Fotos, die weiter unten vollständig gezeigt und näher erläutert werden; alle Bilder stammen aus dem Familienarchiv Jäzosch. Die Inhalte dieser Website mit ihren Unterseiten werden nach bestem Wissen regelmäßig aktualisiert und erweitert, je nach zur Verfügung stehenden Dokumenten und Erkenntnissen. Anregungen, Korrekturen und sonstige Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet, Kontaktdaten siehe ganz unten.

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Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Wie in Kuschkow und der Niederlausitz geheiratet wurde

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1 ‒ 1891 bis 1926 ‒ Seiten 0 bis 95

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 2 ‒ 1927 bis 1947 ‒ Seiten 96 bis 148 und Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 3 und 4 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 5 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/51 und 1954/55

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Bilddokumente zu unterschiedlichen Anlässen aus Kuschkow und Umgebung
 




Die Entwicklung der Grundschule in Kuschkow ab 1953
Kindheit und Jugend in unseren Dorfschulen

Die folgenden Zitate aus der Chronik der Gemeinde Kuschkow 2003 von Gerhard Scheibe, Seite 52, sollen einen kurzen Überblick zur Entwicklung der Schule in Kuschkow ab 1953 geben:

"Die folgenden Schwerpunkte zur Geschichte der Grundschule Kuschkow sind den Protokollbüchern der Gemeindevertretung entnommen und basieren auf Berichten Kuschkower Bürger. In Kuschkow wurden keine weiteren Anstrengungen für einen Schulneubau unternommen. Ab 1953 wurden die Schüler der 7. und 8. Klassen in Einzelklassenstufen in Neu Lübbenau unterrichtet." Der 1949 beim Kreisschulamt beantragte Schulneubau blieb erfolglos ‒ siehe Ortschronik Seite 139. Die folgende Aufnahme aus dem Familienarchiv Jäzosch zeigt das Schulgebäude im Zustand um 1957, über dem Eingang bezeichnet mit "Grundschule Kuschkow", weitere Angaben zu diesem Bild gibt es auf der Startseite sowie unter "Die Dorfschule in Kuschkow".



"Die oberen Räume des Schulgebäudes (Kuschkow) bekam Lehrer Ziemainz als Wohnung. Der Transport der Schüler nach Neu Lübbenau erfolgte schon von da an mit einem Schulbus. Ab September 1956 wurden auch die Schüler der 5. und 6. Klasse in Neu Lübbenau unterrichtet, und zum 1.9.1963 wird die Grundschule Kuschkow gänzlich aufgelöst. Das Schulgebäude wurde jedoch, ebenso wie die ehemaligen Schulen in Leibsch, Neuendorf/See und Hohenbrück-Neu Schadow noch einige Jahre als Außenstelle für Unterstufenklassen der Schule Neu Lübbenau genutzt. Das erforderte einen umfangreichen Busverkehr, und die Unterstufenlehrer mussten im Laufe eines Unterrichtstages oft zwei oder drei Schulorte mit dem Fahrrad anfahren. Dieser Zustand endete mit der Fertigstellung des Neubaus der Schule Neu Lübbenau 1967 und die Gemeinden konnten nun über die weitere Nutzung der Schulgebäude selbst verfügen. ... Ab 1963 wird erstmalig die 9. Klasse in Neu Lübbenau, ein Jahr später die 10. Klasse eingeführt. Der Besuch der 10. Klasse ist noch freiwillig." Von 1959 bis dahin konnten die Schüler der Zentralschule Neu Lübbenau die 9. und 10. Klasse in Groß Leuthen besuchen. "Mit der Umbenennung der Zentralschulen in '10-klassige Polytechnische Oberschulen' wird der 10-jährige Schulbesuch Pflicht. Nach einem Schulneubau in Gröditsch wechseln alle Kuschkower Schüler 1970 dorthin. Einige besuchen die EOS (Erweiterte Oberschule) in Lübben von Klasse 9 bis 12, später von Klasse 11 bis 12."

Weiter heißt es , dass nach der Wende das Schulsystem eine grundlegende Änderung erfuhr, die Schüler der 1. bis zur 6. Klasse wurden weiterhin in Gröditsch unterrichtet und konnten danach wählen zwischen Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium in anderen Orten.


Die eigene Schulzeit 1960 - 1968

Es folgen meine Erinnerungen, wie ich die Schulzeit bis zum Abschluss der 8. Klasse erlebt habe. Wir waren 10 Kinder, die am 3.9.1960 in der Grundschule Kuschkow (1-4) eingeschult wurden unter Klassenlehrer Peter Löwe und Schulleiter Hans-Günter Petersilie. Die folgenden Fotos zeigen das Ereignis zuerst vor der Schule mit dem Klassenlehrer Löwe, danach zweimal vor dem Kindergarten mit Schultüten ("Zuckertüten"), zuletzt zusammen mit einigen noch nicht eingeschulten Kindern. Jeweils rechts auf diesen Bildern die Leiterin des Kindergartens von 1959-1961, Fräulein Pleß, auf dem mittleren Bild links die Kindergärtnerin Fräulein Weichmann. Das Mädchen mit der Strickjacke auf dem oberen Bild in der Mitte bin ich, ganz unten noch einmal allein und mit meiner Schulfreundin Karin Rattei. Alle ab hier folgenden Fotos stammen aus dem Familienarchiv Jäzosch.
 





In den zwei Klassenräumen der unteren Etage wurden jeweils zwei Schuljahre gleichzeitig unterrichtet, 1. und 3. Schuljahr in dem einen Raum sowie 2. und 4. Schuljahr im anderen Raum. Während jeweils eine Klasse mündlich unterrichtet wurde, hatte die andere Klasse schriftliche Aufgaben zu erledigen. Natürlich war es meist viel interessanter, der älteren Klasse zuzuhören als die eigenen Aufgaben zu erledigen. In der oberen Etage lag die Lehrerwohnung, die damals von Lehrer Siegfried Ziemainz mit seiner Familie bewohnt wurde.

Unterrichtsfächer:
Schuljahr 1: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, Schreiben, Rechnen, Werken, Zeichnen, Singen, Turnen
Schuljahr 2: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, mündlicher / schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung, Grammatik, Schreiben, Rechnen, Werken, Zeichnen, Singen, Turnen
Schuljahr 3: Siehe Schuljahr 2

Auch Schulgartenarbeit gehörte (unbenotet) zum Unterricht. Die Schule erhielt einen schmalen Streifen Land an einem Graben auf einem Acker in der ehemaligen Flur "Stucka" in Richtung Pretschen. Das Stück lag recht weit entfernt von der Schule, so dass ein ordentlicher Fußmarsch bis dahin zurückgelegte werden musste.

Die folgenden beiden Bilder zeigen die Liste der an der Schule in Kuschkow tätigen Lehrer, entnommen aus der Chronik der Gemeinde Kuschkow, die 2002 von Frau Birgit Martin im Rahmen ihrer ABM-Tätigkeit zusammengestellt wurde (ABM = Arbeits-Beschaffungs-Maßnahme; um jeweils einen lesbaren Text zu sehen, klicken Sie bitte hier: und hier: ‒ dann nochmals klicken zur weiteren Vergrößerung).




Ab September 1963 wurden die Schüler der Dörfer Kuschkow, Leibsch, Hohenbrück, Neuendorf/See, Alt- und Neu Schadow und Neu Lübbenau ab dem 4. Schuljahr unter Hoheit der Schule in Neu Lübbenau betreut und klassenweise in den Dorfschulen Leibsch die 4. Klasse mit Klaus Rettschlag als Klassenlehrer und Hohenbrück die 5. Klasse wieder mit Peter Löwe als Klassenlehrer unterrichtet. Durch diese Zusammenlegung ergab sich eine Klassenstärke von über 30 Schülern pro Jahrgang, zuvor in Kuschkow waren wir ca. 10 Schüler pro Klasse. Auch im Schulgebäude Hohenbrück befand sich in der oberen Etage die Lehrerwohnung, welche Familie Ziemainz bezog, nachdem sie Kuschkow verlassen hatte. Herr Ziemainz war damals Direktor der Oberschule Neu Lübbenau. Er unterrichtete Mathematik. Ab 1965 folgte ihm Ulla Blumhagen als Direktorin. Sie unterrichtete das Fach Erdkunde. Ab dem 6. Schuljahr wurde mein Jahrgang in der alten Schule von Neu Lübbenau unterrichtete. Hans-Günter Petersilie, Lehrer für die Fächer Biologie und Sport, war unser Klassenlehrer bis zur 8. Klasse.

Herr Unger, Lehrer für Russisch und Englisch (fakultativ) machte mit Hilfe von Comicfiguren, die er blitzschnell an die Tafel zeichnete, den Sinn von fremdsprachigen Worten und Situationen deutlich und brachte diese damit spielend in’s Gedächtnis der Schüler. Herr Borrmann als Deutschlehrer vermochte es sogar, Freude am Grammatikunterricht bei den Schülern zu wecken.

Die Schule besaß in unmittelbarer Nähe einen schön angelegten Schulgarten mit Beeten für Gemüse, Kräuter und Blumen sowie in der Mitte einem Ziergarten umgeben von Schatten spendenden Bäumen, Beerensträuchern und einem Wasserbecken.


Kinderfeste und Kindertag

Kinderfeste bzw. Schulfeste hatten im Dorf Kuschkow ebenfalls eine lange Tradition, erstmals erwähnt von Lehrer Klintzsch in der Schulchronik 1892 auf Seite 6. Die Initiative dazu ging von ihm aus. Anfangs wurden Kinderfeste im September zusammen mit dem Erntedankfest gefeiert. Man zog von der Kirche zum Kinderfest auf den Festplatz vor dem Gasthaus. Ab 1950 erfolgte eine Trennung von der Kirche, am 1. Juni wurde der Internationale Kindertag mit allen Kindern bis zur 4. Klasse im Dorf gefeiert (siehe oben, Schulchronik Seite 21). Der Schulunterricht fiel aus. Das Programm für diesen Tag erfuhr keine wesentlichen Änderungen. Es reisten mitunter auch Schausteller mit Karussell und Schaukel an. Vormittags fanden Sportwettspiele für die Schulkinder statt. Das folgende Foto entstand zum Kindertag 1963, es zeigt einen Teil der Fahrrad- und Rollergruppe in Höhe des Kindergartens auf dem Weg zu den Wettspielen.



Am Nachmittag erschienen die Kinder fein gemacht, die Mädchen mit Blumenkranz im Haar, zu Kaffee und Kuchen im Saal der Gaststätte. Die Kindergartenkinder vergnügten sich mit Spielen wie Sackhüpfen und Eierlauf. Im Saal spielte die Dorfkapelle zum Kindertanz auf. Von den Seitenbänken beaufsichtigten die Großmütter ihre kleinen Enkelkinder. Zum Abendessen wurde Kartoffelsalat mit Bockwurst gereicht. Der traditionelle Fackelzug mit der Dorfkapelle voran durch das Dorf zum Abschluss des Kindertages durfte nicht fehlen. Die älteren Schulkinder, ab dem 4. beziehungsweise 5. Schuljahr begingen den Kindertag in Neu Lübbenau mit Sportwettspielen. Dieses alljährliche Kinderfest war für uns Kinder neben der Weihnachtsfeier ein freudig erwarteter Höhepunkt im Jahr.

In den Sommerferien führten die Lehrer mehrere Durchgänge der Ferienspiele in den Schulen durch. Man bot mit Spielen, Wanderungen, Badeausflügen und Schwimmkursen, Kinovorführungen oder größeren Fahrten schöne Erlebnisse. Gemeinsame Urlaubsfahrten von Eltern mit den Kindern gab es nicht, schließlich war Erntezeit, wo jede Hand gebraucht wurde.


Fastnacht

Im Februar veranstaltete die Schule ein Faschingsfest mit Kostümzwang, auf dem getanzt, gespielt und gegessen wurde. Der Veranstaltungsort wechselte jedes Jahr, er war immer eine Gaststätte in einem der Dörfer des Schulkreises. Die folgenden beiden Fotos sind entstanden zum Schulfasching 1965, zuerst die Schüler meiner Klasse mit Klassenlehrer Peter Löwe, danach die Lehrer kostümiert von links vorn sitzend Ulla Blumhagen - U. Unger - Siegfried Ziemainz sowie dahinter stehend von links Peter Löwe - Franz Borrmann - Hannelore Petersilie - Fräulein Kaatsch - Frau Rettschlag - Fräulein Volkert - Dagmar Thrun.





Schulneubau 1967 in Neu Lübbenau

Im September 1967 konnte der Schulneubau in Neu Lübbenau bezogen werden. Die Neu Lübbenauer Schule war endlich einziger Beschulungsort der zu ihr gehörenden Dörfer von der 1. bis zur 10. Klasse, das Pendeln der Lehrer hatte ein Ende. Die neue Schule verfügte über einen speziell ausgestatteten Raum für Chemie und Physik mit ausreichend Experimentierplätzen für jeden Schüler, wo der Kuschkower Lehrer Gerhard Scheibe unterrichtete. Gleich daneben ein Raum für Experimentiergläser, Tresorschrank für Chemikalien und physikalische Geräte und ein Raum für Lehrmittel.

Zur Schonung der neuen Schule mussten Schüler ihre Klassenzimmer regelmäßig reinigen. Die Klassenzimmer durften nur in Hausschuhen betreten werden. Die Straßenschuhe beziehungsweise Hausschuhe standen im Flur unter den Kleiderhaken in einer Reihe neben den jeweiligen Klasseneingängen, was sich für Streiche anbot.

Auch der Schulneubau besaß keine Turnhalle. Deshalb bestand der Sportunterricht während meiner Schulzeit hauptsächlich aus Leichtathletik auf dem Sportplatz. Bei sehr schlechtem Wetter erfolgte anfangs der Sportunterricht im Saal der Gaststätte in Neu Lübbenau und später in der neuen Schule, behelfsweise in einem Gang, z.B. Bockspringen. Ein Geräteturnen abgesehen vom Bockspringen gab es nicht. Erst im Jahr 1970 erfolgte der Bau der Turnhalle, zu großen Teilen in Eigenleistung.

Unterrichtsfächer:
Klasse 4: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, mündlicher schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung, Grammatik, Schreiben, Rechnen, Werken, Nadelarbeit, Zeichnen, Singen, Turnen
Klasse 5: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend aus den Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik, Mathematik, Zeichnen, Musik, Turnen, Werken, Russisch, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Schulgartenunterricht
Klasse 6: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend aus den Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik, Mathematik, Zeichnen, Musik, Turnen, Werken, Russisch, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Schulgartenunterricht, Physik
Klasse 7: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend aus den Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik, Russisch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde, Zeichnen, Musik, Turnen, Werken, Erdkunde, Metallbearbeitung, Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion Grundlehrgänge (UTP), Einführung in die sozialistische Produktion (ESP), Technisches Zeichnen, Geschichte, Zeichnen, Musik, Turnen, Englisch fakultativ
Klasse 8: siehe Klasse 7, der Unterrichtstag in der Produktion (UTP) fand praktisch in der pflanzlichen und tierischen Produktion statt. Das folgende Foto zeigt einen unserer Einsätze 1966 in der Agrargenossenschaft (AG) Kälberzucht in Kuschkow.
 


Für den Transport der Schüler aller Dörfer stand nur ein einziger Bus zu Verfügung, der zwischen den Dörfern und Neu Lübbenau pendelte. Der Bus war prall gefüllt, wenn er die über 80 Kuschkower Kinder morgens um 7 Uhr abholte und gegen 15 Uhr zurückgebrachte. Ehe alle Kinder des Schulbereiches vor Ort waren, ergaben sich lange Wartezeiten vor und nach dem Unterricht. Die Möglichkeit, Schularbeiten zu erledigen, wurde nur bei schlechtem Wetter genutzt. In der Wartezeit fanden auch die Proben des Schulchores statt. Bei schönem Wetter verbrachten die Schüler die Wartezeit nach dem Unterricht lieber auf dem Schulhof. In der Mitte des Schulhofes stand ein Schatten spendender Walnussbaum, die Grenze an zwei Seiten bildeten Fliedersträucher und Rasen. Alle Altersgruppen liebten gemeinsame Spiele wie Völkerball, Seilspringen oder Kreisspiele. Der neue Schulhof war kahl und nicht einladend zum Spielen. Die Schüler fuhren mit dem Fahrrad, um Wartezeiten zu vermeiden.

Auch die Weihnachtsfeier, zunächst als Elternabend durch Lehrer Klintzsch 1920 in’s Leben gerufen, wurde von da an zur Tradition und möglichst alljährlich gefeiert bis zum Wechsel der Kuschkower Schüler an die Schule in Gröditsch. Bis dahin erwarteten alle Dorfkinder die Weihnachtsfeiern voller Aufregung. Auch die Alten liebten diese Feier besonders. Immer war der Saal bis zum letzten Stehplatz gefüllt. Das Programm wurde gestaltet von der Mandolinengruppe unter Leitung von Herrn Alfred Rattei jun. und später von der Akkordeongruppe des Dorfes. Lehrer Klaus Rettschlag leitete den Schulchor der Neu Lübbenauer Schule, der auch an Kreisausscheiden teilnahm. Höhepunkt in jedem Jahr waren die Auftritte zu den Weihnachtsfeiern der Schule sowie der Dörfer des Schulbereiches.


Schulfahrten

Für die Weihnachtsfeiern studierte die Schulleiterin Ulla Blumhagen mit den Schülern jedes Jahr ein neues Theaterstück (Märchen) ein. Kulissen und Kostüme wurden selbst hergestellt. Es machte riesigen Spaß und finanzierte zudem aus den Eintrittsgeldern Fahrten per Zug in den Winter- oder Sommerferien. Während dieser Fahrten waren die Schüler in Schulen untergebracht, schliefen in deren Turnhallen auf Luftmatratzen und verpflegten sich selbst. Luftmatratzen, Decken, Schlitten usw. wurden mit der Bahn vorausgeschickt. Das alles organisierten Ulla Blumhagen und Herr Unger und dachten sich ein umfangreiches Besichtigungsprogramm aus. Bei schlechtem Wetter wurden Rommeeturniere veranstaltet, gesungen und getanzt mit Akkordeonbegleitung durch Ulla Blumhagen.

Die folgenden beiden Fotos stammen von einer Fahrt 1967 nach Cranzahl im Erzgebirge, das zweite (kleinere) Bild aufgenommen vor der ehemaligen Oberschule, in der wir logierten (jetzt Rathaus). Die letzten beiden Fotos von den Lehrern Blumhagen und Unger stammen von einer Fahrt 1970 nach Hermsdorf.





Abschlussfeier 1968

Das folgende Foto meiner Schulklasse mit den Klassenlehrern Petersilie (dritte Reihe links außen) und Krauße (dritte Reihe rechts außen) von 1968 wurde aufgenommen zur Abschlussfeier des 8. Schuljahres. Hier verabschiedeten sich die Schüler von der Klasse, die an weiterführende Schulen oder in die Berufsausbildung gingen. Ab dem 9. Schuljahr besuchten die ehemaligen Schüler der Schule in Schlepzig die Neu Lübbenauer Schule. Mein Weg ging nach Lübben zur Erweiterten Oberschule (EOS) mit Abitur.
 



 




Quellen- und Literaturverzeichnis

Hinweis: Hier finden Sie nur Literaturangaben zum Inhalt dieser Seite. Das allgemeine Literaturverzeichnis zu Kuschkow und der Niederlausitz als Thema der gesamten Website finden Sie auf der Hauptseite (Startseite, siehe hier: ).

Bahl, Peter: Belastung und Bereicherung. Vertriebenenintegration in Brandenburg ab 1945. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, Berlin 2020 (kostenlos zum Download unter https://www.bwv-verlag.de). Mit einigen Informationen zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Baracken des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes in Kuschkow und im Kreis Lübben sowie zu Jutta Jäzosch (Seite 1447, Name leider mit Schreibfehler: Jäzoch).

Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet unter https://blha.brandenburg.de (siehe direkt hier: ) mit Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele der Dokumente sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch diverse Fachbücher kann man sich als PDF-Dateien herunterladen.

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Erarbeitet 2002 von Birgit Martin als ABM-Leistung im Auftrag der Gemeinde Kuschkow. Umfangreiche Loseblattsammlung in einem Ordner, aufbewahrt und weiterverarbeitet zur gedruckten Chronik durch Familie Gerhard Scheibe 2003 (siehe nächste Position).

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der Gemeindevertretung Kuschkow zur 675-Jahrfeier 2003; Redaktion und inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003

Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben. Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)


 


 
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Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1 ‒ 1891 bis 1926 ‒ Seiten 0 bis 95

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 2 ‒ 1927 bis 1947 ‒ Seiten 96 bis 148 und Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 3 und 4 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 5 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

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