Die Schulchronik der Schule zu Kuschkow 1891 - 1953
Teil 3 (Heft 1): 1947 - 1948
Einen Einführungstext zu Entstehungsgeschichte und Abschrift der alten Schulchronik finden
Sie am Anfang im Teil 1 (siehe oben, Seitenübersicht). Ursprünglich als reine Schulchronik
begonnen, entwickelten sich die Niederschriften der Lehrer zunehmend ab etwa 1922 auch
zur allgemeinen Ortschronik. Nach dem Krieg änderte sich das wieder, über allgemeine
Ereignisse im Dorf wurde nur noch berichtet, wenn sie im direkten Zusammenhang mit der
Schule standen.
Wahrscheinlich dem allgemeinen wirtschaftlichen Mangel nach dem Krieg
geschuldet, führte Lehrer Schmädicke ab Oktober 1947 die Schulchronik in
A4-Heften weiter. Leider klebt die Eingangsseite des ersten Heftes am Deckel
fest und kann deshalb nicht gelesen werden. Die Wiedergabe beginnt deshalb
mit Seite 2. Ein durch das Festkleben der ersten Seite erzeugter
starker Knick auf Seite 2 verdeckt Buchstaben, die aber im Original zu
sehen sind, was das Faksimile-Foto jedoch nicht durchweg sichtbar macht.
Der Verfasser nummerierte im Original die Seiten nicht, was ich wegen
der besseren Übersichtlichkeit nachgeholt habe. Eigene Hinweise und
Ergänzungen sind wieder in {kursiver Schrift} eingefügt.
![](images_schulchronik_3/S_000_1947-1948_Deckel_DSC05485-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_000_1947-1948_Deckel_DSC05484-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_002-003_1947-1948_DSC05488-211.jpg)
{Zur vergrößerten Ansicht die Bilder bitte anklicken.
Das Titeletikett ist auch im Original kaum noch lesbar.}
1947
(Chronik Seiten 2 - 3) ►
Faksimile-Foto von Seiten 2 - 3
Seite 2
Chronik. / Fortsetzung.
Der Unterricht wurde am 14. Oktober mit 2 Lehrern aufgenommen. Am 17.
Oktober fand in Lübben eine Kreiskonferenz statt. In dieser war auch der
Reg. Direktor Bühl aus Potsdam erschienen. Dieser hielt einen Vortrag
über die demokratische Schule. Es wurden die materiellen Sorgen der
Schule besonders stark herausgestellt und der Kreisbaurat Schuh
versprach den Schulen zu helfen, so weit es ihm bei dem wenigen
Baumaterial möglich sein wird. Die Schule Kuschkow erhielt einen
Bezugsschein über 4 m² Glas, so daß alle Scheiben, die noch in den
Klassenzimmern und am Schulgebäude fehlen eingesetzt werden können. Da
für Brennholz seitens des Herrn Bürgermeisters rechtzeitig gesorgt
wurde, wird der Unterricht noch im Winter ohne Unterbrechung stattfinden
können.
Am 16. Oktober wurde die Schule von der pädagogischen Schulrätin Frau
Wismann besucht. Sie hörte sich den Unterricht in der II. Kl. 5.-8.
Schuljahr, Deutsch und Physik an, den der Schulamtsbewerber Strempel
vorführte. Darauf besuchte sie die I. Klasse (1.-2. Schuljahr). Lehrer
Schmädicke behandelte das Gedicht Dorfmusik an der Hand des Bildes:
Wirtschaftshof.
Nach der Lehrprobe besichtigte Frau Wismann die Kl. II & die Wohnung des
Lehrers Schmädicke.
{Sehr wahrscheinlich zeigen die folgenden zwei Fotos aus dem
Familienarchiv Schneider/Paech diesen Besuch der Schulrätin Frau Wismann
in der Kuschkower Dorfschule am 16.10.1947; die Originalfotos sind
leider klein und in schlechter Bildqualität. Auf dem oberen Bild in der
ersten Reihe das fünfte Mädchen von links ist Ellen Schneider (geboren
1940), in der zweiten Reihe der zweite Junge von rechts ist Werner Wilke
("Wernchen"), der spätere Dorffotograf von Kuschkow und Rennradfahrer.
Auf dem unteren Bild mit der kleineren Gruppe konnten leider keine Kinder
erkannt werden; Hinweise dazu werden gern entgegengenommen, Kontaktdaten
siehe ganz unten.}
![](images/Kuschkow_Schulbild_2_um_1947_(DSC09678-11).jpg)
![](images/Kuschkow_Schulbild_1_um_1947_(DSC09683-11).jpg)
Seite 3
Am 17. Oktober fand in Lübben eine Kreiskonferenz statt – wie bereits
berichtet.
Am 22. Oktober fand in Lübben eine Tagung des Kreisseminars statt, an
der beide Lehrer teilnehmen mußten. Bei dieser Tagung hielt Frau
Wissmann den politischen Vortrag über Geschichte nach dem Referat des
Ober Regierungsrat Strauß: Über den Sinn der Geschichte und die Rolle
der Persönlichkeit. Direktor Groß gab Erläuterungen über Idealismus und
Materialismus. Darauf erfolgte die Einteilung aller Lehrkräfte nach
Zirkeln. Es wurden solche gebildet mit Deutsch & Geschichte, Mathematik
& Physik, Chemie & Russisch.
Am Freitag fand die Beerdigung des plötzlich verstorbenen Schulrats
Schade (24.10.47) in Lübben statt.
Am 12. November wurde die Schule durch Frau Schulrätin Wissmann
revidiert. Frau Wissmann ließ sich durch Lehrer Schmädicke eine Lektion
in Geschichte über das Leben der Germanen vorführen. Darauf führte
Lehrer Strempel eine Sprachlehrelektion vor.
Am 1. November fand auf Veranlassung der Landesregierung eine Kundgebung ...
1947
(Chronik Seiten 4 - 5) ►
Faksimile-Foto von Seiten 4 - 5
Seite 4
...zu Gunsten der Umsiedler statt. Bei dieser Feier wurden alle nach
Kuschkow zugezogenen Umsiedler & Flüchtlinge offiziell zu Kuschkower
Bürgern erklärt. An dieser Feier beteiligten sich die Schulkinder und
Lehrer. Die Kinder trugen Gedichte vor, die eine feierliche Stimmung in
den Saal brachten. Auch die Lieder waren dazu angetan, alle Vorführungen
zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Lehrer Schmädicke begrüßte in
seiner Ansprache alle auf das herzlichste; sodann ging er in seinen
Ausführungen auf das schwere Los aller derer ein, die durch den
verlorenen Krieg Haus und Hof, Heimat & Existenz verloren haben. Er
forderte alle edel denkenden Menschen auf, ihre Hilfe nicht zu versagen
& mit dem festen Glauben an eine bessere Zukunft & dem Weiterbestehen
unseres Volkes schloß die Ansprache. Im Anschluß an die Vorführungen
seitens der Kinder sang Frau Schmidt, begleitet von Frau Michelchen drei
Lieder, die großen Anklang fanden. Frl. Kaatsch trug in Kuschkower
Mundart eine lustige Fahrt nach Berlin vor, die viel Beifall fand.
Darauf fand ...
Seite 5
... für alle ein Dreitanz statt, der die Neubürger und
Altbürger noch lange in froher Stimmung zusammenhielt.
Am 7. November wurde auf Befehl des Landratsamts eine Gedenkfeier zur
30jährigen Wiederkehr der Großen Oktober Revolution abgehalten. Das
Programm hatte ausschließlich die Schule übernommen. In der Ansprache,
die Lehrer Schmädicke hielt, zeigte er die Größe des Sowjetlandes. Er
wies die ungeheuren Errungenschaften an Hand von Tatsachen nach, die die
Revolution dem Lande gebracht hatte. Zum Schluß ging der Redner auf die
Lehren ein, die das Deutsche Volk aus dieser Revolution zu ziehen hat,
um sich eine bessere Zukunft zu erringen. Die Kinder trugen Gedichte von
Majakowsky vor. Darauf sang Frau Schmidt durch Frau Michelchen
begleitet, einige Lieder in künstlerischer Vollendung. Die Pausen wurden
durch Klavierspiel, ausgeführt von Frau Michelchen & Lotte (Lori)
Koschak wirkungsvoll ausgefüllt.
{Zu denen, die durch den Krieg Haus, Hof und Heimat verloren haben,
gehörten auch meine Großeltern und meine Mutter, die aus ihrem Heimatdorf
Kay im ostbrandenburgischen Landkreis Züllichau-Schwiebus vertrieben wurden.
Von meiner Großmutter Frida Thiele ist ein Brief erhalten, den sie am
29.2.1948 an ihrem neuen Wohnort Kuschkow verfasst hat und der ihre persönliche Situation schildert. Der Inhalt wird im Folgenden
auszugsweise wiedergegeben, zur Vergrößerung die Bilder bitte anklicken,
nach den Bildern folgt die Transkription.}
![](images_schulchronik_3/Brief_Frida_Thiele_1948_Seiten_1-4_(11).jpg) ![](images_schulchronik_3/Brief_Frida_Thiele_1948_Seiten_2-3_(11).jpg)
Kuschkow, 29.II.48
Meine liebe Frau Legott ... Habe jetzt so oft Briefe angefangen, aber bin
es kaum imstande, welche fertig zu bringen. Es packt mich dann Wehmut und
Bangigkeit und bin dann nicht Herr meiner Kräfte, dann muß ich so weinen
und bringe nicht einen Brief fertig. ... wo ist und bleibt unsere liebe,
alte Heimat? Werden wir nochmal dorthin kommen? Ach, was war es doch dort
schön, wenn man es auch schwer hatte, aber Heimat bleibt Heimat. ...
unsere arme liebe Jutta ist noch weg. Die muß ordentlich lange aushalten.
Was muß das Mädel durchmachen. ... Nein, soviel durchzumachen ist nicht
leicht. Hätte man das jemals geahnt oder geglaubt. Wie sind wir doch
so zerstreut. Von unserm Vater haben wir seid Juli keine Post mehr. Er
ist noch in Rußland. Wo er steckt, weiß man nicht. Warten so sehnsüchtig
auf ihn. Was wird er für Schreck kriegen, wenn er erst mal wird alles
erfahren. Und hier, im Spreewald, bleibt viel zu wünschen übrig. Die
Leute so stur und nur das eigene ich. Für Flüchtlinge kein Verständnis,
na es nützt alles nichts, wir müssen tragen, was uns der liebe Gott
auferlegt hat. Wollen doch hoffen, daß es nochmals etwas besser wird.
Wenn bloß erst Jutta und Vater hier wärn. ... Vater in Rußland, Jutta in
Polen, Christel in Halle und mit den Kleinen muß ich nun hier hausen.
Die beiden Kleinen gehen zum Bauern und verdienen sich ihr Stückchen
Brot dazu. Thean muß schon feste mit helfen, ach tut mir das in der
Seele weh. Und Sigi auch. ... werden wir nochmal heimkommen? ...
Monatlich bekomme ich 20 Mark davon Leben. Wir müssen alle Tage jetzt
Holzmachen. Tante Marta ist beim Bauern in der Selbstversorgung und
bekommt 30-40 Mark. Ja, so müssen wir hausen. ... Nun, liebste Frau Legott,
würde ich mich aber so sehr freuen von Ihnen ein paar Zeilen zu
erhalten, denn die Post ist noch unsre einzigste Freude. ...
{Hier endet die Transkription des Briefes.}
1947
- 1948
(Chronik Seiten 6 - 7) ►
Faksimile-Foto von Seiten 6 - 7
Seite 6
Am 12. November fand eine Schulrevision wie bereits gemeldet, statt.
Am 21. Dezember hielten wir in Kuschkow unsere Weihnachtsfeier bei
Koschack. Die Gemeinde hatte sich recht zahlreich eingefunden. Die Feier
selbst verlief sehr schön. Lieder und Weihnachtsgedichte wechselten
miteinander stimmungsvoll ab. In seiner Ansprache stellte Lehrer
Schmädicke das Weihnachtsfest besonders heraus als das Fest der Freude.
Diese Freude aber hat ihren Ursprung in Bethlehem. Mit dem Wunsche, daß
wahre Weihnachtsfreude trotz aller Not, in die Herzen aller Kuschkower
Menschen einziehen möge, schloß der Lehrer seine Ausführungen. Darauf
erfreuten die Kinder die anwesenden Eltern durch zwei sehr schön
gespielte Theaterstücke. Es wurden von den Kindern des 3. & 4.
Schuljahres das Stück "Lichtlein" und von den älteren Kindern "Hanneles
Himmelfahrt" (Theaterstück von Gerhard Hauptmann) aufgeführt. An die
gelungenen Vorführungen der Kinder schloß sich die Weihnachtsbescherung
an, die vom Frauenausschuß unter Leitung von Frau Barwar durchgeführt
wurde. Der Weihnachtsmann begrüßte alle erschienenen Kinder und
versprach den Guten ein schönes Geschenk, den Ungezogenen aber die Rute.
In humorvoller Weise erfolgte die Ausgabe der ...
Seite 7
... bescheidenen Gaben. Trotz der Notlage unseres Volkes konnten alle
Kinder bedacht werden. Es gab warme Kleidungsstücke und Süßigkeiten.
Auch die beiden Lehrer erhielten ihr Weihnachtsgeschenk. Mit dem
gemeinsam gesungenen Lied: "Stille Nacht, heilige Nacht" wurde die
schöne Weihnachtsfeier beschlossen.
Am 17. März fand eine Feierstunde zur Erinnerung der Revolution 1848
statt. Erziehungsausschuß und Elternbeirat waren dazu eingeladen. Die
Kinder sangen die Lieder, die von der Schulbehörde angegeben waren,
desgleichen wurde die Feier von Revolutionsgedichten, wie Heines "Weber"
umrahmt. Die Festansprache hielt Lehrer Schmädicke. Er entwickelte aus
den Zuständen, die vor hundert Jahren herrschten, die Gründe und
Ereignisse, die zur Revolution in Deutschland führten. Leider gingen die
Erfolge der Erhebung des Volkes durch den Verrat der Bürgerschaft
verloren, sie fürchteten die Macht des Volkes. Im Anschluß an die Feier
wurde der Film "Die Revolution 1848" gezeigt.
Zum 1. Mai wurde die 3. Lehrerstelle wieder besetzt. Herr Haase trat
sein Amt erneut in Kuschkow an, nachdem die Waldschule in Börnichen
geschlossen worden war. Der 1. Mai begann wieder wie im Vorjahr mit dem
Maisingen. Die Kinder marschierten mit ihren Lehrern ...
1948
(Chronik Seiten 8 - 9) ►
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Seite 8
... am Morgen des 1. Mai die Dorfstraße entlang und sangen die bekannten
Volkslieder vom schönen Mai. Bei den Wohnungen des Bürgermeisters, des
Ortsgruppenleiters der SED und der LDP hielten die Kinder & sangen den
Vertretern der Behörde und der Parteien ein besonderes Lied. In der
Schule fand dann eine Maifeier statt. Lehrer Schmädicke gab einen
Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Maifeiern & stellte
die Beweggründe heraus, die die Arbeiter veranlaßte einen Tag des Jahres
öffentlich zu demonstrieren. Der 1. Mai ist heute ein Weltfeiertag aller
Werktätigen. Ihre Forderung ist dieselbe wie bei der 1. Maifeier:
Arbeit, Nahrung, Wohnung, ein menschenwürdiges Dasein unter Bekämpfung
der Reaktion.
Im Mai wurde das Kreisschulamt in Lübben durch Herrn Schulrat Richter
neu besetzt. Durch ihn sind umfassende Änderungen in der Einteilung des
Kreises geschaffen worden. Der Kreis Lübben umfaßt 20 Rektorate. Jedes
Rektorat besteht aus 3 - 5 Schulen. Die Schule Kuschkow gehört zum
Rektorat 14, zusammen mit Schlepzig und Pretschen.
Seite 9
In diesem Rektorat 14 arbeiten 10 Lehrkräfte. In Kuschkow 3, in
Pretschen 3 und in Schlepzig 4. Das Rektorat 14 ist dem Lehrer
Schmädicke, früher Bezirksschulleiter für den Bezirk Gr. Leuthen, unter
Ernennung zum Rektor, übertragen worden. Der Bzk. Gr. Leuthen bildet
jetzt die Arbeitsgruppe B. Der Donnerstag ist als Tag für Tagungen und
Fortbildung angesetzt worden. So finden im allgemeinen an jedem
Donnerstag eine Tagung des Bezirkes B, eine Tagung des Rektorats 14 und
eine Konferenz der Arbeitsgemeinschaft Kuschkow statt. Der Zweck dieser
Tagungen ist die Weiterbildung der Neulehrer. In jedem Monat finden
außerdem Rektorentagungen statt & wurden solche 2 mal in Lübben eine in
Neu Zauche und eine in Gr. Muckrow abgehalten. Desgleichen fand eine
Kreiskonferenz in Lübben statt. In dem letzten Monat des Schuljahres
wurden alle Anstrengungen auf die neu eingeführte Leistungswoche
gerichtet. Am 14. Juli wurde mit den Prüfungsarbeiten begonnen. Die
Themen wurden vom Schulamt Lübben ausgegeben. Es wurden am
14., 15. & 16. Juli Prüfungsarbeiten in Deutsch Diktat für ...
1948
(Chronik Seiten 10 - 11) ►
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Seite 10
... das 5. & 8. Schuljahr, Rechnen für das 5. & 8. Schuljahr und
Geschichte für das 8. Schuljahr geschrieben. Am 17. Juli wurden in einer
Konferenz des Rektorats die Ergebnisse zusammengestellt. Die Kinder
haben an allen 3 Schulen befriedigende Leistungen gezeigt. Es wurde von
der Konferenz als richtunggebend für die Zukunft beschlossen, bei
Versetzungen einen schärferen Maßstab anzusetzen, um ganz schwache
Leistungen auszuschalten. Am Sonntag, d. 18. Juli begann die eigentliche
Leistungswoche mit einer Ausstellung von Handarbeiten der Mädchen,
Bastelarbeiten der Jungen, Erdkundeskizzen, Aufsatz- & Diktatheften und
Zeichnungen. Die Eltern und auch andere Bewohner des Dorfes zeigten
reges Interesse für die Ausstellung. Am frühen Morgen besuchten
Schlepziger Kinder mit ihrem Lehrer unsere Schule. Montag war der
Filmtag. Es wurden die Filme der Spreewald und das Leben der Biene
gezeigt, außerdem sahen die Kinder die Märchen Dornröschen, König
Drosselbart, Brüderchen & Schwesterchen und das tapfere Schneiderlein.
Am Dienstag versammelte sich die Jugend des Rektorats in Kuschkow zum
...
Seite 11
... Sportfest auf dem Sportplatz. Die Kinder wurden von Rektor
Schmädicke begrüßt. In seiner Ansprache wies er auf den Zweck dieser
Veranstaltung hin. Das Sportfest soll mithelfen, eine innigere
Zusammengehörigkeit der Kinder des Rektorats zu erzielen. In froher
Kameradschaft soll ein edler Wettstreit ausgetragen werden. Im
Sternstafettenlauf siegte Schlepzig. Der beste Weitsprung betrug 4,90 m.
Im Hindernislauf siegte Pretschen. Im Tauziehen Schlepzig, im Völkerball
Schlepzig. Die Kuschkower und Pretschener Kinder führten anmutige
Volkstänze vor. In den Wettkämpfen trat besonders in Erscheinung, daß
die Kuschkower Kinder erheblich körperlich schwächer entwickelt waren
als die Gastkinder. Am 21. & 22. Juli war die "offene Schultür". Jeder
konnte dem Unterricht beiwohnen. Leider wurde diese Neuerung wenig
ausgenutzt, da die Erntearbeiten in vollem Gange waren. Am 23. Juli fand
die Schulentlassungsfeier statt. Eltern & Behörden waren dazu
eingeladen. Rektor Schmädicke verabschiedete die Kinder, die ihrer
Schulpflicht genügt hatten. Es waren 12 Kinder.
1948
(Chronik Seiten 12 - 13) ►
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Seite 12
In seiner Abschiedsrede ermahnte er die Kinder zum Anstand, zum Fleiß
und zur Ehrlichkeit. Die beiden besten Kinder erhielten für ihre
Leistungen eine Prämie in Form von Büchern, die vom Schulamt übersandt
waren. Prämien bekamen: Josef Hoffmann und Margitta Dillan. Sichtlich
beeindruckt von der schönen Feier verließen Eltern und Schüler die
Schule.
Am 24. Juli fand als Höhepunkt der Leistungswoche die
Jahresabschlußfeier statt. Der Saal war dicht gedrängt gefüllt; gegen
300 Personen waren erschienen. Rektor Schmädicke begrüßte die
Erschienenen. Er legte den Anwesenden die neuen Änderungen in der
Organisation der Schulen des Kreises dar, und wies besonders auf die
Einführung und Bedeutung der Leistungswoche hin. Alsdann erläuterte der
Redner den Wirtschaftsplan 1949/50 & forderte alle Eltern & Kinder auf,
tatkräftig mitzuhelfen, daß dieser Zweijahresplan erfüllt wird, um allen
deutschen Menschen eine bessere Lebensführung zu ermöglichen. Es folgten
nun zahlreiche Darbietungen der Kinder, von den ...
Seite 13
... Kleinsten des 1. Schuljahres bis zu den höheren Klassen: Gedichte,
Lieder, Theaterstücke, Sprechchöre und Volkstänze folgten in bunter
Reihe. Nachdem das reichhaltige Programm abgelaufen war, ergriff Rektor
Schmädicke nochmals das Wort zum Dank für den Fleiß, den die Kinder bei
den Aufführungen gezeigt hatten. Er bat die Anwesenden, die Schule mit
allen Kräften zu unterstützen & erläuterte eingehen den Zweck der
Aufstellung der Kindervereinigung und der Freunde der neuen Schule. Zum
Schluß der Feier sprachen der Vorsitzende der LDP seinen Dank für die
gelungene Feier aus, der Vorsitzende der SED verabschiedete die
Entlassungskinder und der Bürgermeister Ternick dankte Lehrern und
Kindern für die schöne Feier und forderte die Gemeinde zur Eintracht und
friedlichen Zusammenarbeit auf. Darauf hielt der Tanz bei froher Musik
noch alle einige Stunden in schönster Harmonie zusammen. In den Ferien ...
1948 (Chronik Seiten 14 - 15) ►
Faksimile-Foto von Seiten 14 - 15
Seite 14
... fanden umfangreiche Reparaturen am Schulgebäude statt. Im 2.
Klassenzimmer wurde der Fußboden erneuert, Wände & Decke gestrichen. Die
Klasse erhält neue Bänke, die vom Ortstischler Domke hergestellt werden.
Im 1. Klassenzimmer erhielt der Sockel einen neuen Anstrich. Die Treppe
ist mit neuen Stufen versehen. Das obere Zimmer, früher Klasse, wurde
erneuert durch Anstrich von Wänden & Decke & Umsetzen des Ofens. Die
Küche und der Hausflur erhielten neuen Anstrich der Wände & Decken. Die
Abort-Anlage wurde erweitert & neu eingedeckt. Scheune und Zaun sollen
noch später in Ordnung gebracht werden.
Schuljahr 1948/49.
Das Schuljahr 1948/49 begann am 1. September. Rektor Schmädicke begrüßte
Eltern & Kinder, besonders die Lernanfänger. Es wurden 9 Kinder
aufgenommen, 3 Knaben und 6 Mädchen. Mit einer großen Schultüte zogen
die Kleinen nach feierlicher Aufnahme fröhlich mit den Müttern nach
Hause. Für sie beginnt der Unterricht auf An- ...
Seite 15
... ordnung des Kreisschulamtes erst am 6.
September. An diesem Tage erhielten die Lernanfänger noch eine
Süßigkeitsspende vom Kreisschulamt.
Lehrer Strempel wurde zu einen Deutsch Kursus nach Kottbus einberufen.
Für die Zeit vom 6. bis 18. September wurden die Kinder von den beiden
verbleibenden Lehrern Schmädicke und Haase unterrichtet. Die Kinderzahl
beträgt zu Anfang des neuen Schuljahres 106 und setzt sich wie folgt
zusammen:
I. Kl. (1.-2. Schuljahr)
1. Schuljahr: 3 Knaben 6
Mädchen
2. Schuljahr:
II. Kl. (3.-4. Schuljahr)
3. Schuljahr: 12 Knaben 9 Mädchen
4. Schuljahr: 8
Knaben 7 ''
III. Kl. (5.-8. Schuljahr)
5.
Schuljahr: 11 Knaben 8 Mädchen
6. Schuljahr: 11 Knaben 5 ''
7. Schuljahr: 6
Knaben 1 ''
8. Schuljahr: 3
Knaben 5 '' |
= 20 Kinder
= 9
= 11
= 36 Kinder
= 21
= 15
= 50 Kinder
= 19
= 16
= 7
= 8 = Insgesamt 106 Kinder |
Vom 6. bis 18 September nahm Herr Strempel an einem Kursus für
Deutsch in Kottbus ...
1948
(Chronik Seiten 16 - 17) ►
Faksimile-Foto von Seiten 16 - 17
Seite 16
... teil. Die Vertretung übernahmen die Lehrer Schmädicke und Haase. Vom
27. September bis 3. Oktober fand die Woche des Kindes statt. Als
Abschluß und Höhepunkt der Woche wurde das Erntedankfest in der Kirche
und das Kinderfest in der Gemeinde gefeiert. Zum Kinderfest traten die
Kinder nachmittags um 15 Uhr vor der Schule an und zogen mit frohem
Gesang, in Begleitung ihrer Lehrer und des Bürgermeisters Ternick zum
Festplatz vor dem Gasthaus Elsner. In seiner Begrüßungsansprache betonte
Rektor Schmädicke, daß das diesjährige Kinderfest eine besondere
Bedeutung dadurch erhalte, daß vom internationalen Frauenbund eine
Bewegung ausgehe, die Untersuchungen anstelle, die Lage der Kinder in
der ganzen Welt zu prüfen und die Ergebnisse werden dann im Oktober auf
einem in Berlin stattfindenden Kongreß bekannt gegeben werden. Da unsere
Kinder ja nicht an dem Kriegsunglück die Schuld tragen, wollen wir ihnen
möglichst Freude in dieser Notzeit unseres Volkes bieten & so soll auch
das Kinderfest dazu dienen, allen Kindern einige Freudenstunden zu
bereiten. Durch die gütige Hilfe der Gemeinde ist es gelungen, den
Kindern ein schönes Fest zu bereiten. Bei den nun folgenden
Gesellschaftsspielen, Volkstänzen, Wettspielen, ...
Seite 17
... Topfschlagen, Wettlauf & Singspielen & Kreisspielen der Kleinen gab
es schöne & praktische Geschenke, die der demokr. Frauenbund gespendet
hatte. Im Anschluß an die Feier im Freien erfolgte ein Abendessen im
Saale von Koschack. Die Kinder & Lehrer wurden mit Kartoffelsalat,
Bockwurst und Fleischbrühe bewirtet. Allen mundete das Abendbrot
vortrefflich. Daran schloß sich ein fröhlicher Tanz, zunächst einige
Stunden für die Kinder, dieser endete mit Ansprachen von Frau Latka als
Vertreterin des Frauenbundes, Lübben und des Bürgermeisters Ternick. Sie
dankten allen Erschienenen für ihr Erscheinen und besonders denen, die
sich in mühevoller Arbeit um das Gelingen des schönen Festes verdient
gemacht haben. Hieran schloß sich der Tanz für die Erwachsenen, der sich
bis zur späten Nachtstunde hinzog und die Gemeinde in froher Harmonie
bis zum Schluß des schönen Festes zusammenhielt.
Vom 15. Oktober ab unterrichtet an der Grundschule Frl. Lieselotte
Zutsch aus Teupitz. Durch die Berufung einer 4. Lehrkraft ...
1948
(Chronik Seite 18) ►
Faksimile-Foto von Seite 18
Seite 18
... an die Grundschule in Kuschkow ist die 3 kl. Schule in eine 4
klassige Schule umgewandelt worden. Es wurden nun die Kinder wie folgt
unterrichtet:
1. Klasse 1. & 2. Schuljahr
2. Klasse 3. & 4. Schuljahr
3. Klasse 5. & 6. Schuljahr
4. Klasse 7. & 8. Schuljahr.
Am 25. September fand in Lübben eine Kreislehrerkonferenz statt. Als
Hauptthema wurde der 2Jahresplan besprochen und behandelt.
Am 15. & 16. September fand die Bezirkstagung des Bezirkes B in
Pretschen statt. In der sozialistischen Lehrertagung wurde der
2Jahresplan eingehend besprochen. In der Konferenz am folgenden Tage
fand eine Lehrstunde über die Ganzwortmethode statt, woran sich eine
ausführliche Aussprache anschloß. Die Themen aus der Pädagogik wurden
zurückgestellt, nachdem Schulrat Richter eingehende Anweisungen gab, wie
man pädagogische Themen bearbeiten muß.
Am 7. Oktober fand eine außerordentliche Konferenz in Kuschkow für den
Arbeitskreis des Rektorats statt. Lehrversuch und Aussprache über die
Gesamtheitsmethode klärten viele Unsicherheiten mit dieser Materie auf.
Die Schulchronik der Schule zu Kuschkow
1891 - 1953
Teil 3 (Heft 2): 1948 - 1952
![](images_schulchronik_3/S_000_Deckel_DSC05502-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_000_Deckel_DSC05503-21.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_001_1948-1949_DSC05504-11.jpg)
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1948
(Chronik Seite 1) ►
Faksimile-Foto von Seite 1
Seite 1
1948/49.
Am 14. Oktober fand für das Rektorat Kuschkow eine Arbeits-Ganztagung in
Kuschkow statt. Der Lehrversuch zeigte das Lesenlernen mit dem 1.
Schuljahr nach der Ganzheitsmethode. Es schloß sich eine lebhafte
Aussprache an, so daß die anwesenden Lehrkräfte viele neue Anregungen
mit nach Hause nehmen konnten. Ebenso lehrreich und aufklärend war der
Lehrversuch mit dem 7. & 8. Schuljahr mit der Behandlung des
Zweijahresplanes in der Gegenwartskunde. Es wurden bei diesem
Lehrversuch besonders die landwirtschaftlichen Bedingungen behandelt,
die sich aus dem 2Jahresplan ergeben. Auch dieser Lehrversuch trug viel
zur Klärung der Behandlungsweise des Themas bei.
Am 18. Oktober wurde die Schule von Herrn Schulrat Richter besucht. Es
wurden die Konferenzen besprochen, die verlegt werden müssen, die
Umwandlung der 3 kl. Schule in eine 4 klassige. Es wurde vor allem die
Notwendigkeit des 3 Schulraumes festgestellt & es soll mit allen Mitteln
erreicht werden, daß das 3. Klassenzimmer am 1. November zu beziehen
ist. Herr Haase soll solange in Kuschkow bleiben, bis eine andere
Lehrkraft gefunden ist, eventuell kann auch aus dem Laienstande eine
Hilfskraft eingestellt werden.
1948
(Chronik Seiten 2 - 3) ►
Faksimile-Foto von Seiten 2 - 3
Seite 2
Der Schulrat gab den beiden Junglehrern ausführliche Anweisungen über
die Anlage der Vorbereitungen zum Unterricht. Es soll ein
Vorbereitungsheft und ein pädagogisches Tageheft geführt werden.
Am 18. Oktober fand die Einführung der 4. Lehrkraft, Frl. Lieselotte
Zutsch statt. Frl. Zutsch hat einen einjährigen Kursus von Kottbus
hinter sich & tritt mit dem 15. Oktober in den Schuldienst ein.
In der Einführungsansprache wies Rektor Schmädicke auf die
bedeutungsvolle Zeit hin, in der Frl. Zutsch in den Schuldienst
eintritt. Große Aufgaben sind auch der Schule bei der Durchführung des
Zweijahresplanes gestellt. Rektor Schmädicke erinnerte weiter an die
schwere Arbeit des Lehrers & bat Eltern & Kinder um ihre fleißige
Mitarbeit und Unterstützung der Schule. Bürgermeister und Elternausschuß
wurden gebeten, der Lehrerin bei der Erfüllung ihrer bescheidenen
Wünsche, bezüglich Schaffung einer eigenen Wohnung, behilflich zu sein.
Mit dem Wunsch, die Arbeit von Frl. Zutsch möge von Erfolg begleitet
sein und sich zum Segen der Kinder und der ganzen Gemeinde auswirken.
Die schöne Feier wurde mit dem Liede: Brüder zur Sonne, zur Freiheit
beschlossen.
Am 19. Oktober fand eine Elternversammlung statt. Es waren dazu weiter
eingeladen: der Rat ...
Seite 3
... der Gemeinde mit dem Bürgermeister Ternick, Vertreter der
politischen Parteien, der demokratischen Frauenorganisation, des
Erziehungsausschusses. Die Erschienenen, gegen 40 Personen wurden von
Rektor Schmädicke begrüßt. Die Tagesordnung umfaßte folgende Punkte: 1.
Die Ganzheitsmethode im Leseunterricht des 1. Schuljahres. 2.
Einrichtung eines Kindergartens. 3. Tätigkeit der Freunde der neuen
Schule.
Rektor Schmädicke machte die Anwesenden mit den Grundzügen der
Ganzheitsmethode bekannt & bat die anwesenden Mütter, sie möchten nicht
durch Vorgreifen des Lesestoffes oder durch eigene Schreibübungen mit
den Kindern die Arbeit des Lehrers stören & die Kinder dadurch
verwirren. Zum 2. Punkt wurde beschlossen, den Kindergarten in dem neuen
Hause von Otto König einzurichten.*) Herr König gab darauf die noch
fehlenden Materialien an, die zur Fertigstellung des Hauses benötigt
würden. Der Rat der Gemeinde wird behilflich sein, daß das Haus so
schnell wie möglich fertig gestellt wird. Es wurde darauf ein
Verzeichnis der Gegenstände aufgestellt, die für die Inneneinrichtung
vorgesehen sind. Die erste Arbeit der Freunde der neuen Schule möge sich
auf folgende Gebiete erstrecken: Besorgen eines Fußballs, ein Fond (?)
für Ankauf von Heften & Material zur Ausgestaltung der Schulfeiern, wie
Theaterstücke, Geschenke für ...
*) Otto König baute 3 kleine Häuser (Kirchstraße 19a) am Weg, der
rechts von der Kirchstraße hinter der Kirche abgeht. Der Kindergarten
wurde in einem dieser Häuser eingerichtet. Davor befand sich der
Kindergarten in einer der vom Arbeitsdienst hinterlassenen Baracken am
Friedhof, die jetzt nicht mehr existieren.
1948
(Chronik Seiten 4 - 5) ►
Faksimile-Foto von Seiten 4 - 5
Seite 4
... die Weihnachtsfeier. Es soll eine Sammelliste im Dorfe kursieren –
Mängel in der Bücherversorgung liegen an der allgemeinen Notlage, in der
wir uns befinden. Die Schule trifft hier keine Schuld. (Beanstunden)
Beanstandungen hinsichtlich unhygienischer Zustände bei den hiesigen
Schulaborten wurden vom Rektor Schmädicke als vollkommen unbegründet
zurückgewiesen, zumal der Schulvorstand gerade die Abortanlagen in diesem
Jahre erheblich erweitern ließ. Für Sauberhaltung der gesamten Anlage
wird seitens der Schulleitung peinlichst Sorge getragen. Mittwoch &
Sonnabend werden die Aborte gescheuert und außerdem jeden Tag gefegt.
Nach Erledigung der Tagesordnung wurde die Elternversammlung
geschlossen. Am 9. November fand eine Gedenkstunde in der Schule statt
zur Erinnerung der November Revolution 1918. Lehrer Schmädicke zeigte
den Kindern ausführlich die Gründe an, weshalb die Revolution fehl
schlug. Er führte weiter aus, wie heute die Reaktion dasselbe Spiel
führt wie 1918. Es gilt uns heute auf der Wacht zu sein, daß sich ein
zweites 1918 nicht wiederholt. Die Ansprache wurde mit geeigneten
Gedichten und Liedern umrahmt. Am 19. Dezember fand die
Schulweihnachtsfeier bei Koschack statt.
Seite 5
Die Eltern und Dorfbewohner waren überaus zahlreich erschienen, so daß
der Saal schon lange vor Beginn der Feier überfüllt war. Schulleiter
Schmädicke eröffnete die Weihnachtsfeier mit einer Ansprache. Er legte
seinen Ausführungen die Weihnachtsbotschaft: Friede auf Erden! zu
Grunde. Trotz dreijähriger Beendigung des Krieges haben wir noch immer
keinen Frieden, aber wir dürfen den Mut und die Hoffnung auf eine
bessere Zukunft nicht verlieren. Möge uns das Weihnachtsfest 1948
trotzdem viel Freude bringen. Um allen Anwesenden, besonders unseren
lieben Kindern eine besondere Freude zu bereiten, feiern wir ja heute
unsere Schulweihnachten und nun mögen alle einmal auf kurze Stunden die
täglichen und häuslichen Sorgen vergessen und sich ganz dem
Weihnachtszauber hingeben. Die Freunde der neuen Schule wurden gebeten,
zur Schaffung einer Schülerbibliothek eine Saalsammlung zu veranstalten.
Dies wurde auch ausgeführt und die Sammlung ergab 91,55 RM. Das Programm
der Feier war sehr reichhaltig und abwechslungsreich und fand reichen
Beifall. Große Freude rief das Erscheinen des Weihnachtsmanns ...
1948
- 1949 (Chronik Seiten 6 - 7) ►
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Seite 6
... hervor, der allen Kindern eine Weihnachtsgabe überreichte, die mit
großer Mühe durch die Mitglieder des demokratischen Frauenbundes
vorbereitet waren. Die Feier verlief nach folgendem Programm:
1. Ansprache des Schulleiters
2. Gemeinsamer Gesang: O Tannenbaum
3. Gedichte: 1. & 2. Schulj.: Vom Tannenbäumchen
Knecht Ruprecht war da
4. Gemeinsamer Gesang: Ihr Kinderlein
5. Gedichte: 3. & 4. Sch. Christkind. Knecht Ruprecht.
6. Schulchor: Bald nun ist Weihnachtszeit
7. Gedichte: 3. & 4. Sch. Christkinds getreuer Knecht Sankt Nikolaus.
8. Schulchor: Still, still, weils Kindlein schlafen will.
9. Gedichte: Sankt Nikolaus.
10. Schulchor: Vom Himmel hoch, o Engel –
11. Gedichte: 5. & 6. Sch. Vor Weihnachten, Weihnachtslegende, Weihnachtsabend, Christkind
12. Schulchor: Süßer die Glocken nie klingen
13. Theaterstücke, Gedichte 7. -8. Sch. Weihnachtbaum – Weihnachtslied
1. Ein Weihnachtsmärchen (3. & 4. Sch.)
2. Aschenbrödels Weihnacht (5. – 8. Sch.)
14. Bescherung aller Kinder durch den Weihnachtsmann.
15. Schlußansprache und Danksagung des Bürgermeisters.
16. Gemeinsames Lied: Stille Nacht
Die Sammlung der Freunde der neuen Schule ...
Seite 7
... für die Schaffung einer Schülerbibliothek ergab 91,55 RM.
Am 1. Januar 1949 wurde Herr Haase nach Schlepzig versetzt. Die 4
klassige Grundschule in Kuschkow wurde wieder in eine 3 klassige Schule
umgewandelt. Herr Haase verabschiedete sich am 7. Januar von unseren
Kindern und von den anwesenden Lehrern. Schulleiter Schmädicke
verabschiedete Herrn Haase mit den besten Wünschen für die Zukunft. Herr
Haase hatte sich die Liebe der Kinder und Wertschätzung seiner Kollegen
erworben. Er war stets hilfsbereit und war unermüdlich in der Bekämpfung
der Hindernisse, die ihm der weite Weg von Schlepzig nach Kuschkow
auferlegten. Aber auch bei schlechtestem Wetter und den ungünstigsten
Verkehrsmitteln erschien Herr Haase pünktlich zum Dienst und so tat es
allen leid, daß Herr Haase Kuschkow verlassen mußte. Am 21. Januar fand
eine Gedächtnisstunde für Lenin, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg
statt. Herr Strempel gab ein Lebensbild der drei Arbeiterführer und
Schulleiter Schmädicke wies auf die tieferen Beweggründe hin, die zu den
Morden vom 15. Januar 1919 geführt haben.
1949
(Chronik Seiten 8 - 9) ►
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Seite 8
Der Saal war geschmückt mit den Bildern Lenins, Liebknechts und Rosa
Luxemburgs, sowie der Totenmaske Liebknechts mit der Unterschrift: Er
liess sein Leben für Freiheit und Recht. Die würdige Feierstunde wurde
von Liedern umrahmt.
1.2.49
Am 1. Februar fand eine Feierstunde zum Tag des Friedens in der Schule
statt. Die Mitglieder des
Elternrates waren außer den Eltern eingeladen & zahlreich erschienen. Da
der Rektor Schmädicke in der Zeit vom 31.1. bis 12.2. zur
Kreisparteischule nach Briesen einberufen wurde, vertrat ihn der Lehrer
Strempel bei der Feier. Diese setzte sich aus folgenden Punkten
zusammen:
1. Lied: Brüder, reicht die Hand zum Bunde. 2. Gedicht: Frieden von
Ricarda Huch. 3. Ansprache. 4. Gedicht: Es wälzt sich wie mit
Feuerbränden / Goethe/ 5. Lied: Wann wir schreiten. In der Ansprache
wurden folgende Punkte herausgestellt:
1. Aufruf des Weltgewerkschaftsbundes.
2. Die Grausamkeit des Krieges.
3. Moralisch sittlicher Verfall im Kriege und danach.
4. Wer sind die Kriegshetzer?
5. Die Einheit & die Welt
6. Die augenblickliche Lage Deutschlands
Seite 9
7. Ziele des deutschen Volksrates.
8. Die Einheit Deutschlands und der gerechte Friede.
Nach der Feierstunde wurden mit den Gemeindevertretern schulische
Angelegenheiten besprochen, unter anderem versprach Herr Kaatsch dafür
zu sorgen, daß der in Trümmern liegende Schulzaun wieder hergestellt
wird, außerdem soll das Schulgehöft, bzw. der Schulgarten mit Obstbäumen
bepflanzt werden. Dazu ist zu bemerken, daß dieses Versprechen seit 3
Jahren, nämlich seit 1946 gegeben wird, aber bis heute nicht eingelöst
worden ist. Anfang März erkrankten Frl. Zutsch und Rektor Schmädicke an
Grippe. Frl. Zutsch mußte den Unterricht 1 ½ Woche aussetzen & bei
Rektor Schmädicke zeigten sich die Folgen der Grippe bösartiger und
nachhaltiger. Nach 14 tägiger Krankheit zeigte sich noch keine
Besserung. Die Vertretung übernahm Herr Strempel. Seit dem 1.März d. J.
erteilt Frl. Wenk in dem 5. – 8. Schuljahr, d. h. 5/6. Schulj. &
7/8. Sch. je 2 Stunden in der Woche russischen Unterricht. Seit dem 1.
März 1949 ist auch das Unter- ...
1949
(Chronik Seiten 10 - 11) ►
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Seite 10
... richtssystem an der Grundschule in Kuschkow wieder 4 klassig
eingerichtet. Die Klassen sind in folgende Jahrgänge verteilt:
1. Klasse (1. & 2. Schuljahr) = 20 Kinder
2. Klasse (3. & 4. Schuljahr) = 36 Kinder
3. Klasse (5. & 6. Schuljahr) = 36 Kinder
4. Klasse (7. & 8. Schuljahr) = 15 Kinder
Am 1. März 1949 insgesamt = 107 Kinder, davon 61 Knaben 46 Mädchen.
Am 8. April fand in Lübben eine Kreislehrerkonferenz statt. In dieser
Konferenz wurde der neue Schulrat Herr Hoffmann durch den
Ministerialdirektor Kanter in sein Amt eingeführt. Schulrat Richter ist
nach Eberswalde verzogen. Durch Verfügung des neuen Schulrats wurden die
20 Rektoren auf acht reduziert. Unter anderen ist das Rektorat Kuschkow
dem neuen Rektorat 2 – Gr. Leuthen angegliedert worden. Zum Rektor
dieses neuen Rektorats wurde der Lehrer Bartsch aus Schlepzig ernannt.
Der Rektor Schmädicke hat bei der Regierung einen dreimonatl. Urlaub zur
Wiederherstellung seiner Gesundheit eingereicht. Die Regierung hat einen
Urlaub von 4 Wochen bewilligt. Da Schmädicke an einer
Schilddrüsenerweiterung leidet und ihm das Klima der Spreewaldniederung
nicht zuträglich ist, beabsichtigt er seinen Urlaub in Thüringen ...
Seite 11
... zu verleben und sich bei dieser Gelegenheit um eine Lehrerstelle in
Thüringen zu bemühen, da der Arzt als geeignetes Klima Thüringen oder
Harz bezeichnet hat.
Am 10. April fand eine öffentliche Versammlung für Einheit und Frieden
statt. Herr Schmädicke betonte in seinem Referat die Notwendigkeit der
Einheit unseres Vaterlandes, stellte weiterhin heraus, welche ungeheuren
Schwierigkeiten durch die Trennung Deutschlands in wirtschaftlicher
Beziehung entstanden sind und stellt die Forderung auf: Wir verlangen
ein einheitliches, demokratisches Deutschland und einen gerechten
Frieden. Als Bestätigung des Friedensgedankens, der in den
Weltfriedenskongressen zu Paris und Prag vom 20. – 25. April
eindrucksvoll vor aller Welt aufgezeichnet wurde, wurde die 1. Maifeier
eine machtvolle Friedenskundgebung des gesamten deutschen Volkes, sowie
der fortschrittlichen und friedliebenden Menschen aller Völker der Erde.
In Kuschkow versammelten sich die Bewohner des Dorfes um 21 Uhr bei
Koschack. Der festlich geschmückte Saal war dicht gefüllt. Um
Mitternacht fanden die Ansprachen des Bürgermeisters Ternick, des
Schulleiters Schmädicke für die SED, des Landwirts Kaatsch für die LDP,
der ...
1949
(Chronik Seiten 12 - 13) ►
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Seite 12
... Bürgermeisterangestellten Frau Schmidt für den demokratischen
Frauenbund statt. In allen Reden drückte sich die Sehnsucht nach der
Einheit Deutschlands und den gerechten Frieden für unser Vaterland aus.
Darauf blieb die Gemeinde noch bis zum Morgengrauen bei fröhlichem Tanz
beisammen. Am 1. Mai veranstaltete die Schule mit ihren Lehrern und
Kindern einen Umzug durchs Dorf. Rote Fahnen und Transparente mit den
Aufschriften: Wir lernen für den Frieden! und: Durch den 2Jahresplan zum
Frieden! wurden von den Kindern im Umzug mitgeführt.
Am 22. März fand in der Schule zum 200. Gedächtnistage Goethes
Geburtstag d. 28. August 1749 eine Schulfeier bereits am 22. März statt,
da der 28. August noch innerhalb der Sommerferien liegt. In der
Ansprache verband Rektor Schmädicke den Kindern bekannte Dichtungen mit
den Ausführungen über Goethe als Naturfreund, als Menschenfreund, als
Genius auf dem Gebiete der Dramatik & Lyrik. Die Kinder trugen
Goethische Gedichte vor & sangen einige Lieder, die sich dem Ganzen
harmonisch anpaßten und so hatte die Feier einen würdigen Verlauf
genommen. Das Bild hatten die Mädchen bekränzt.
Seite 13
Am 15. & 16. Mai fanden die Wahlen zum 3. Volkskongreß statt. Auch die
Schule hatte sich bei dieser wichtigen Arbeit eingeschaltet. Die Kinder
zogen im Dorfe umher und erinnerten durch ihre Sprechchöre an die
Pflicht jedes Bürgers zum Wählen. Die Wahl fiel nicht sehr günstig aus.
Von 471 Wahlberechtigten Erwachsenen & 26 Jugendlichen erschienen 100 %
zur Wahl.
Die Zahl der abgegebenen Ja-Stimmen betrug 48 %, Nein-Stimmen 49 %,
ungültige Stimmen 3 % bei den Erwachsenen.
Bei den Jugendlichen: 58 % Ja-Stimmen 42 % Nein-Stimmen.
Die Wähler sollten sich entscheiden für: 1. einen baldigen Frieden, 2.
Einheit Deutschlands, 3. Abzug aller Besatzungsmächte.
{Im Heft einliegend die originalen
Wahlprotokolle. Zur vergrößerten Ansicht die folgenden Bilder bitte
anklicken:}
![](images_schulchronik_3/S_013a_Einlage_Protokoll_Wahl_1949_DSC05507-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_013a_Einlage_Protokoll_Wahl_1949_DSC05508-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_013a_Einlage_Protokoll_Wahl_1949_DSC05506-11.jpg)
Am 22. Juli fand die Entlassungsfeier der Kinder statt, die der
Schulpflicht genügt hatten. Es wurden 15 Kinder entlassen. Rektor
Schmädicke legte seiner Abschiedsrede die Worte: Die Treue ist das Erste
und Letzte im Himmel und auf Erden zugrunde. Er legte den Kindern
eindringlich nahe, welche Bedeutung ...
1949
(Chronik Seiten 14 - 15) ►
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Seite 14
... die Treue im Kindesleben, beim Erwachsenen, in der Familie, im
Gemeinschaftsleben der Dorfgemeinde, im Volk und im Verhältnis zu
anderen Völkern spielt. Der Lehrer ermahnte die scheidenden Kinder,
besonders diese Tugend zu üben und dadurch wieder die Achtung der Völker
der ganzen Welt zu erringen und damit uns und unserem armen Vaterlande
zu helfen aus dieser Notlage herauszukommen, in der wir uns immer noch
befinden.
Die anderen Kinder wurden ermahnt, im neuen Schuljahre mit Fleiß und
Energie besonders an die Fächer heranzugehen, die im Zeugnis schwache
Leistungen zeigen. Als bester Schüler der zu Entlassenen erhielt Kurt
Michelchen eine Buchprämie für Fleiß und gute Leistungen. Diese Prämie
wurde ihm am 23. Juli bei der Abschiedsfeier für die Schulentlassenen
des Unterbezirks in Schlepzig von Frau Wißmann überreicht.
Seite 15
Am 2. Juli wurde in Kuschkow eine Ortsgruppe der Gesellschaft für
Deutsch-Sowjetische Freundschaft gegründet. Die Kinder der 5. – 8.
Klasse nahmen an diesem schönen Kulturabend teil und verschönten den
Abend durch Singen mehrerer Lieder. Eine Dame aus Lübben erfreute uns
mit ihrer schönen Sopranstimme und zwei Herren trugen auf Klavier und
Geige mehrere Konzertstücke vor, die allen gefielen. Zum Schluß konnten
die Kinder noch eine Stunde sich am Tanz erfreuen. Die Beteiligung
seitens der Dorfbewohner war sehr schwach. Nur gegen zwanzig Mitglieder
der SED waren anwesend. Die Notwendigkeit für das deutsche Volk, mit
der Sowjetunion ehrliche und wahre Freundschaft zu schließen und zu
halten, um uns den Frieden zu bewahren, ist der Bevölkerung noch
nicht ins Bewußtsein getreten.
Für das neue Schuljahr 1949/50 sind bisher 20 Neuanmeldungen erfolgt.
1949
(Chronik Seiten 16 - 17) ►
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Seite 16
Schuljahr 1949/50
Das neue Schuljahr begann am 1. Sept. und einer Feier zum Tage des
Friedens. Die Kinder versammelten sich im großen Klassenzimmer. Die
Feier selbst bestand aus der Ansprache des Schulleiters Schmädicke und
diese wurde von Gesang der Kinder umrahmt. Passende Gedichte wie Frieden
von Huch und andere trugen zur Ausgestaltung der Feier bei. Am Abend
fand für die Gemeinde bei Koschack eine große Friedensfeier statt, die
vom Volksausschuß organisiert war. Herr Schmädicke eröffnete die Feier
und wies auf die Bedeutung des Tages hin & schilderte eingehend die
Notwendigkeit unserer Wachsamkeit gegenüber den Kriegshetzern. Als
Hauptredner sprach Herr Slalisch aus Lübben. Er ging ebenfalls auf die
Gefahr der Rüstungen durch die Westmächte ein & forderte uns alle auf,
für den Frieden mit allen Kräften zu kämpfen. Frau Lüdeke und Frau
Schmidt verschönerten die Feier durch Gesang, Klavierbegleitung, wofür
sie mit einem Blumenstrauß belohnt wurden. Die Schulkinder umrahmten die
Feierstunde durch einige Lieder, die sie sehr schön und klangrein zu
Gehör brachten. Der ordnungsmäßige Unterricht begann am 2. September. Um
11 Uhr war die feierliche Einführung der neu aufgenommenen Kinder für
die 1. Klasse.
Seite 17
Herr Schmädicke begrüßte Eltern & Kinder und ging auf die Bedeutung des
ersten Schultages näher ein & bat die Eltern durch Zusammenarbeit mit
der Schule die schwere Arbeit des Lehrers zu unterstützen. Alsdann wurde
den Kindern das Märchen Rotkäppchen unter Mitwirkung der Schüler des 2.
Schuljahres vorgeführt, was allgemein erfreute. Darauf erhielten die
Kinder ihre Schultüte und die vom Schulamt gespendeten und von der
Gemeinde bezahlten Süßigkeiten. Das neue Schuljahr begann mit 113
Schülern, die sich wie folgt auf die einzelnen Klassen verteilen:
1. Klasse 1. Schuljahr:
1. Klasse 2. Schuljahr:
2. Klasse 3.-4. Schuljahr:
3. Klasse 5.-8. Schuljahr: |
23 Kinder
13 Kinder =
36 Kinder
27 Kinder
50 Kinder |
Seit dem 2. September bekommen die Kinder, die Kartenempfänger sind, je
Tag 1 Brötchen für 4 Pf. Herr Schmädicke verläßt die Schule zum 1. Oktober,
um in den Schuldienst der Stadt Berlin einzutreten.
{ab hier neue Handschrift}
Am 2. Oktober fand das traditionelle Kinderfest statt. Die Kinder trafen sich um 14 Uhr in
der Schule und gedachten in einer Feierstunde des Weltfriedenstages.
1949
- 1950 (Chronik Seiten 18 - 19) ►
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Seite 18
Darauf ging es zu Elsner, wo der Demokratische Frauenbund die Kinder mit
aus dem Dorf gesammelten Kuchen bewirtete. Von 16 bis 18 Uhr belustigten
sich die Kinder im Freien. Es wurden Lieder gesungen, Spiele
veranstaltet, und die Mädchen tanzten einige nette Volkstänze.
Anschließend fand eine Verlosung statt, bei der die Kinder mit kleinen
Geschenken erfreut wurden. Zum Abendessen gab es Wurst mit
Kartoffelsalat. Anschließend gedachte der Bürgermeister Ternick in einer
längeren Ansprache der Zielsetzung dieses Tages. Er nahm besonders auf
die 3fache Bedeutung bezug: Kinderfest, Erntedankfest, Weltfriedenstag.
Herr Strempel dankte der Gemeinde für ihre Spendenfreudigkeit und
verabschiedete Fräulein Zutsch, die mit Wirkung vom 1. Oktober 1949 nach
Lübben versetzt wurde. Gegen 20 Uhr fand ein Umzug statt, der durch die
verschiedenen Papierlaternen der Kinder ein nettes und feierliches
Gepräge fand. Zum Abschluß des Kinderfestes fanden die Kinder an einem
einstündigen Tanz ihre besondere Freude.
Nach den Herbstferien, am 11.10.49, übernahm vertretungsweise ein
Kollege aus Schlepzig den Unterricht der Unterstufe.
Am 12.10.49 fand aus Anlaß der Bildung der Deutschen Demokratischen
Republik eine Feierstunde statt. Herr Strempel wies in seiner Ansprache
auf die Bedeutung dieser Tatsache hin. Die Kinder gestalteten die Stunde
durch den Vortrag von Gedichten und Liedern aus. Anschließend war
schulfrei!
Seite 19
Am 1.12.49 wurde Fräulein Seyler, die an einem einjährigen Kursus in
Cottbus teilgenommen hat, als 2. Lehrkraft an der Grundschule in
Kuschkow eingeführt. Frl. Seyler übernimmt den Unterricht der
Unterstufe.
Am 19.12. fand eine Feier aus Anlaß des 70. Geburtstages Stalins statt.
Am 22.12 fand die traditionelle Weihnachtsfeier statt. Die Anteilnahme
der Bevölkerung war wieder sehr rege. Die Feier gestaltete sich nach
folgendem Programm:
1.) Ansprache
2.) 1. u. 2. Schuljahr (Gedichte und Lieder)
3.) 3. u. 4. Schuljahr ( '' '' '' )
4.) 5. bis 8. Schuljahr ( '' '' '' )
5.) Theaterstück. Weihnachtsmärchen.
6.) Bescherung der Kinder durch den DFD.
7.) Schlußlied. "O Tannenbaum".
ges. Bärtsch
Am 10.1.1950, dem 1. Schultag, fand eine Feierstunde aus Anlaß des
Geburtstages von Präsident Pieck statt. In dieser Stunde wies Herr
Strempel auf die Bedeutung dieses Tages hin und zeigte an einfachen und
konkreten Beispielen, wie sich Wilhelm Pieck schon immer für die Belange
unseres Volkes eingesetzt hat. Die Feierstunde wurde durch Lieder und Gedichte umrahmt.
Zum internationalen Frauentag, am 8.III.1950 fanden sich die Frauen des
DFD und die Schüler der Grundschule am Abend zu einer gemeinsamen ...
1950
(Chronik Seiten 20 - 21) ►
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Seite 20
... Feier in der Grundschule. Die Frauen hatten für eine würdige
Ausgestaltung des Raumes gesorgt. Die Ausgestaltung der Feierstunde lag
zum größten Teil in den Händen der Kinder. Die Feier verlief nach
folgendem Programm:
1.) Das neue Leben (Schulchor)
2.) Diese Zeit braucht deine Hände (Gedicht)
3.) Ansprache der Leiterin des DFD
4.) Wann wir schreiten (Schulchor)
5.) Frieden (Gedicht)
6.) Ricarda Huch (Lesung)
7.) Das Große (Gedicht)
8.) Marie Curie (Lesung)
9.) Nationalhymne
Am 1. Mai demonstrierten alle Werktätigen für die Ziele der Nationalen
Front. In Kuschkow versammelte man sich gegen 13 Uhr, um mit 2 festlich
geschmückten Maiwagen nach Gröditsch zu einer zentralen Maifeier zu
fahren. Auf dem Sportplatz in Gröditsch hielt der Kreisleiter der SED
Sanne eine Festansprache, in der er die Bedeutung des Tages würdigte und
auf die Wichtigkeit unseres weiteren Friedenskampfes besonders hinwies.
Die Feier schloß mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne. Ab 16 Uhr
fanden Sportwettkämpfe zwischen den Sportgemeinschaften Gröditsch und
Kuschkow statt, die jung und alt noch längere Zeit fesselten.
Seite 21
Der 8.5., der Tag der Befreiung, wurde in einer Schulfeier würdig
begangen. In einer Ansprache wurde den Kindern die geschichtliche
Entwicklung der vergangenen Jahre aufgezeigt und ihnen klargelegt,
welche große Bedeutung dem 8.5. beizulegen ist. Die Feier wurde durch
Gedichte und Lieder umrahmt.
Aus folgendem Aufsatz der Schülerin Käthe Leutloff (8. Schulj.) ist der
Verlauf des internationalen Kindertages ersichtlich.
"Der internationale Kindertag in Kuschkow. Am 1. Juni dieses Jahres
wurde zum 1. Male der internationale Kindertag festlich begangen. Er
wurde überall gefeiert. Der Schulunterricht fiel zwar nicht aus. Wir
hatten nur in einer Stunde eine kleine Feierstunde. Es wurde uns
erklärt, weshalb dieser Tag gefeiert wird. Der 1. Juni soll u.a. die
Eltern darauf hinweisen, daß sie alle mitkämpfen müssen, um den Kindern
eine bessere Zukunft zu schaffen.
Um 16 Uhr begann das eigentliche Kinderfest. Zuerst tranken wir Kaffee
und aßen Kuchen. Dann gingen wir auf den Sportplatz. Es wurden von den
Kindern des 1. – 4. Schuljahres Kreisspiele vorgeführt. Die übrigen
Kinder spielten Fuß- und Völkerball. Unter fröhlichem Spiel verging die
Zeit sehr schnell. Etwa um 19 Uhr gingen wir wieder in den Saal. Dort
wurde getanzt. Um 20 Uhr gab es Abendbrot. Jedes Kind bekam belegte
Brötchen und Kaffee. Während des Essens wurden Ansprachen gehalten. Erst
sprach unser Lehrer. Er dankte dem Frauen- ...
1950
(Chronik Seiten 22 - 23) ►
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Seite 22
... bunde für die Ausgestaltung der Feier. Dann sprachen der
Bürgermeister und eine Vertreterin des DFD. Herr Golombek und Fräulein
Seyler sprachen von ihren Eindrücken beim wunderbaren
Deutschlandtreffen, an dem sie teilgenommen hatten. Bei einbrechender
Dunkelheit machten wir einen Fackelzug. Bald kehrten wir wieder in den
Saal zurück. Dort fand jetzt eine Verlosung statt. Jedes Los gewann
etwas. Zum Schluß spielte die Dorfkapelle. Um 23 Uhr gingen wir alle
zufrieden und glücklich nach Hause. Es war an diesem Tage schönes
Wetter, und das Fest hat allen gut gefallen."
Die Abschlußprüfung der 8. Klasse (Schuljahr) fand in der Zeit vom 29.
Juni bis 14. Juli in Pretschen statt. Es nahmen daran 6 Schüler und
Schülerinnen der Grundschule Kuschkow teil. Die schriftliche Prüfung
erfaßte die Fächer Deutsch (Aufsatz und Diktat) und Mathematik. Mündlich
wurden die Fächer Deutsch, Mathematik, Geschichte/Gegenwartskunde und
Biologie überprüft. Das Gesamtergebnis der Prüfung war folgendes: Gustav
Städter: sehr gut, Siegfried Thiele, Dieter Krenz, Käthe Leutloff: gut,
Emmi Schrobback, Hans-Herbert Dietrich: genügend.
Die Schulabschlußfeier fand für den ganzen Unterbezirk am Sonnabend, den
22.7. im Saal der Gewerkschaftssiedlung statt. Die Ausgestaltung hatten
die Schulen, die Freunde der neuen Schule, die FDJ und die MAS Groß
Leuthen über- ...
Seite 23
... nommen. In kurzen Ansprachen wurde auf die Bedeutung dieses Tages
hingewiesen. Dazu wechselten die Vorführungen der Schulen in bunter
Folge ab. Die musikalische Umrahmung der Feier hatte die Grundschule
Pretschen übernommen. Den Ausklang der Feier bildete ein gemütliches
Beisammensein mit Tanz.
Im Mittelpunkt der Entlassungsfeier am 23.7.50 in Kuschkow stand die
Ansprache des Lehrers Strempel. Er wies besonders auf die Bedeutung des
Tages hin und forderte alle zur Entlassung kommende Kinder auf,
weiterhin ihre Pflicht zu erfüllen. Die Feierstunde wurde durch Gedichte
und Lieder umrahmt. Zur Entlassung kamen 15 Knaben und 6 Mädchen.
Schuljahr 1950/51
Das neue Schuljahr begann am 1. September mit der Friedensfeier. Am 4.9.
fand die feierliche Aufnahme der Schulanfänger statt. Es wurden 2
Mädchen und 4 Knaben aufgenommen. Herr Strempel wies in seiner Ansprache
auf die Bedeutung des Tages hin und forderte die Eltern zu enger
Zusammenarbeit mit der Schule auf. Darbietungen der älteren Kinder
umrahmten die Feier.
Im neuen Schuljahr verteilen sich die Kinder wie folgt auf die Klassen:
1. Klasse (1. u. 2. Schuljahr) 30 Kinder
2. Klasse (3. u. 4. Schuljahr) 23 ''
3. Klasse (5. bis 8. Schuljahr) 46 ''
Summa 99 ''
1950
- 1951 (Chronik Seiten 24 - 25) ►
Faksimile-Foto von Seiten 24 - 25
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Fräulein Seyler wurde während der Ferien nach Lübben versetzt, so daß
diese Stelle von einem neuen Kollegen, Herrn Pilz, besetzt wurde.
Am 1.10. verläßt Herr Strempel die Schule, um in Berlin 2 Semester
Sonderschulpädagogik zu studieren.
{Handschriften bis hierher von Herrn Strempel - neue Handschrift ab hier von Herrn Pilz}
Am
14. Oktober fand eine Feierstunde anläßlich des einjährigen Bestehens
unserer Republik statt, zu welcher auch die Erwachsenen der Gemeinde
eingeladen waren. 2 Pioniere begrüßten die Erwachsenen freundlich und
geleiteten sie auf ihre Plätze. Die Kinder hatten sich draußen
schuljahrsweise aufgestellt u. zogen mit dem Lied "Das neue Leben" ein.
Herr Pilz nahm nun in seiner Ansprache bezug auf die Vorgeschichte, die
zur Gründung der DDR führte und brachte die Regierung u. ihre friedliche
Politik den Anwesenden näher. Die Feier wurde durch die Kinder festlich
umrahmt. Herr Pilz unterrichtete nun ein Vierteljahr 99 Kinder u. zwar
hatte jede der 3 Klassen täglich 2 Unterrichtsstunden. Die zweite
Lehrstelle wurde am 20.12. durch Herrn Alfred Lillack besetzt, der ein
alter erfahrener Lehrer ist. Er übernimmt die 1. u. 2. Klasse nach den
Weihnachtsferien.
{Links ein undatiertes Foto von Lehrer Alfred Lillack,
vermutlich aus dieser Zeit. Bildquelle: Fotoarchiv Günter Weiher, Kuschkow}
Stalins Geburtstag wurde am 21.12. gefeiert. Höhepunkt der Feier war die
Schulfunksendung "Josef Stalin".
Der Geburtstag unseres Präsidenten war nach den Weihnachtsferien der 1.
Schultag. In den Weihnachtsferien, am 22.12. fand die Weihnachtsfeier
bei Elsners statt. Sie verlief nach folgendem Programm:
1.) Begrüßung
2.) Schneeflöckchenspiel u. Reigen gespielt vom 1. u. 2. Schuljahr
Seite 25
3.) Liedersingen durch den Schulchor
4.) Weihnachtsgedichte
5.) Weihnacht am Heidenstein, gespielt vom 7. u. 8. Schuljahr
6.) Weihnacht der Armen, gespielt vom 5. u. 6. Schuljahr
7.) Bescherung durch den DFD
8.) Gemeinsames Schlußlied
Der mit einem großen Lichterbaum u. kugelbehängten Zweigen ausgeschmückte Saal war überfüllt.
Die Geburtstagsfeier für unseren Präsidenten verlief folgendermaßen:
Chor:
Rezitation:
Sprechchor:
Chor:
4 Sprecher:
Ansprache
Gedicht:
Rezitation:
Alle: |
Das neue Leben
"Der Freiheit erstes hartes Jahr" (Hermlin)
"Sagen wird man über unsere Tage" (Kuba)
"Ami go home"
"Es löste aus Blindheit" (Hermlin)
durch den Schulleiter
"Vereint das Land"
"So hört nur, wie unsere Maschinen rattern"
Nationalhymne |
|
|
Der Festtag der Arbeit, der 1. Mai, war auch für Schule und Gemeinde
Kuschkow ein Festtag. Um 12.oo Uhr sammelten sich die Kinder in der
Schule u. schmückten 6 Wagen mit Birken, Bändern u. Losungen. 12.3o Uhr
holten Traktoren der MAS Groß-Leuthen die vollbesetzten Wagen ab. In Gröditsch
schlossen sich die Wagen Bückchens u. Gröditsch an. Die Führung des farben- u.
sangesfreudigen Zuges übernahmen die Lastwagen Groß-Leuthens. In Krugau-Siedlung
angekommen, sahen wir Volkstänze, gymnastische Übungen und ...
1951
(Chronik Seiten 26 - 27) ►
Faksimile-Foto von Seiten 26 - 27
Seite 26
... Kino. Bei herrlichsten Sonnenschein fuhren wir wieder geschlossen
zurück.
Der Tag der Befreiung wurde auch festlich begangen. In seiner Ansprache
machte Herr Pilz den Anwesenden klar,
wovon das deutsche Volk in den Maitagen 1945 befreit wurde. Er
ließ vor ihren Augen die endlos lange Reihe der Gequälten, Geknechteten
u. brutal Ermordeten vorüberziehen.
Am Vorabend des internationalen Kindertages wurde eine Elternversammlung
durchgeführt, zu der der Kreisvorstand des DFD Lübben erschienen war. Am
Kindertag selbst wurde eine gegenwartskundliche Feier abgehalten, in
welcher das Gesetz zur Förderung der Jugend Mittelpunkt war. Nachmittag
fanden Spiele auf dem Sportplatz statt. Zur großen Freude unserer
werktätigen Mütter wurde der Kindergarten eröffnet. Als Kindergärtnerin
übernahm Frl. Muth aus Leibchel die für diesen Zweck bestimmte Baracke.
{Eine vom Arbeitsdienst hinterlassene
Baracke am Friedhof diente als Kindergarten}.
Im Anschluß an die Kaffeetafel sahen die Kinder den sowj. Märchenfilm
"Die schöne Wassilessa". 18.oo Uhr bekamen die Kinder belegte
Brötchen u. Süßigkeiten. Das 1. – 4. Schuljahr führte allerhand
Reigenspiele vor. Das 5. – 8. Schuljahr tanzte paarweise Jungen und
Mädchen folgende Volkstänze unter Akkordionbegleitung: Windmüller (Figurentanz)
"Rosenstock, Holderblüh", "Beim Kronenwirt", "Sitzt ein’s
klein’s Vögerl im Tannenwald", "Tirolerbub" u. "Wenn hie
e Bott mit Bohnen steht". Ein lauter Beifall zeigte, daß die nun gekommenen
Eltern Freude an dem Gesehenen hatten. Nach vorangehender Tombola fand der Tag
mit einem buntbewegten Fackel- ...
Seite 27
... zug ein fröhliches Ende.
Am 17. Juni fand sich Gemeinde und Schule zusammen, um die
Jahrhundertfeier der Kuschkower Schule zu begehen. Folgendes Programm
wickelte sich ab.
Am 16. u. 17. Juni: Handarbeitsausstellung in der Schule. 17.6.1951
15.3o Uhr Beginn des Festnachmittages.
1.) Ansprache des Schulleiters Pilz, der die Gemeindemitglieder
aufforderte, mehr Interesse, größere Liebe für die Schule
zu hegen. Er machte auf den großen Wert der Schule
aufmerksam, die junge Menschen bildet u. formt, zur Friedensliebe
erzieht.
2.) Lieder u. Gedichte des 1. u. 2. Schuljahres
3.) ''
'' ''
'' 3. u. 4.
''
4.) ''
'' ''
'' 5. bis 8.
''
5.) Die Prüfung zu Prag (Eulenspiegelstreich)
6.) Der Krämerskorb (Schwank von Hans Sachs)
7.) Der feine Willem (Stück in Kuschkower Mundart)
8.) Volkstänze in Trachten
9.) 1 Stunde Tanz für die Kinder
Von vielen Seiten der Einwohnerschaft war die Bitte an den Schulleiter
ergangen, die Volkstänze vom Kindertag noch einmal zu wiederholen.
Dieser Bitte war man nun nachgekommen. Es waren 160 Erwachsene anwesend,
die viele Wochen noch von dem gelungenen Festnachmittag sprachen. Den
größten Beifall hatten die Volkstänze, von denen einige öfter
hintereinander gezeigt werden mußten, und das Theaterstück vom feinen
Willem gefunden.
1951
(Chronik Seiten 28 - 29) ►
Faksimile-Foto von Seiten 28 - 29
Seite 28
Vom 18.–28.6. fand die Abschlußprüfung der 8. Klasse in Krugau statt. 4
Schüler und Schülerinnen der Grundschule Kuschkow nahmen daran teil. Sie
umfaßte die Fächer Deutsch mündl. u. schriftl. (Aufsatz u. Diktat),
Mathematik mündl. u. schriftl., Geschichte, Gegenwartskunde, Biologie u.
Erdkunde mündl., sowie Russisch mündl. u. schriftlich. Das
Gesamtergebnis war folgendes:
Walli Borch: sehr gut Erika Brunn: gut
Manfred Mücke: gut Manfred Elsner: gut
Vom 26.6.–3.7. dauerte die Zwischenprüfung für das 7. Schuljahr.
Die mündl. Prüfung umfaßte, genau wie die schriftliche, Deutsch u.
Mathematik. 8 Schüler bestanden mit gut, einer mit genügend.
Die Abschlußfeier fand am 8. Juli um 9 Uhr in der Schule zu Kuschkow
statt. Die Schulpforte u. das Klassenzimmer waren mit Birken u. Blumen
geschmückt. Die Plätze der Austretenden waren ebenfalls blumenverziert.
An alle Eltern war die Einladung ergangen, der sie auch zum größten Teil
gefolgt waren. Die Schülerin Walli Borch erhielt für ihre gute Leistung
von der Schulbehörde eine Buchprämie. Die besten Schüler der einzelnen
Jahrgänge erhielten das Abzeichen für gute Arbeit in der Schule. Nach
der Ansprache von Herrn Pilz wurden die Zeugnisse verteilt. Das 7.
Schuljahr gratulierte mit Blumensträußen dem 8. Schuljahr für die so gut
bestandene Prüfung. Das Lied "Wahre Freundschaft soll nicht wanken"
bekräftigte den Inhalt der vorangegangenen Ansprache. Herr Bürgermeister
Ternick erinnerte die austretenden Schüler u. Schülerinnen an die
Pflichten u. Rechte, die sie als verantwortungsbewußte
Gemeindemitglieder besitzen.
Seite 29
Es folgten nun noch einige Gedichte u. mit dem Lied „Auf du junger
Wandersmann“ wurde die Feier beendet. Zur Entlassung kamen 4 Mädchen u.
6 Knaben.
Mit Beginn der Ferien setzte die Ferienbetreuung der Schulkinder ein. Im
Juli wurden örtliche Ferienspiele von Herrn Lillack u. die
Ferienwanderungen von Herrn Golombek durchgeführt. Im August gingen 9
Kinder in ein Ferienlager. Herr Pilz wurde vom Kreisschulamt in das
Ferienlager Leibchel als Betreuer berufen.
Das neue Schuljahr
1951/52
begann am 1. September mit einer Friedensfeier.
Kinderzahl insgesamt: 92
I. Klasse 1. + 2. Schuljahr: 15
II. '' 3. + 4. '' : 30
III. '' 5. ‒ 8. '' : 47
Im September wurde von der gesamten Elternschaft der Elternbeirat durch
das Heben der Hand gewählt. Die meisten Stimmen erhielt Herr Alois
Tatschner, der somit Vorsitzender des Elternbeirates wurde. Die anderen
Mitglieder des Elternbeirates sind folgende:
Herr Siegfried Seifert
Herr Erich Borch
Frau Frieda Leutloff
Frau Emilie Eitrich
Mit einer öffentlichen Schulfeier wurde der Tag der Republik begangen.
Die Feier verlief nach folgendem Programm:
1951 - 1952
(Chronik Seiten 30 - 31) ►
Faksimile-Foto von Seiten 30 - 31
Seite 30
Schulchor:
Rezit.:
|
1. Jugend erwach
2. Friedenslied
3. Gesang vom Lernen
4. Ansprache des Lehrers Pilz
5. Das neue Deutschland
6. Heimatlied
7. Nationalhymne |
|
|
Die traditionelle Weihnachtsfeier mit Theaterspiel,
Schulchor, Gedichtvortrag u. Bescherung der Kinder fand auch diesmal den
Beifall der Anwesenden.
Der Unterricht begann nach den Weihnachtsferien mit einer Feierstunde
anläßlich des Geburtstages unseres Präsidenten. Im Mittelpunkt der Feier
stand die Ansprache des Volksbildungsministers Paul Wandel.
{1905-1995, erster Minister für Volksbildung in
der DDR von Oktober 1949 bis August 1952.}
Am 26.4. wurde der Baumpflanztag durchgeführt. Jeder Schüler pflanzte einen
Obstbaum in den Schulgarten, bzw. eine Birke auf den Sportplatz.
Der 6.5. wurde im ganzen Schulbezirk Schlepzig zum Wandertag erklärt,
denn alle Schüler sollten den Teilnehmern der V. Internationalen
Friedensfahrt, die auf ihrem Wege durch Schlepzig u. Neulübbenau kamen,
ihren Gruß entbieten. Wochenlang beschäftigte dieses Ereignis, die V.
Internationale Friedensfahrt Warschau – Berlin – Prag, die Schüler.
{Im Heft hinten einliegend die Teilnehmerliste der Friedensfahrt.
Zur vergrößerten Ansicht die Bilder bitte anklicken:}
![](images_schulchronik_3/S_030a_Einlegeblatt%20Friedensfahrt_6-5-1952_DSC05523-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_030a_Einlegeblatt%20Friedensfahrt_6-5-1952_DSC05526-11.jpg) ![](images_schulchronik_3/S_030a_Einlegeblatt%20Friedensfahrt_6-5-1952_DSC05527-11.jpg)
Der Tag der Befreiung wurde mit einer öffentlichen Schulfeier, die nach
folgendem Programm verlief, begangen:
1. Alle: Jugend aller Nationen
2. Gedicht: Gesang vom Lernen
3. Schulchor: Suliko
4. Gedicht: Im Kreml brennt noch Licht
Seite 31
5. Wiegenlied – Moskau 1941
6. Herr Golombek, Russischlehrer, hielt die Festrede
7. Mansfelder Oratorium, gesprochen vom 7. und 8. Schuljahr
8. Nationalhymne
Der Internationale Kindertag wurde wie üblich am 1. Juni, der in diesem
Jahr auf den 1. Pfingstfeiertag traf, mit Darbietungen aller 3 Klassen,
Kaffeetafel, sportlichen Spielen und Fackelzug gefeiert.
{Links
Anmerkung hinzugefügt:}
Da Lehrer Pilz beurlaubt
war, wurde der Internationale Kindertag von den Kindern der
Unterstufe unter Leitung des Lehrers Lillack durchgeführt. Die
Kinder der Mittelstufe nahmen nur an den Schmausereien
und dem Fackelzug teil. Lillack
Die Abschluß- und Zwischenprüfungen begannen am 9.6. Die Abschlußprüfung
erfaßte die Fächer Deutsch-Aufsatz, Deutsch-Diktat, Deutsch-Grammatik u.
Mathematik schriftlich u. die Fächer Deutsch-Literatur, Geschichte,
Gegenwartskunde, Erdkunde u. Biologie mündlich. Außerdem noch Russisch
mündlich u. schriftlich, sowie Körpererziehung. An den Abschlußprüfungen
nahmen 8 Schüler u. Schülerinnen unserer Grundschule teil. Resultat der
Abschlußprüfungen: Dieter Schneider mit sehr gut, 5 Jungen mit gut, 2
Mädchen mit genügend bestanden.
Zwischenprüfungen erstreckten sich auf die Schuljahre 4, 6 und 7. Das 4.
und 6. Schuljahr wurde in Diktat und Mathematik schriftlich geprüft, das
7. Schuljahr wurde in Diktat, Mathematik, Russisch, Geschichte u.
Biologie schriftlich geprüft. 4 Schüler u. Schülerinnen bestanden die
Zwischenprüfung nicht. Alle Prüfungen fanden in Krugau statt.
Da das 7. und 8. Schuljahr mit Herrn Pilz eine siebentägige Reise nach
Bad Schandau u. das Elb- ...
1952
(Chronik Seite 32) ►
Faksimile-Foto von Seite 32
Seite 32
... sandsteingebirge unternahm, mußte die Abschlußfeier auf Sonntag, den
13.7., verlegt werden. Die Mädchen waren in Dirndelkleidern u. mit
Kornblumenkränzen im Haar erschienen. Die Jungen hatten kurze Hosen u.
weiße Kniestrümpfe an.
Verlauf der Feier: Beginn 8.oo Uhr:
1.) 1. Teil im Freien: Kanon Wachet auf ...
2.) Schulchor zweistimmig: Laßt doch der Jugend
3.) Schulchor zweistimmig: Drunten im Unterland
4.) Volkstänze: Beim Kronenwirt, Heißa Kathreinerle, Sitzt eine kleines Vögerl, Der Kaiser von Rom
5.) Im Schulraum, Schulchor zweistimmig: Am Brunnen vor dem Tore
6.) Ansprache des Herrn Pilz, der einen Rückblick auf die verflossene
Schulzeit u. speziell auf das vergangene Schuljahr gab.
Er ermahnte die Kinder stets die Liebe u.
Verehrung für die Eltern, Achtung vor den Alten, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft
u. Ehrlichkeit gegen jedermann, Liebe zur Heimat
u. zur DDR im Herzen zu tragen, sowie mit dem Lernen nicht aufzuhören
sondern erst richtig zu beginnen.
7.) Ausgabe der Zeugnisse u. Verleihung des Abzeichens für gute Arbeit in der Schule an 8 Schüler u. Schülerinnen.
8.) Gemeinsames Lied: Wahre Freundschaft
9.) Worte der Elternbeiräte Tatschner u. Seifert, welche als Beisitzer an der Abschlußprüfung teilgenommen hatten.
10.) Schulchor: Brüder reicht die Hand zum Bunde.
{Unten nachträgliche Anmerkung:}
Die Lehrer Lillack und Golombek nahmen nicht an der Feier teil, weil sie
nicht durch Lehrer Pilz von dem Zeitpunkt der Feier
benachrichtigt wurden.
Lillack
{Seite 33 ‒ Innenseite hinterer Heftdeckel:}
Entlassen wurden 10 Jungen und 4 Mädchen.
Die Schulchronik der Schule zu Kuschkow 1891 - 1953
Teil 4: 1952 - 1953
Die folgende Chronik des Schuljahres 1952/1953 ist die letzte und soll der Vollständigkeit
wegen ebenfalls gezeigt werden. Sie besteht nur aus 6 Seiten. Wer diese Niederschrift
angefertigt hat, konnte nicht mehr ermittelt werden. Auf dem Vorblatt (siehe rechtes Bild)
findet man folgenden Text: "Lernt und kämpft zum Ruhme und zum Aufbau des Sozialismus!"
![](images_schulchronik_4/S000_1952-1953_Deckel_DSC05467-2.jpg) ![](images_schulchronik_4/S000_1952-1953_Deckel_DSC05467-3.jpg) ![](images_schulchronik_4/S000_1952-1953_Vorblatt_DSC05468-2.jpg)
{Zur vergrößerten Ansicht die Bilder bitte anklicken.}
1952
(Chronik Seite 1) ►
Faksimile-Foto von Seite 1
Seite 1
Schuljahr 1952/53
Mit einer Feier begann der Tag des Friedens, dem 1. Sept. 52, das neue
Schuljahr. Unter den 78 Schulkindern sind 42 Mädchen und 36 Knaben. Die
Zahl der Schulanfänger belief sich auf 6. Der Russischunterricht kam
bedauerlicherweise in Fortfall. Da Kollege Pilz auf vier Wochen zur
C.D.U.-Parteischule Kähnsdorf beurlaubt war, vertrat die Kollegin
Schomberg, Dürrenhofe, ihn mit drei Stunden täglich.
Mit der Leitung der Schule wurde Kollege Lillack beauftragt. Am 2. Sept.
52 fand die zahnärztliche Untersuchung der Kinder durch Herrn Müller,
Gr.-Leuthen, statt.
Am Tage der Solidarität, dem 9.9.52, sammelten die Kinder sechs
Handwagen voll Schrott.
Am 13.9.52 gedachten wir der Widerstandskämpfer.
Frau Kreisschulinspektor Klick wohnte am 6.9.52 dem Deutschunterricht in
der 3./4. Klasse bei.
Am Nachmittage des 12.9.52 tagte die erste Schulleiterkonferenz in Lübben.
Sie soll künftig allmonatlich stattfinden.
Der Pädagogische Rat, dem außer unserer Schule die Schulen in
Wittmannsdorf, Pretschen, Gröditsch und Wiese angehören, hielt seine
erste Sitzung am 17.9.52 in Wittmannsdorf unter dem Vorsitz des Kollegen
Schumacher ab.
Am 18. Sept. 52 fand eine gut besuchte Elternversammlung statt. Ein
Rechenschaftsbericht über Abschluß- und Zwischenprüfungen und die
Ferienaktion 1952 wurde bekanntgegeben. Weiter wurden besprochen: die
neue Schulordnung, das Betragen der Kinder, die Schulsparkasse und die
Arbeitsgemeinschaft Phototechnik. Die Eltern wurden auf die neue Losung
verwiesen, in dessem Sinne künftig die Arbeit an unserer Schule läuft:
"Lernt und kämpft zum Ruhme und zum Aufbau des Sozialismus!".
Am 1. Oktober 52 begann unter Leitung des Kollegen Lillack ...
1952
(Chronik Seite 2) ►
Faksimile-Foto von Seite 2
Seite 2
... die Arbeitsgemeinschaft Phototechnik, an der 16 Kinder teilnehmen.
Festlich begingen wir am 7.10.52 den Tag der Republik. Die Feier begann
mit dem Liede "Brüder, zur Sonne" und endete mit der Nationalhymne.
Folgende Gedichte umrahmten die Feier: Es beginnt erst der Mensch,
Volkes eigen, Das Lied von der Arbeit und Heimat, dich werden wir hüten.
Die Ansprache des Kollegen Lillack handelte vom Aufbau des Sozialismus.
Er wies die Kinder daraufhin, wie auch sie dazu beitragen könnten.
Anschließend bis zum 11.10.52 sind fünf schulfreie Tage.
Die Elternversammlung vom 24.10.52 wurde von 30 Personen besucht. Zur
Teilnahme am Elternseminar meldeten sich 11 Anwesende. Frau Scheel
übernimmt den Nadelunterricht. Kollege Golombek wird außerschulischen
Russischunterricht erteilen. Der Wahlausschuß für die bevorstehenden
Elternbeiratswahlen wurde gewählt.
Am 7. Nov. 1952 feierten wir die 35. Wiederkehr der Russischen Oktoberrevolution.
Lieder und Gedichte umrahmten die Feier. Am Abend beteiligte sich die Schule an
der Umrahmung der Gemeindefeier bei Koschack. Auf dem Schulgrundstück wurden
endlich lange aufgeschobene Arbeiten ausgeführt. Das Kellerfenster wurde
zugemauert und die Treppe des Aborts ausgebessert. Der Zaun und das Tor
vor dem Schulgebäude wurden gänzlich erneuert.
Am 20. Nov. 1952 erfolgte die Wiederwahl des alten Elternbeirats. Ein Mitglied
schied aus und wurde durch Nachwahl ersetzt. Dem Wahlausschuß gehörten an
der Schulleiter, Kollege Pilz, der Bürgermeister u. Frau Poch. Genosse
Tatschner erstattete den Rechenschaftsbericht. Gewählt wurden Alois
Tatschner, Siegfried Seifert, Frida Leutloft, Emilie Eitrich und Karl
Hilbert. Als stiller Beobachter wohnte Kollege Walter, Pretschen, der
Wahl bei. Die Diskussion verlief sehr lebhaft.
Am 11.12.52 wurden die neu eingeführten Kontrollarbeiten in Mathematik
und am 12.12.52 in Deutsch geschrieben.
Am 20.12.52 feierten wir den 73. Geburtstag Stalins, des Vaters aller
Werktätigen. Am gleichen Tage schloß der Unterricht.
Unsere Weihnachtsfeier am 21.12.52 im Hilbertschen Saale war ...
1952 - 1953
(Chronik Seite 3) ►
Faksimile-Foto von Seite 3
Seite 3
... sehr gut besucht. Gespielt wurden: Schneewittchen, Sterntaler und
Rotkäppchen.
1953
Am 5. Januar 1953 feierten wir in einer Gedenkstunde den Geburtstag
unseres verehrten Präsidenten Wilhelm Pieck. Der Ermordung Rosa
Luxemburgs und Karl Liebknechts gedachten wir am 15. Januar.
Ebenso begingen wir am 21. Januar den Todestag Lenins. Mit einer
Feierstunde ehrten wir am 20. Februar die jungen Widerstandskämpfer, die
im Kampf um die Freiheit starben.
Am 5. März, um 2150 Uhr, starb
der geniale Führer unserer befreundeten Sowjetunion, Generalissimus
Stalin. Aus diesem Anlaß versammelten sich etwa 50 Mitglieder der
Gemeinde im Hilbertschen Gasthause zu einer würdigen Trauerfeier, die
von den Mandolinenspielern der Volksmusikgruppe umrahmt wurde. Diese
Feier fand am Sonntag, dem 8. März, statt. Ihr folgte am 9. März, dem
Beisetzungstage Stalins, eine würdige Schulfeier. In diesen Tagen trug
die Fahne der Schule Trauerflor.
Im neuen Jahr lief auch das Elternseminar unter Leitung des Schulleiters
an. An ihm beteiligten sich durchschnittlich sieben Personen.
Am 1. Februar begann die Arbeitsgemeinschaft Volksmusik unter Leitung
des Kollegen Pilz. Sie umfaßt Blockflöten- und Akkordeonspieler.
Nebenher läuft eine andere Musikgemeinschaft unter Leitung des
Gemeindedieners Rattei. Ihr gehörten die Mandolinenspieler an. Die
Schule beschaffte 2 Mandolinen und eine Guitarre.
Anfang März wurde die Schulbücherei um 26 neue Bücher bereichert. (Nr.
83-108).
Der bauliche Zustand des Schulgebäudes verschlechtert sich weiter. In
der kleinen Klasse fällt immer wieder der ...
1953
(Chronik Seite 4) ►
Faksimile-Foto von Seite 4
Seite 4
... Putz von der Decke. Da das Schulgebäude unbewohnt ist, werden von
mutwilligen Bubenhänden laufend Fensterscheiben eingeworfen.
An Stelle des scheidenden Kollegen Schulz übernahm am 15.1.53 Kollege
Schminke das Amt des Kreisschulrates.
Am 15.3.53 flaggte die Schule aus Anlaß des Todes des
tschechoslowakischen Staatspräsidenten Clemens Gottwald {Clement
Gottwald}. Eine würdige Trauerfeier fand am folgenden Tage statt.
Am 17.3.53 wurden die Kontrollarbeiten für das 2. Tertial in Deutsch
(Diktat) im 5. - 7. Schuljahr und in Deutsch (Aufsatz) im 8. Schuljahr
geschrieben. Es folgen die Ergebnisse:
{Diese tabellarisch notierten Ergebnisse sind hier nicht übertragen.
Bei Interesse siehe Faksimile-Foto mit den Ergebnissen der Deutsch- und
Mathematikarbeiten.}
Am 20.3.53 sprachen in einer Elternversammlung Vertreter der
Berufsberatung Lübben zu den Eltern der Kinder des 8. Schuljahrs. Am
gleichen Tage bestand Kollege Pilz seine 2. Lehrerprüfung mit "gut". Den
Vorsitz führte Kollege Schulrat Schminke. Tbc-Schutzimpfungen des 1., 4.
und 8. Schuljahrs wurden durchgeführt am 24., 26. und 28. März 1953.
1953
(Chronik Seite 5) ►
Faksimile-Foto von Seite 5
Seite 5
Die Osterferien dauerten vom 3. bis 16. April 1953.
Am 24. April 1953 wurde hier die 1. Produktionsgenossenschaft "Neuer
Weg" gegründet mit 100 ha Land und 17 Personen. Die drei Bauern, die der
SED angehören, lehnten den Beitritt mit der Begründung ab, daß der
Eintritt freiwillig sei.
Den 1. Mai begrüßte Kollege Pilz mit der 3. Klasse durch Ansingen auf
den Dorfstraßen. Um 7 Uhr begann der Marsch. Die Kundgebung selbst, die
um 14 Uhr auf der Dorfaue vor Gasthof Hilbert vor sich ging, wurde durch
Kampflieder und Gedichte umrahmt. Der Mandolinenchor der Schule unter
Leitung von Herrn Rattei bot 6 Lieder dar. Den Beschluß der Feier
bildete ein von Koll. Pilz eingeübter Maientanz. Die Teilnahme der
Bevölkerung war sehr mäßig.
Am 8. Mai feierten wir den Tag der Befreiung. Vertreter der Gemeinde,
des DFD, der SED und des Elternbeirats nahmen teil.
Der 9. Mai war Wandertag. Wir begrüßten in Neulübbenau die
Friedensfahrer der VI. Weltfriedensfahrt.
Die Pfingstferien dauerten vom 22. - 26. Mai 1953.
Mitte Mai traten die Masern auf. Etwa 20 Kinder erkrankten. Der
Internationale Kindertag wurde am 1. Juni gemeinsam mit dem Kindergarten
durchgeführt. Nach den einleitenden Worten des Schulleiters begann die
Kaffeetafel. Darbietungen der beiden Volksmusik-Arbeitsgemeinschaften
folgten. Zum Abendbrot wurden Bockwurst mit Brötchen, Drops und
Plätzchen gereicht. Tanz und Spiel folgten. Den Abschluß bildete der
Fackelzug durch alle Dorfstraßen. Die Beteiligung der Bevölkerung war
sehr rege.
Der letzte Schultag war der 4.7.53.
Am Sonntag, dem 5.7.53, fand um 15 Uhr in der Schule die
Schuljahresfeier statt. Entlassen wurden 5 Mädchen aus dem 8. Schuljahr,
1 Mädchen u. 3 Knaben aus dem 6. und ein Schüler aus dem 5. Schuljahr.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren am 21. Juli 1953 38 Kinder in den
Spreewald. Bis Lübben benutzten wir die Bahn; von dort aus ging es auf
drei Kähnen über Lübbenau, Lehde und Wotschofka.
1953
(Chronik Seite 6) ►
Faksimile-Foto von Seite 6
Seite 6
Kinder unternahmen unter Führung des Koll. Pilz in der Zeit vom 17. - 23 Juli
eine Wanderung nach Saalfeld in Thüringen.
Die Kinder, die an den Ferienspielen teilnahmen, wurden reichlich mit
Gebäck und Bonbons bedacht. Den 1. Durchgang übernahm Koll. Lillack. Der
2. Durchgang wird vom DFD durchgeführt. Mit dem Ende des Schuljahres
verlassen die Kollegen Lillack und Pilz Kuschkow.
{Von diesem Wandertag in Thüringen gibt es das folgende Foto im
Familienarchiv Schneider/Paech mit Ellen Schneider vorn in der Mitte
mit blonden Zöpfen, rechts außen kniet Wolfgang Hilbert.}
![](images/Kuschkow_Schulbild_Wandertag_1953_(DSC09692-11).jpg)
Hier endet die Abschrift der Schulchronik
|
Die Entwicklung der Grundschule in Kuschkow ab 1953
Kindheit und Jugend in unseren Dorfschulen
Die folgenden Zitate aus der Chronik der Gemeinde Kuschkow 2003 von Gerhard
Scheibe, Seite 52, sollen einen kurzen Überblick zur Entwicklung der Schule in
Kuschkow ab 1953 geben:
"Die folgenden Schwerpunkte zur Geschichte der Grundschule Kuschkow
sind den Protokollbüchern der Gemeindevertretung entnommen und basieren
auf Berichten Kuschkower Bürger. In Kuschkow wurden keine weiteren
Anstrengungen für einen Schulneubau unternommen. Ab 1953 wurden die
Schüler der 7. und 8. Klassen in Einzelklassenstufen in Neu Lübbenau
unterrichtet." Der 1949 beim Kreisschulamt beantragte Schulneubau
blieb erfolglos ‒ siehe Ortschronik Seite 139. Die folgende
Aufnahme zeigt das Schulgebäude um 1957, weitere Angaben zu diesem Bild
gibt es auf der Startseite.
![](images_schulchronik/Kuschkow_Grundschule_(DSC09896-21).jpg)
"Die oberen Räume des Schulgebäudes (Kuschkow) bekam Lehrer
Ziemainz als Wohnung. Der Transport der Schüler nach Neu Lübbenau
erfolgte schon von da an mit einem Schulbus. Ab September 1956
wurden auch die Schüler der 5. und 6. Klasse in Neu Lübbenau
unterrichtet, und zum 1.9.1963 wird die Grundschule Kuschkow gänzlich
aufgelöst. Das Schulgebäude wurde jedoch, ebenso wie die ehemaligen
Schulen in Leibsch, Neuendorf/See und Hohenbrück-Neu Schadow noch
einige Jahre als Außenstelle für Unterstufenklassen der Schule Neu
Lübbenau genutzt. Das erforderte einen umfangreichen Busverkehr, und die
Unterstufenlehrer mussten im Laufe eines Unterrichtstages oft zwei oder
drei Schulorte mit dem Fahrrad anfahren. Dieser Zustand endete mit der
Fertigstellung des Neubaus der Schule Neu Lübbenau 1967 und die
Gemeinden konnten nun über die weitere Nutzung der Schulgebäude selbst
verfügen. ... Ab 1963 wird erstmalig die 9. Klasse in Neu Lübbenau,
ein Jahr später die 10. Klasse eingeführt. Der Besuch der 10. Klasse ist
noch freiwillig." Von 1959 bis dahin konnten die Schüler der
Zentralschule Neu Lübbenau die 9. und 10. Klasse in Groß Leuthen
besuchen. "Mit der Umbenennung der Zentralschulen in '10-klassige
Polytechnische Oberschulen' wird der 10-jährige Schulbesuch Pflicht.
Nach einem Schulneubau in Gröditsch wechseln alle Kuschkower Schüler
1970 dorthin. Einige besuchen die EOS (Erweiterte Oberschule) in Lübben
von Klasse 9 bis 12, später von Klasse 11 bis 12."
Weiter heißt es , dass nach der Wende das Schulsystem eine grundlegende
Änderung erfuhr, die Schüler der 1. bis zur 6. Klasse wurden
weiterhin in Gröditsch unterrichtet und konnten danach wählen zwischen
Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium in anderen Orten.
Die eigene Schulzeit 1960 - 1968
Es folgen meine Erinnerungen, wie ich die Schulzeit bis zum Abschluss der
8. Klasse erlebt habe. Wir waren 10 Kinder, die am 3.9.1960 in der Grundschule
Kuschkow (1-4) eingeschult wurden unter Klassenlehrer Peter Löwe und Schulleiter
Hans-Günter Petersilie. Die folgenden Fotos zeigen das Ereignis zuerst vor
der Schule mit dem Klassenlehrer Löwe, danach zweimal vor dem Kindergarten
mit Schultüten ("Zuckertüten"), zuletzt zusammen mit einigen
noch nicht eingeschulten Kindern. Jeweils rechts auf diesen Bildern die
Leiterin des Kindergartens von 1959-1961, Fräulein Pleß, auf dem mittleren
Bild links die Kindergärtnerin Fräulein Weichmann. Das Mädchen mit der
Strickjacke auf dem oberen Bild in der Mitte bin ich, ganz unten noch
einmal allein und mit meiner Schulfreundin Karin Rattei. Alle ab hier
folgenden Fotos stammen aus dem Familienarchiv Jäzosch.
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Einschulung_1960-09-03_vor_Schule_(171648-11).jpg)
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Einschulung_1960-09-03_vor_Kindergarten_(155547-11).jpg)
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Einschulung_1960-09-03_vor_Kindergarten_(154121-11).jpg)
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Einschulung_1960-09-03_vor_Schule_ich_(DSC09809-11).jpg) ![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Einschulung_1960-09-03_vor_Schule_ich_(DSC09801-11).jpg)
In den zwei Klassenräumen der unteren Etage wurden jeweils zwei Schuljahre
gleichzeitig unterrichtet, 1. und 3. Schuljahr in dem einen Raum sowie 2.
und 4. Schuljahr im anderen Raum. Während jeweils eine Klasse mündlich
unterrichtet wurde, hatte die andere Klasse schriftliche Aufgaben zu
erledigen. Natürlich war es meist viel interessanter, der älteren Klasse
zuzuhören als die eigenen Aufgaben zu erledigen. In der oberen Etage lag
die Lehrerwohnung, die damals von Lehrer Siegfried Ziemainz mit seiner
Familie bewohnt wurde.
Unterrichtsfächer:
Schuljahr 1: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, Schreiben,
Rechnen, Werken, Zeichnen, Singen, Turnen
Schuljahr 2: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, mündlicher
/ schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung, Grammatik, Schreiben, Rechnen,
Werken, Zeichnen, Singen, Turnen
Schuljahr 3: Siehe Schuljahr 2
Auch Schulgartenarbeit gehörte (unbenotet) zum Unterricht. Die Schule erhielt
einen schmalen Streifen Land an einem Graben auf einem Acker in der ehemaligen
Flur "Stucka" in Richtung Pretschen. Das Stück lag recht weit
entfernt von der Schule, so dass ein ordentlicher Fußmarsch bis dahin
zurückgelegte werden musste.
Die folgenden beiden Bilder zeigen die Liste der an der Schule in Kuschkow
tätigen Lehrer, entnommen aus der Chronik der Gemeinde Kuschkow, die 2002
von Frau Birgit Martin im Rahmen ihrer ABM-Tätigkeit zusammengestellt
wurde (ABM = Arbeits-Beschaffungs-Maßnahme; um jeweils einen lesbaren Text
zu sehen, klicken Sie bitte hier:
► und hier:
► ‒ dann nochmals klicken zur weiteren Vergrößerung).
![](images_schulchronik_4/Seite_163-164_Liste_der_Lehrer_(DSC04727-12).jpg)
![](images_schulchronik_4/Seite_165-166_Liste_der_Lehrer_Fotos_(DSC04728-12).jpg)
Ab September 1963 wurden die Schüler der Dörfer Kuschkow, Leibsch,
Hohenbrück, Neuendorf/See, Alt- und Neu Schadow und Neu Lübbenau ab dem
4. Schuljahr unter Hoheit der Schule in Neu Lübbenau betreut und
klassenweise in den Dorfschulen Leibsch die 4. Klasse mit Klaus
Rettschlag als Klassenlehrer und Hohenbrück die 5. Klasse wieder mit
Peter Löwe als Klassenlehrer unterrichtet. Durch diese Zusammenlegung
ergab sich eine Klassenstärke von über 30 Schülern pro Jahrgang, zuvor
in Kuschkow waren wir ca. 10 Schüler pro Klasse. Auch im Schulgebäude
Hohenbrück befand sich in der oberen Etage die Lehrerwohnung, welche
Familie Ziemainz bezog, nachdem sie Kuschkow verlassen hatte. Herr
Ziemainz war damals Direktor der Oberschule Neu Lübbenau. Er
unterrichtete Mathematik. Ab 1965 folgte ihm Ulla Blumhagen als
Direktorin. Sie unterrichtete das Fach Erdkunde. Ab dem 6. Schuljahr
wurde mein Jahrgang in der alten Schule von Neu Lübbenau unterrichtete.
Hans-Günter Petersilie, Lehrer für die Fächer Biologie und Sport, war
unser Klassenlehrer bis zur 8. Klasse.
Herr Unger, Lehrer für Russisch und Englisch (fakultativ) machte mit
Hilfe von Comicfiguren, die er blitzschnell an die Tafel zeichnete, den
Sinn von fremdsprachigen Worten und Situationen deutlich und brachte
diese damit spielend in’s Gedächtnis der Schüler. Herr Borrmann als
Deutschlehrer vermochte es sogar, Freude am Grammatikunterricht bei den
Schülern zu wecken.
Die Schule besaß in unmittelbarer Nähe einen schön angelegten
Schulgarten mit Beeten für Gemüse, Kräuter und Blumen sowie in der Mitte
einem Ziergarten umgeben von Schatten spendenden Bäumen,
Beerensträuchern und einem Wasserbecken.
Kinderfeste und Kindertag
Kinderfeste bzw. Schulfeste hatten im Dorf Kuschkow ebenfalls eine
lange Tradition, erstmals erwähnt von Lehrer Klintzsch in der
Schulchronik 1892 auf Seite 6. Die Initiative dazu ging von ihm aus.
Anfangs wurden Kinderfeste im September zusammen mit dem Erntedankfest
gefeiert. Man zog von der Kirche zum Kinderfest auf den Festplatz vor
dem Gasthaus. Ab 1950 erfolgte eine Trennung von der Kirche, am 1. Juni
wurde der Internationale Kindertag mit allen Kindern bis zur 4. Klasse
im Dorf gefeiert (siehe oben, Schulchronik Seite 21). Der Schulunterricht
fiel aus. Das Programm für diesen Tag erfuhr keine wesentlichen Änderungen.
Es reisten mitunter auch Schausteller mit Karussell und Schaukel an.
Vormittags fanden Sportwettspiele für die Schulkinder statt. Das folgende
Foto entstand zum Kindertag 1963, es zeigt einen Teil
der Fahrrad- und Rollergruppe in Höhe des Kindergartens auf dem Weg zu
den Wettspielen.
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_Kindertag_(154217-11).jpg)
Am Nachmittag erschienen die Kinder fein gemacht, die Mädchen mit
Blumenkranz im Haar, zu Kaffee und Kuchen im Saal der Gaststätte.
Die Kindergartenkinder vergnügten sich mit Spielen wie Sackhüpfen
und Eierlauf. Im Saal spielte die Dorfkapelle zum Kindertanz auf.
Von den Seitenbänken beaufsichtigten die Großmütter ihre kleinen
Enkelkinder. Zum Abendessen wurde Kartoffelsalat mit Bockwurst
gereicht. Der traditionelle Fackelzug mit der Dorfkapelle voran
durch das Dorf zum Abschluss des Kindertages durfte nicht fehlen.
Die älteren Schulkinder, ab dem 4. beziehungsweise 5. Schuljahr
begingen den Kindertag in Neu Lübbenau mit Sportwettspielen.
Dieses alljährliche Kinderfest war für uns Kinder neben der
Weihnachtsfeier ein freudig erwarteter Höhepunkt im Jahr.
In den Sommerferien führten die Lehrer mehrere Durchgänge der
Ferienspiele in den Schulen durch. Man bot mit Spielen, Wanderungen,
Badeausflügen und Schwimmkursen, Kinovorführungen oder größeren
Fahrten schöne Erlebnisse. Gemeinsame Urlaubsfahrten von Eltern
mit den Kindern gab es nicht, schließlich war Erntezeit, wo jede
Hand gebraucht wurde.
Fastnacht
Im Februar veranstaltete die Schule ein Faschingsfest mit Kostümzwang,
auf dem getanzt, gespielt und gegessen wurde. Der Veranstaltungsort
wechselte jedes Jahr, er war immer eine Gaststätte in einem der Dörfer
des Schulkreises. Die folgenden beiden Fotos sind entstanden zum
Schulfasching 1965, zuerst die Schüler meiner Klasse
mit Klassenlehrer Peter Löwe, danach die Lehrer kostümiert von links
vorn sitzend Ulla Blumhagen - U. Unger - Siegfried Ziemainz sowie
dahinter stehend von links Peter Löwe - Franz Borrmann - Hannelore
Petersilie - Fräulein Kaatsch - Frau Rettschlag - Fräulein Volkert
- Dagmar Thrun.
![](images_schulchronik_4/Schulfasching_Neuluebbenau_1965_(DSC05831-11).jpg)
![](images_schulchronik_4/Schulfasching_Neuluebbenau_1965_Lehrer_(DSC05832-11).jpg)
Schulneubau 1967 in Neu Lübbenau
Im September 1967 konnte der Schulneubau in Neu Lübbenau bezogen werden.
Die Neu Lübbenauer Schule war endlich einziger Beschulungsort der zu ihr
gehörenden Dörfer von der 1. bis zur 10. Klasse, das Pendeln der Lehrer
hatte ein Ende. Die neue Schule verfügte über einen speziell ausgestatteten
Raum für Chemie und Physik mit ausreichend Experimentierplätzen für jeden
Schüler, wo der Kuschkower Lehrer Gerhard Scheibe unterrichtete. Gleich
daneben ein Raum für Experimentiergläser, Tresorschrank für Chemikalien
und physikalische Geräte und ein Raum für Lehrmittel.
Zur Schonung der neuen Schule mussten Schüler ihre Klassenzimmer
regelmäßig reinigen. Die Klassenzimmer durften nur in Hausschuhen
betreten werden. Die Straßenschuhe beziehungsweise Hausschuhe standen im
Flur unter den Kleiderhaken in einer Reihe neben den jeweiligen
Klasseneingängen, was sich für Streiche anbot.
Auch der Schulneubau besaß keine Turnhalle. Deshalb bestand der
Sportunterricht während meiner Schulzeit hauptsächlich aus
Leichtathletik auf dem Sportplatz. Bei sehr schlechtem Wetter erfolgte
anfangs der Sportunterricht im Saal der Gaststätte in Neu Lübbenau und
später in der neuen Schule, behelfsweise in einem Gang, z.B.
Bockspringen. Ein Geräteturnen abgesehen vom Bockspringen gab es nicht.
Erst im Jahr 1970 erfolgte der Bau der Turnhalle, zu großen Teilen in
Eigenleistung.
Unterrichtsfächer:
Klasse 4: Heimatkundliche Anschauung, Lesen, mündlicher
schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung, Grammatik, Schreiben, Rechnen,
Werken, Nadelarbeit, Zeichnen, Singen, Turnen
Klasse 5: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend
aus den Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck,
Rechtschreibung und Grammatik, Mathematik, Zeichnen, Musik, Turnen,
Werken, Russisch, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Schulgartenunterricht
Klasse 6: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend aus den
Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung
und Grammatik, Mathematik, Zeichnen, Musik, Turnen, Werken, Russisch,
Biologie, Erdkunde, Geschichte, Schulgartenunterricht, Physik
Klasse 7: Deutsche Sprache und Literatur: bestehend
aus den Fächern Literatur, mündlicher und schriftlicher Ausdruck,
Rechtschreibung und Grammatik, Russisch, Mathematik, Physik, Chemie,
Biologie, Erdkunde, Zeichnen, Musik, Turnen, Werken, Erdkunde,
Metallbearbeitung, Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion
Grundlehrgänge (UTP), Einführung in die sozialistische Produktion
(ESP), Technisches Zeichnen, Geschichte, Zeichnen, Musik, Turnen,
Englisch fakultativ
Klasse 8: siehe Klasse 7, der Unterrichtstag in der
Produktion (UTP) fand praktisch in der pflanzlichen und tierischen
Produktion statt. Das folgende Foto zeigt einen unserer Einsätze 1966
in der Agrargenossenschaft (AG) Kälberzucht in Kuschkow.
![](images_schulchronik_4/Kuschkow_UTP_1966_AG_Kaelberzucht_(115153-12).jpg)
Für den Transport der Schüler aller Dörfer stand nur ein einziger
Bus zu Verfügung, der zwischen den Dörfern und Neu Lübbenau
pendelte. Der Bus war prall gefüllt, wenn er die über 80 Kuschkower
Kinder morgens um 7 Uhr abholte und gegen 15 Uhr zurückgebrachte. Ehe
alle Kinder des Schulbereiches vor Ort waren, ergaben sich lange
Wartezeiten vor und nach dem Unterricht. Die Möglichkeit, Schularbeiten
zu erledigen, wurde nur bei schlechtem Wetter genutzt. In der Wartezeit
fanden auch die Proben des Schulchores statt. Bei schönem Wetter
verbrachten die Schüler die Wartezeit nach dem Unterricht lieber auf dem
Schulhof. In der Mitte des Schulhofes stand ein Schatten spendender
Walnussbaum, die Grenze an zwei Seiten bildeten Fliedersträucher und
Rasen. Alle Altersgruppen liebten gemeinsame Spiele wie Völkerball,
Seilspringen oder Kreisspiele. Der neue Schulhof war kahl und nicht
einladend zum Spielen. Die Schüler fuhren mit dem Fahrrad, um
Wartezeiten zu vermeiden.
Auch die Weihnachtsfeier, zunächst als Elternabend durch Lehrer Klintzsch
1920 in’s Leben gerufen, wurde von da an zur Tradition und möglichst
alljährlich gefeiert bis zum Wechsel der Kuschkower Schüler an die
Schule in Gröditsch. Bis dahin erwarteten alle Dorfkinder die
Weihnachtsfeiern voller Aufregung. Auch die Alten liebten diese Feier
besonders. Immer war der Saal bis zum letzten Stehplatz gefüllt. Das
Programm wurde gestaltet von der Mandolinengruppe unter Leitung von
Herrn Alfred Rattei jun. und später von der Akkordeongruppe des Dorfes.
Lehrer Klaus Rettschlag leitete den Schulchor der Neu Lübbenauer Schule,
der auch an Kreisausscheiden teilnahm. Höhepunkt in jedem Jahr waren die
Auftritte zu den Weihnachtsfeiern der Schule sowie der Dörfer des
Schulbereiches.
Schulfahrten
Für die Weihnachtsfeiern studierte die Schulleiterin Ulla Blumhagen
mit den Schülern jedes Jahr ein neues Theaterstück (Märchen) ein.
Kulissen und Kostüme wurden selbst hergestellt. Es machte riesigen
Spaß und finanzierte zudem aus den Eintrittsgeldern Fahrten per Zug
in den Winter- oder Sommerferien. Während dieser Fahrten waren die
Schüler in Schulen untergebracht, schliefen in deren Turnhallen auf
Luftmatratzen und verpflegten sich selbst. Luftmatratzen, Decken,
Schlitten usw. wurden mit der Bahn vorausgeschickt. Das alles
organisierten Ulla Blumhagen und Herr Unger und dachten sich ein
umfangreiches Besichtigungsprogramm aus. Bei schlechtem Wetter
wurden Rommeeturniere veranstaltet, gesungen und getanzt mit
Akkordeonbegleitung durch Ulla Blumhagen.
Die folgenden beiden Fotos stammen von einer Fahrt 1967
nach Cranzahl im Erzgebirge, das zweite (kleinere) Bild aufgenommen vor
der ehemaligen Oberschule, in der wir logierten (jetzt Rathaus). Die
letzten beiden Fotos von den Lehrern Blumhagen und Unger stammen von
einer Fahrt 1970 nach Hermsdorf.
![](images_schulchronik_4/Winterfahrt_1967_(DSC05836-11).jpg)
![](images_schulchronik_4/Winterfahrt_1967_(DSC05841-11).jpg) ![](images_schulchronik_4/Winterfahrt_1970_(DSC05842-11).jpg) ![](images_schulchronik_4/Winterfahrt_1970_(DSC05844-11).jpg)
Abschlussfeier 1968
Das folgende Foto meiner Schulklasse mit den Klassenlehrern Petersilie
(dritte Reihe links außen) und Krauße (dritte Reihe rechts außen) von
1968 wurde aufgenommen zur Abschlussfeier des 8. Schuljahres. Hier
verabschiedeten sich die Schüler von der Klasse, die an weiterführende
Schulen oder in die Berufsausbildung gingen. Ab dem 9. Schuljahr
besuchten die ehemaligen Schüler der Schule in Schlepzig die Neu
Lübbenauer Schule. Mein Weg ging nach Lübben zur Erweiterten
Oberschule (EOS) mit Abitur.
![](images_schulchronik_4/Schulabschlussfeier_1968_(DSC05940-11).jpg)
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