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Bilddokumente und Informationen zur Geschichte des
Dorfes Kuschkow aus der Spreewaldregion in der Niederlausitz
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Brandenb. Landeshauptarchiv
Fotografie und Architektur
Impressum und Datenschutz
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Urheberrecht
Alle auf dieser Seite verwendeten Fotos und Abbildungen sind
urheberrechtlich und nutzungsrechtlich geschützt.
Bildquellen und Rechteinhaber sind jeweils in den Bildunterschriften angegeben.
Alle nicht gesondert gekennzeichneten Fotos stammen von Doris
Rauscher, entweder von ihr selbst fotografiert oder aus ihrem privaten Bildarchiv, siehe Impressum.
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Kuschkow am nördlichen Rand der Niederlausitz
Das Dorf Kuschkow liegt im nördlichen Grenzland der Niederlausitz zur ehemaligen Mark Brandenburg,
der nördliche Rand der Niederlausitz ist gleichzeitig der Nordrand der Region Unterspreewald, vom
frühen Mittelalter bis 1815 mit Unterbrechungen zu Sachsen gehörig, danach (Wiener Kongress) zur
preußischen Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Frankfurt. Von 1952 bis 1990 gehörte das Dorf
zum Kreis Lübben im Bezirk Cottbus der DDR. Seit 2003 ist Kuschkow ein Ortsteil der Gemeinde
Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald, Bundesland Brandenburg, Postleitzahl (PLZ) 15913.
Dies ist die private Website von Doris Rauscher,
aufgewachsen als Doris Jäzosch in Kuschkow, die ältere Tochter des Müllermeisters Manfred Jäzosch
und seiner Ehefrau Jutta Jäzosch, geborene Thiele. Großvater war der Kuschkower Schmied und spätere
Müllermeister Bernhard Jäzosch. Ziel der Website ist es, möglichst viele der noch existierenden
Dokumente, Fotos und Berichte mit ortsgeschichtlichem Bezug zu Kuschkow der Öffentlichkeit
vorzustellen. Die Website versteht sich als persönliche Familien- und Heimatseite und gleichzeitig
als sachliches Informationsangebot und digitales Archiv zur Dorfgeschichte.
Wer Fotos und Dokumente von allgemeinem Interesse sowie sonstige interessante Informationen
aus Kuschkow besitzt und sie hier veröffentlichen möchte, kann sich gern telefonisch oder per
E-Mail melden, Kontaktdaten siehe unten. Besonderes Interesse besteht an historischen Fotos
von Gebäuden, soweit sie qualitativ brauchbar und reproduktionsfähig sind. Eventuell per
Post zugeschickte Dokumente werden mit größter Sorgfalt behandelt, abfotografiert und
zurückgegeben.
Die Inhalte dieser Website werden nach bestem Wissen regelmäßig aktualisiert und erweitert,
je nach zur Verfügung stehenden Dokumenten und Erkenntnissen. Anregungen, Korrekturen und
sonstige Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet.
Hinweis: Diese Website und ihre Unterseiten sind optimiert für Desktop-PC
und Notebook bzw. Laptop, nicht jedoch für Tablet und Smartphone.
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Seitenübersicht
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Startseite Kuschkow-Historie
‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten
►
Schulchronik der Gemeinde Kuschkow
‒ Was die Dorfschullehrer ab 1891 aufgeschrieben haben
►
Separationskarten und Flurnamen
‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842
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Das Dorf Kuschkow in alten Karten und Dokumenten
Die erste, bisher bekannte und offiziell anerkannte urkundliche Erwähnung des Dorfes Kuschkow
(Kuzekow) als Grenzort findet sich auf einer Urkunde aus dem Jahr 1328
über den Verkauf von Eigentum und diversen Rechten durch den Abt Dietrich von Doberlug (Dobrilugk) als
damaliger Herr von Lübben (Lubin) an den Herrn des Dorfes Pretschen (Brotschin) Gunther Lange. Auf
diesem Kenntnisstand erfolgt die Bestimmung des Alters von Kuschkow, im Jahr 2028 werden dann 700 Jahre
gezählt, falls zwischenzeitlich keine neuen Erkenntnisse hinzukommen.
Kuschkow gehörte nach den Vermutungen der Historiker zur Burggrafschaft Lübben, später zur Landvogtei,
ab 1666 als Amtsdorf zum Amt Lübben und mit Beginn der preußischen Herrschaft ab 1815 bis 1874 zum Rentamt
Lübben. Da die Spree mit ihrem Bogen im Norden und im Westen die äußere Grenze der zum Amt Lübben gehörenden
Dörfer bildete, nannte man das Gebiet innerhalb des Bogens vom 16. Jahrhundert an Krum(m)spreekreis (alte
Schreibweise auch: Der Crumspreeische Kreis). Mit Übergang des Gebietes von Sachsen an Preußen wurden Lübben
weitere Dörfer außerhalb des Spreebogens zugeordnet, was diese Bezeichnung hinfällig machte. Die Stadtbücher
von Lübben, erhalten ab 1384 (ältere sind leider zerstört), geben wichtige Informationen über die Bürger
Lübbens und die an Lübben abgabepflichtigen Dörfer. Im Urkundenbuch der Stadt Lübben, II. Band: Die Lübbener
Stadtrechnungen des 15. und 16. Jahrhunderts, herausgegeben von Woldemar Lippert, werden Einnahmen aus dem
Dorf Kuschkow (Cuskow) ab 1423 aufgeführt. Folglich müssen und können in Überlegungen zu
Kuschkow die historischen Erkenntnisse um Lübben Beachtung finden.
Im Lübbener Kreis-Kalender von 1927 und 1929 findet man zwei Beiträge des Kuschkower Lehrers Fritz Wegener
zur Chronik der Gemeinde (siehe Literaturverzeichnis ganz unten), 1927 sehr ausführlich zur Dorfgeschichte
insgesamt (siehe direkt hier:
►) und 1929 ein kurzer
und im Ton sehr heroischer Bericht zur 600-Jahrfeier des Dorfes am 6. Mai 1928 (siehe direkt hier:
►).
Wie die folgenden Kartenausschnitte sowie die Angaben im Literaturverzeichnis belegen, gab es viele
unterschiedliche Namensvarianten für Kuschkow, eine Ortsbezeichnung mit vermutlich slawischem Ursprung. In
älteren Publikationen vor 1900 erscheint das Dorf gelegentlich auch in der eingedeutschten
Schreibweise als Kuschkau.
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Das gesamte Markgraftum der Lausitz mit Graf- und Herrschaften 1715-1724.
Bildquelle: Foto der historischen Originalkarte, ©
Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Signatur: AKS 1317 A; oben die Gesamtansicht
der Karte, unten ein Ausschnitt aus der Niederlausitz mit der (kaum lesbaren) Ortsbezeichnung
"Kuska" oder "Kusca" (?). Ein anderes
Exemplar dieser Karte findet man bei Wikipedia (siehe direkt hier:
►),
gemeinfrei, Dateibezeichnung: Lausitz_map_18thC.jpg, Bildtitel: Karte der Nieder- und Oberlausitz
zwischen 1715 und 1724 von Johann Hübner & Johann Baptist, Nürnberg (ohne Jahresangabe).
Die Niederlausitz war ein Herrschaftsgebiet mit teilweise sehr unterschiedlichen
Landschaftsräumen. Informationen zu Entstehung, naturräumlicher Abgrenzung und Beschreibung der
Region Unterspreewald (Niederspreewald) als Teilgebiet innerhalb der Niederlausitz,
zu dem auch die Gemarkung Kuschkow gehört, findet man z.B. bei Wierd Mathijs de Boer: Entstehung
und Geomorphologie des Unterspreewaldes (siehe unten im Literaturverzeichnis, oder direkt hier:
►).
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Karte der nördlichen Niederlausitz um 1758, darin enthalten der "Krummspreeische Kreis" /
Circulus Crumspeicensis. Bildquelle: Foto der historischen Originalkarte, ©
Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Signatur: AKS 1456 C; oben die Gesamtansicht der Karte, unten ein
Ausschnitt mit der Ortsbezeichnung "Kuschke" (so auch bei Zwahr 1847,
Niederlausitz-wendisch-deutsches Handwörterbuch, siehe Literaturverzeichnis ganz unten).
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Preußische Kartenaufnahme 1 : 25 000 - Uraufnahme 1846, aufgenommen und gezeichnet von
Winterfeld; Blattausschnitt mit der Ortslage Kuschkow. Bildquelle: Herausgegeben von der Landesvermessung
und Geobasisinformation Brandenburg 2007, das Original befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek zu
Berlin ‒ Preußischer Kulturbesitz. Auch die Mühle südöstlich außerhalb des Dorfes ist eingetragen.
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Karte der Feldmark Kuschkow 1842 / 1857. Bildquelle: Foto der historischen
Originalkarte, © Brandenburgisches Landeshauptarchiv
(BLHA), Signatur: Rep. 24 Lübben K 42 G/ÜF; zwei Ausschnitte aus der riesigen Gesamtkarte
sowie das Schriftfeld mit dem Text: "Rein Karte von der Feldmark Kuschkow.
Zur Krugauer Kirche gehörig. Regierungsbezirk Frankfurt, Kreises Lübben. Vermessen im Jahre
1842 durch Klein II, copirt im Jahre 1857 von L. Koch IV, Reg. Geometer."
Es handelt sich um die zweite sogenannte "Separations-Reinkarte" von Kuschkow,
Ursprung für die heutigen Liegenschaftskarten / Flurkarten, ein seltenes und äußerst
wertvolles Dokument. Die Kuschkower Mühle ist auf dieser Karte nicht eingetragen, nach
der Karte von 1846 (siehe oben) existierte sie aber. Die Karte ist nicht genordet, zum
Vergleich siehe das korrekt genordete nachfolgende Messtischblatt. Das Schriftfeld war
bei den gegebenen Verhältnissen im Landeshauptarchiv leider nicht anders fotografierbar.
Die erste Ausfertigung dieser Separationskarte / Reinkarte, hier aus dem Bestand des Kataster-
und Vermessungsamtes Lübben, verbunden mit einer Liste der historischen Flurnamen
in der Gemarkung Kuschkow, sehen Sie auf der folgenden Seite, dazu gibt es ausführliche
Erläuterungen zu den Themen Separation und Anfertigung der Separationskarten in der Provinz
Brandenburg und speziell in der Niederlausitz sowie ein Literaturverzeichnis nur zu diesem Thema:
►
Separationskarten und Flurnamen des Dorfes Kuschkow
Siedlungsstruktur: Die detailreich
gezeichnete Separationskarte zeigt sehr gut die städtebauliche / dorfbauliche Struktur
von Kuschkow. Demnach handelt es sich bei dem historischen Kernbereich des Dorfes um
ein Straßendorf mit stark erweitertem Straßenraum, schon im Übergangsbereich zum
Angerdorf, besonders das südliche Ende der Dorfstraße ist angerartig erweitert. Ein
planmäßig angelegter Dorfgrundriss ist erkennbar. Ob diese 1842 dokumentierte
planmäßige Parzellierung dem mittelalterlichen Dorf aus der Gründungszeit entspricht
oder ob die breite Dorfstraße erst bei einem späteren Wiederaufbau des Dorfes nach
Zerstörung angelegt wurde, um etwa aus Brandschutzgründen die Hofabstände zu
vergrößern oder um eine angerartige Freifläche für die Dorfgemeinschaft zwischen den
privaten Höfen zu erhalten, muss offen bleiben, dazu gibt es bisher keine Erkenntnisse.
Dennoch ist Kuschkow kein Angerdorf. Es fehlt die allseitig von der Dorfstraße umschlossene
zentrale Angerfläche, auf der sich ursprünglich in den meisten Angerdörfern mindestens
die Kirche mit Friedhof sowie je nach Platzverhältnissen auch Schmiede, Hirten-
und Küsterhaus, Schule und Spritzenhaus sowie ein Dorfteich als Viehtränke und
Feuerlöschteich befanden. Eine in dieser Form als "Allmende" nutzbare Fläche
gab es nie in Kuschkow zwischen den beiden Hofreihen an der Dorfstraße, die Straße war
offenbar schon immer die zentrale Erschließungsachse für alle anliegenden Bauern- und
Kossätenhöfe und die Dorfkirche befand sich schon immer nördlich außerhalb des Dorfes.
Die heutige Bezeichnung der Dorfstraße als "Dorfanger" ist daher zumindest
aus siedlungsgeschichtlicher Sicht nicht ganz zutreffend. Erst später haben sich entlang
der Ausfallstraßen in Richtung Gröditsch, Pretschen und Neu Lübbenau kleinere Hofstellen
entwickelt. Die alten Höfe der Bauern befanden sich an der Dorfstraße, hier liegt der
Ursprung von Kuschkow, bis heute ist dies im Dorfgrundriss ablesbar. Weitere Angaben
zur allgemeinen Entwicklung der brandenburgischen Dorfformen siehe hier:
►
Interessante Informationen zum Vergleich bietet auch der Ausgrabungsbericht zum Dorf Horno
von 2004 vor seiner Zerstörung durch Abbaggerung für den Braunkohletagebau: Henker / Kirsch,
Dorfgründungen in der Lausitz, dort Seite 179 mit einer Zeichnung der Dorfanlage (siehe unten,
Literaturverzeichnis, oder direkt hier:
►).
Das mittelalterliche Dorf Horno hatte eine mit Kuschkow vergleichbare Struktur, ein Straßendorf mit
einer sehr breiten Dorfstraße, hier jedoch mit einer einseitigen Erweiterung zum echten Anger mit
Kirche und Friedhof sowie Dorfteich am Ende der Straße, es wird deshalb zu Recht als Straßenangerdorf
bezeichnet, eine Mischform aus Straßendorf und Angerdorf. Auch die auf Basis der Grabungsbefunde
vermutete Hofstruktur sowie die Giebelstellung der Bauernhäuser dürften mit dem mittelalterlichen
Kuschkow vergleichbar sein.
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Ortslage Kuschkow um 1901. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische
Karte 1:25000, Messtischblatt 3949 Schlepzig, Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben
1903, Auflagendruck 1918. © Arcanum Maps Budapest
(https://maps.arcanum.com/de/); siehe dieses Blatt auch beim Leibnitz-Institut für Länderkunde
(https://ifl.wissensbank.com) oder beim BrandenburgViewer (https://bb-viewer.geobasis-bb.de)
Die Karte ist exakt genordet, auch die Mühle südöstlich außerhalb des Dorfes ist eingetragen,
bezeichnet mit "zu Kuschkow". Die Ortsdurchfahrt in ihrer heutigen Form (B 179)
existiert jedoch noch nicht, die Gröditscher Straße als Verbindungsstück zwischen Ortsmitte
und dem südlichen Ende der Alten Straße (ehemals Koinzstraße) in Richtung Gröditsch ist noch
nicht vorhanden, dieser kurze Straßenabschnitt wurde erst um 1939 gebaut. Zur Projektierung
der Trasse und geplanten Regulierung der Flurstücke durch das Katasteramt liegen Unterlagen mit
ersten Entwürfen von 1937 im BLHA vor, der Bau wurde also erst danach begonnen. Zum Beispiel
musste auf dem damaligen Grundstück der Margarete Rattei, Pretschener Straße 58 (heute
Dorfgemeinschaftshaus), die rückwärtige Scheune samt Stall und Schuppen abgebrochen werden.
Die Chaussee vom Ende der Koinzstraße bis nach Gröditsch war bereits um 1924 entstanden bzw.
auf der alten Trasse neu ausgebaut. Zur ehemaligen Reichsstraße Nr.179 (R 179)
gibt es im BLHA ein Bestandsbuch für den Zeitraum 1940-1944 unter der Signatur
"55 Provinzialverband III 2606". Die Straße wurde um 1937 von der Kategorie
"Landstraße" zur "Reichsstraße" erhoben, Grundlage war das Reichsgesetz
zur Neuregelung des Straßenwesens von 1934; während der DDR-Zeit Fernverkehrsstraße (F 179),
seit 1990 Bundesstraße (B 179). Wie die Straßensituation 1940 aussah, zeigt das folgende Bild:
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Ortslage Kuschkow um 1940. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische
Karte 1:25000, Messtischblatt 3949 Schlepzig, Preußische Landesaufnahme 1901, herausgegeben 1903, letzte
Nachträge 1940, Ausgabe 1942. © Leibnitz-Institut
für Länderkunde (https://ifl.wissensbank.com). Wie die Karte zeigt, war die Ortsdurchfahrt 1940 fertiggestellt,
die Reichsstraße jetzt mit "179" bezeichnet und die Südseite der Pretschener Straße vollständig
bebaut. Das Symbol für die 1938 abgebrochene Windmühle ist nicht mehr vorhanden.
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Ortslage Kuschkow um 1975. Bildquelle: Topographische Karte 1:25000
(Ausgabe für die Volkswirtschsft), 0909-44 (Schlepzig), hergestellt durch VEB Kombinat
Geodäsie und Kartographie, herausgegeben durch Ministerium des Innern der DDR, Verwaltung
Vermessungs- und Kartenwesen, Stand der Unterlagen: 1975, Ausgabe 1978
(1980). © Leibnitz-Institut für Länderkunde
(https://ifl.wissensbank.com). Wie zu DDR-Zeiten üblich, zeigt die Karte kaum noch
interessante Details für den Heimatforscher.
Kuschkow und seine wechselnden Staatszugehörigkeiten
Das Gebiet um Lübben (später Amt Lübben / Kreis Lübben) mit seinen Dörfern hat im
Laufe der Zeit vielfach seine Landes- bzw. Staatszugehörigkeit gewechselt, was auch
häufig wechselnde Rechtssysteme zur Folge hatte. Dies galt somit auch für Kuschkow.
Hier die wesentlichen Etappen und Zugehörigkeiten der jüngeren deutschen Geschichte:
1304-1367 - Mark Brandenburg
1367-1448 - Königreich Böhmen
1448-1462 - Kurfürstentum Brandenburg (als Pfandbesitz von Böhmen)
1462-1526 - Königreich Böhmen
1526-1623 - Königreich Böhmen im Habsburgischen Kaiserreich (Österreich)
1623-1635 - Kurfürstentum Sachsen (als Pfandbesitz von Böhmen)
1635-1806 - Kurfürstentum Sachsen (dabei 1657-1738 zu Sachsen-Merseburg)
1806-1815 - Königreich Sachsen
1815-1918 - Königreich Preußen, Provinz Brandenburg,
Regierungsbezirk Frankfurt
1918-1945 - Freistaat Preußen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Frankfurt
1945-1947 - Sowjetische Besatzungszone, Provinz Mark Brandenburg (formell noch im Freistaat Preußen)
1947-1949 - Sowjetische Besatzungszone, Land Brandenburg
1949-1952 - Deutsche Demokratische Republik, Land Brandenburg
1952-1990 - Deutsche Demokratische Republik, Bezirk Cottbus
seit 1990 - Bundesrepublik Deutschland, Bundesland Brandenburg, Landkreis Dahme-Spreewald
Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde
Kuschkow zwischen 1875 und 1971
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen verlief mit relativ geringen
Schwankungen, abgesehen vom kurzfristigen starken Anstieg nach 1945
durch Flüchtlinge / Vertriebene, von denen jedoch nur ein Teil dauerhaft
in Kuschkow sesshaft wurde. Die folgenden offiziellen Angaben stammen aus:
Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 1999,
herausgegeben durch den Landesbetrieb für Datenverarbeitung und
Statistik, Potsdam 2001, Seiten 32-33. In der Kuschkower Ortschronik
finden sich teilweise abweichende Zahlen.
1875 - 640 Einwohner
1890 - 578 Einwohner
1910 - 516 Einwohner
1925 - 528 Einwohner
1933 - 514 Einwohner
1939 - 506 Einwohner
1946 - 756 Einwohner einschließlich Flüchtlinge / Vertriebene als Einquartierungen oder in Behelfsquartieren
1950 - 667 Einwohner
1964 - 565 Einwohner
1971 - 543 Einwohner
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Kuschkower Ortsansichten zwischen 1961 und 1972
Im Internet findet man die hervorragende Website md museum-digital (https://www.museum-digital.de),
eine nach Regionen, Bundesländern und Themen sortierte Plattform, auf der große und kleine Museen Informationen zu
ihren Objekten veröffentlichen können, darunter auch Fotosammlungen. Unter der Rubrik "Brandenburg" gibt
es die Unterseite brandenburg.museum-digital (https://brandenburg.museum-digital.de) und dort das
Heimatmuseum "Alter Krug" Zossen mit Fotos von Orten in der DDR im Zeitraum zwischen 1961 und 1972.
In dieser Sammlung befinden sich auch 8 Fotos mit Ortsansichten von Kuschkow.
Alle Fotografien wurden zwischen 1961 und 1972 aufgenommen. Sie stammen aus dem Nachlass des Fotografen
Günter Scheike (1921-1980) aus Zossen, eine Sammlung mit mehr als 4.400 Bildern, die inzwischen
digitalisiert wurde und sich heute in der Obhut des Heimatvereins "Alter Krug" Zossen befindet,
der auch das Museum betreibt. Die Bilder werden der Öffentlichkeit über das Web-Portal md museum-digital
zur freien Nutzung in den Grenzen der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-SA (Namensnennung, keine
kommerzielle Nutzung, Weitergabe zu gleichen Bedingungen) zur Verfügung gestellt. Nachfolgend sehen Sie diese
8 Fotos im Zusammenhang, für die Wiedergabe hier auf der Website Kuschkow-Historie geringfügig verkleinert und
mit Bildunterschriften versehen.

Kuschkow, Berliner Straße, Ortseinfahrt aus Richtung Neu Lübbenau, im Hintergrund
die große Kastanie vor der Gaststätte Koschack (Copyright © Heimatverein "Alter Krug"
Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei im Original:
kuschkow-ortsansicht-6-45212). Die Berliner Straße und im weiteren Verlauf die Gröditscher Straße waren
während der DDR-Zeit Bestandteil der Fernverkehrsstraße 179 (F 179, siehe Hinweise zum Messtischblatt oben).

Kuschkow, Kreuzung Berliner Straße / Dorfstraße (links) und Kirchstraße (rechts),
Blick Richtung Neu Lübbenau, Gaststätte Koschack mit Saalanbau und der großen alten Kastanie vor
dem Haus (Copyright © Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike;
Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei im Original: kuschkow-ortsansicht-3-45209).
Der dreiteilige Gaststättenkomplex ist hier noch in der bis 1973 existierenden alten Form und
mit einer Fassade aus unverputztem Ziegelmauerwerk zu sehen, das zweigeschossige Hauptgebäude
offenbar gedeckt mit den nach 1900 zunehmend verbreiteten "Rautendachplatten" aus
Zement. Das rechte (zur Berliner Straße giebelständige) Gebäude ist dabei der älteste Teil,
das ursprüngliche Gasthaus, es wurde schon von Ernst und Auguste Guskar zwischen 1876 und 1906
betrieben, errichtet wurde es gemäß Ortschronik um oder bereits vor 1873.

Kuschkow, Kreuzung Berliner Straße / Kirchstraße, Blick in die Kirchstraße Richtung
Kirche, links die Gaststätte Koschack (Copyright © Heimatverein "Alter
Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der
Bilddatei im Original: kuschkow-ortsansicht-7-45213)

Kuschkow, Kirchstraße, Blick in Richtung Dorfstraße (Copyright © Heimatverein
"Alter Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei
im Original: kuschkow-ortsansicht-4-45210)

Kuschkow, Dorfstraße, Blick von der Kreuzung Berliner Straße in die Dorfstraße
(Copyright © Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz:
CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei im Original: kuschkow-ortsansicht-5-45211)

Kuschkow, Pretschener Straße, Blick in Richtung Pretschen, rechts der Kaufmannsladen
Menz (Copyright © Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz:
CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei im Original: kuschkow-ortsansicht-1-45206)

Kuschkow, Pretschener Straße, Blick in Richtung Pretschen (Copyright © Heimatverein
"Alter Krug" Zossen e.V. & Günter Scheike; Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei
im Original: kuschkow-ortsansicht-2-45207)
 .jpg)
Kuschkow, Dorfkirche ("Schinkelkirche", weitere Angaben siehe unten)
an der Kirchstraße (Copyright © Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.
& Günter Scheike; Lizenz: CC BY-NC-SA; Bezeichnung der Bilddatei im Original: kuschkow-dorfkirche-45214).
Zuletzt noch eine Postkarte von Kuschkow wohl aus den 1930er
Jahren, Fotograf und Hersteller unbekannt (gefunden im Internet, inzwischen nicht mehr verfügbar);
die als "Keunzstraße" bezeichnete Straße hieß korrekt "Koinzstraße". Auf dem unteren
Bild ist eine der früher in der gesamten Niederlausitz weit verbreiteten kleinen Eingangs-Vorlauben mit
Satteldach zu sehen.
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Historische Ortsansichten, Häuser und Dorfbewohner
Es folgen Aufnahmen aus privaten Sammlungen mit Ansichten des Dorfes zu verschiedenen Zeiten,
auf mehreren Bildern sind Mitglieder der weit verzweigten Familie Jäzosch zu sehen:
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Die Dorfkirche ("Schinkelkirche") an der Kirchstraße, links
um 1970, rechts einige Jahre später, vermutlich um 1980.
Das linke Foto ähnelt verblüffend dem Schwarz-Weiß-Foto oben, es könnte sich um
die gleiche Aufnahme handeln, die nachträglich koloriert wurde, oder um
ein Farbfoto zum gleichen Zeitpunkt vom gleichen Stativ aus.
Die evangelische Dorfkirche Kuschkow, ein rechteckiger Saalbau mit Putzfassade und Satteldach,
wurde gemäß Schulchronik im Jahr 1836 errichtet im sogenannten "Rundbogenstil"
der Schinkelschule, eventuell wurde der Bau direkt nach einem Entwurf des Architekten Karl Friedrich
Schinkel (1781-1841) errichtet ‒ daher die umgangssprachliche Bezeichnung als "Schinkelkirche".
Am Westgiebel steht ein dreigeschossiger Kirchturm auf quadratischem Grundriss mit Eingangsportal
und hohem Zeltdach mit Turmkreuz. Ein weiteres Dachkreuz befindet sich auf der Spitze des Ostgiebels.
Literatur:
► Georg Dehio: Handbuch der
deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Aktuelle Bearbeitung
durch Autorengruppe im Auftrag der Dehio-Vereinigung; Deutscher
Kunstverlag, München / Berlin 2000; Seite 553
► Hans-Joachim Beeskow: Führer
durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben.
Evangelischer Kirchenkreis Lübben, Heimat-Verlag Lübben 1998; Seiten 120-122
► Kurt Zeitzler: Aus der Geschichte
der Kirchengemeinde Krugau-Kuschkow (nach alten Büchern und Urkunden
der Pfarre). Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1928, Verlag des Lübbener
Kreisblattes, Druck von Richter & Munkelt, Lübben N-L.; Seiten 54-56.
Hier können Sie diesen Beitrag als PDF lesen:
►
► Schulchronik der Schule zu Kuschkow,
geführt ab 1891 durch die jeweiligen Lehrer, die Angabe zum Baudatum der Kirche findet
man am Anfang der Chronik auf der Einführungsseite (Seite 0, siehe
direkt hier:
►).
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.jpg)
Oben zwei Straßenbilder aus der Zeit um 1960-1970: Links die Dorfstraße
mit Blick in Richtung Süden (Richtung Dürrenhofe), dabei links der Hof mit der heutigen Hausnummer 3 und
der Dorfwaage im Holzverschlag vor dem Giebel des kleineren Nebengebäudes; das Wohnhaus mit Eingangsvorlaube.
Das rechte Bild zeigt die Kirchstraße mit Blick von der Ecke Berliner Straße aus, im
Hintergrund der Kirchturm, vorn links die Gaststätte Koschack. Darunter noch einmal die
Gaststätte um 1930 auf einer Postkarte, zum Aufnahmezeitpunkt bezeichnet mit
"Gasthof Hermann Liese", Verlag Photogr.-Atelier Paul Driesener, Frankfurt a.O. (gefunden
im Internet, inzwischen nicht mehr verfügbar). Am Giebel des Altgebäudes befindet sich eine Werbefläche
mit der Aufschrift "Schultheiß-Patzenhofer Feldschloß-Brauerei A.G. Lübben".
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Kinder auf der Dorfstraße (heute "Dorfanger") etwa im Jahr
1925, fotografiert vor dem Hof mit der heutigen Hausnummer 3, hier noch im
älteren Zustand ohne Vorlaube, die Dorfwaage ganz links vor dem Giebel des Stallgebäudes
ist aber bereits vorhanden. Der Junge in der hinteren Reihe links ist Arnold Jäzosch.
Das Foto ist aus baugeschichtlicher Sicht sehr interessant, weil es
eines der Bauernhäuser noch im ursprünglichen Zustand zeigt. Das Haus
könnte aus der Zeit um 1860-1880 stammen, wenn man die Fassade unter
gestalterischen Gesichtspunkten betrachtet. Zu sehen ist ein für diese
Zeit typisches großes massives Bauernhaus mit symmetrisch gegliederter
Putzfassade, Kellersockel und Drempel mit kleinen Drempelfenstern als
"Blindfenster" (geschlossene Fensternischen nur mit gestalterischer
Funktion) jeweils mittig über den Hauptfenstern. Alle Tür- und
Fensteröffnungen mit Segmentbögen und Stuckrahmungen mit gerader
Verdachung, vierflügelige Fenster mit Sprossenteilung in den Unterflügeln,
ein Fenster als Blindfenster. Ursprünglich waren die Fenster mit Klappläden
ausgestattet, die Haken sind noch vorhanden. Die Fassadenfläche wurde mit
Putzquaderung gestaltet (auf dem Foto kaum erkennbar). Die gesamte Fassade
befindet sich in schlechtem Zustand, was nicht verwundert, weil das Satteldach
wie damals üblich keine Dachrinne hat sondern eine echte Traufe, nur
über dem Eingang ist ein kurzes Rinnenstück als Personenschutz eingebaut.
Es handelt sich um die Westseite des Gebäudes, also die Hauptwetterseite,
bei Regen und Wind ist das gesamte Regenwasser von der Dachfläche über
die Fassade abgeflossen. Bei der Dachdeckung scheint es sich um eine
Biberschwanz-Kronendeckung zu handeln. Gut zu sehen ist auch, dass die
Dachlatten an den Giebelseiten durch untergelegte flache Holzkeile
leicht angehoben wurden, damit das Regenwasser auf der Dachfläche
verbleibt und nicht über die Giebelkanten abtropft.
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Das hintere Ende der Dorfstraße (heute "Dorfanger") auf einer Postkarte
von 1929, bezeichnet als "Dorfplatz", Blick Richtung Ortsausgang nach
Dürrenhofe. Links das Haus mit der alten Anschrift Dorfstraße 66 (heute Dorfanger 9), davor die
"Friedenseiche" mit einer Gedenktafel am Stamm: "Friedenseiche 1864 ▪ 1866
▪ 1870-71" (Text auf der Postkarte nicht korrekt wiedergegeben), auf den Hochzeitsfotos
ganz unten ist die Tafel besser zu erkennen; inzwischen ist die Eiche gefällt. Oben rechts im Bild
der "Jahnstein", errichtet 1928 durch den Kuschkower Turnverein "Jahn", siehe
dazu unten die Gruppenbilder zur Einweihung des Jahnsteins.
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Margarete Jäzosch (links, mit ihren kleinen Geschwistern) und
Bernhard Jäzosch (rechts), Cousine und Cousin, 1925
vor dem Haus mit der alten Anschrift Dorfstraße 66 (heute Dorfanger 9, als Neubau mit
Stuckfassade wohl kurz nach 1900 errichtet, auf dem Messtischblatt von 1903 ist es
noch nicht vorhanden); der junge Mann in der Mitte konnte nicht ermittelt werden;
rechts der Beginn der Straße nach Dürrenhofe. Wie man sieht, war die Dorfstraße
zu dieser Zeit bereits gepflastert.
Das Wohnhaus ist ein für Brandenburg typisches ländliches Wohngebäude
der späten Gründerzeit (Zeit des Historismus) mit hohem Kellersockel
und Drempel, Haustür und Fenster mit aufwendigen Stuckrahmungen und
Verdachungen mit Segmentbogengiebel über der Tür und Dreiecksgiebeln
über den Fenstern, das Satteldach gedeckt mit Doppelmulden-Falzziegeln
und wie damals noch üblich ohne Dachrinne (also mit echter Traufe), nur
über dem Eingang ein kurzes Rinnenstück mit Wasserspeier. Vor dem Haus
steht die große "Friedenseiche" noch ohne Gedenktafel am Stamm
(siehe dazu im Vergleich die Hochzeitsbilder weiter unten).
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Familie Richard Jäzosch, die Eltern der Margarete Jäzosch (siehe oben),
vor dem Haus Dorfstraße 66 (alte Hausnummer, heute Dorfanger 9), etwa um 1926 (?)
.jpg)
Die Brüder Franz Jäzosch und Arnold Jäzosch um 1925 vor
ihrem alten Haus an der Dorfstraße neben der Jäzosch-Schmiede am Ortsausgang in Richtung Dürrenhofe; an
dieser Stelle steht heute das Haus Dorfanger 10 (siehe das kleine Bild unten links).
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Blick in den Hof zum alten Haus an der Dorfstraße neben der Jäzosch-Schmiede (siehe vorstehendes
Foto) im April 1925, links wieder Bernhard Jäzosch, rechts mit
Krücken Arnold Jäzosch.
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Die Jäzosch-Schmiede befindet sich am Ortsausgang in Richtung Dürrenhofe, sie
gehört zu den ganz wenigen Gebäuden im öffentlichen Bereich des Dorfes mit noch ursprünglich
erhaltener Straßenfassade. Der Vorgängerbau wurde 1911 abgebrochen und gleich
danach das hier gezeigte Ziegelgebäude neu errichtet. Von der Jäzosch-Schmiede wird gesprochen,
weil es in Kuschkow auch noch den Schmiedemeister Karl Feldner mit einer eigenen Schmiede gab.
Das Bild zeigt die Schmiede im April 1925, die äußere Dorfstraße Richtung Dürrenhofe
hatte zu dieser Zeit offenbar nur einen schmalen Fahrstreifen mit festem Pflasterbelag, daneben eine
pferdefreundliche Sandspur (sogenannter "Sommerweg"). Hinten links ist noch das alte
giebelständige Wohnhaus des Schmiedemeisters zu sehen (siehe das vorangegangene Foto). Dieses
Wohnhaus wurde 1927 durch das heute noch existierende Gebäude mit Zwerchgiebel
ersetzt, ursprünglich wie das Schmiedegebäude ebenfalls als Sichtziegelbau errichtet (siehe
kleines Foto unten links), heute verputzt. Auf dem Foto zu sehen sind in der Mitte der
Schmied und spätere Müllermeister Bernhard Jäzosch
(15.7.1905-28.4.1945, mein Großvater) und rechts sein älterer Bruder, der
Schmied Franz Jäzosch (4.5.1897-28.4.1945); der Mann links
im Bild konnte nicht ermittelt werden.
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Schmiedemeister
Emil Jäzosch (links, mein Urgroßvater) mit seinem Sohn Franz Jäzosch (rechts)
sowie dessen Ehefrau Gertrud Jäzosch (ganz links), fotografiert 1933
vor dem alten zweiflügeligen Holztor der Schmiede, darüber die alte Hausnummer 08 (heute ist die
Schmiede ein Nebengebäude zum Grundstück Dorfanger 10).
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Das neue traufständige Wohnhaus des Schmiedemeisters
von 1927 ebenfalls in einer Aufnahme von 1933,
noch unverputzt mit der ursprünglichen Sichtziegelfassade und großem Zwerchgiebel.
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Links der Hof von Schneiders an der äußeren Gröditscher Straße
6 um 1960, das Wohnhaus mit Eingangs-Vorlaube zur Hofseite. Rechts
der Hochzeitszug Kunze in der Alten Straße vor dem Fachwerkhaus Kunze,
Alte Straße 2 (damals Koinzstraße 2 ?), wohl ebenfalls um 1960. (Beide
Fotos: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Die Bockwindmühle zum Mühlengrundstück Wolff / Jäzosch
an der äußeren Gröditscher Straße 5 um 1920-1930, die einzige noch existierende Aufnahme von dieser
ehemaligen Windmühle hinter dem Hof, fotografiert über die Wiesen aus südöstlicher Richtung. Die Aufnahme stammt
vermutlich aus den 1920er Jahren, die Mühle wurde 1938 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Zwischen 1857 und 1932
befand sich der Mühlenbetrieb im Eigentum der Familie Wolff. Im Jahr 1932 übernahm Emma Jäzosch, geborene Wolff,
die Mühle per Kaufvertrag von ihrem Vater Franz Hermann Wolff, seit 1932 war es somit die Jäzosch-Mühle. Müller
war ihr Ehemann, der Schmiedemeister und seit 1939 auch Müllermeister Bernhard Jäzosch, mein Großvater.
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Die Kuschkower Dorfschule und ihre Kinder
Auch dieses Thema behandelt die "Chronik der Gemeinde Kuschkow" (siehe unten) sehr
ausführlich auf den Seiten 48-53, war doch der Autor Gerhard Scheibe, mein ehemaliger Chemie-
und Physiklehrer, selbst Lehrer an der Kuschkower Schule. Er hatte auch mit seiner Ehefrau
Walli Scheibe die Redaktion sowie teilweise die inhaltliche Bearbeitung dieser Chronik zur
675-Jahrfeier 2003 übernommen, wie auch für die vorangegangene Broschüre "Beiträge zur
Geschichte der Gemeinde Kuschkow" (siehe unten) anlässlich der 650-Jahrfeier 1978.
Es
kann momentan nicht genau gesagt werden, wann in Kuschkow die Schulpflicht
für die Dorfschule begann. Eine Schulordnung gab es in Kursachsen seit
1724, die allgemeine Volksschulpflicht einschließlich Regelungen zur
Bezahlung des Schulgeldes erst ab 1805. Lehrer Noack
könnte um oder ab 1795 in der alten Dorfschule unterrichtet haben, links
ist er zu sehen in einer lithographischen Darstellung um 1830.
Ein Schulgebäude könnte schon früher existiert haben, die Akte des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs (BLHA), Rubrik Allgemeine Kirchenangelegenheiten, verzeichnet für
den Zeitraum von 1733-1795 ein Gesuch des Lehrers Christian Lehninger zu Trebatsch
um Übertragung des Schuldienstes in Krugau und Kuschkow.
Die alte Dorfschule befand sich gemäß Gemeinde-Chronik in der Koinzstraße (jetzt
Pretschener Straße 9), bis das neue Schulhaus (jetzt Kindergarten) 1851 in der
Kirchstraße bezogen werden konnte. Es hatte ein Schulzimmer und Wohnräume für
die Lehrer. Die Schulchronik (siehe hier:
►) wurde im Jahr 1891
durch Lehrer Otto Johannes Klintzsch begonnen. Noch findet man seinen Grabstein
auf dem Friedhof; es ist sehr zu wünschen, dass dieser und die anderen historischen
Grabsteine als Denkmale der Ortsgeschichte erhalten bleiben.
Die folgenden Schulbilder stammen aus dem Familienbesitz Wolff / Jäzosch und
Schneider aus den Jahren, in denen Familienmitglieder die Schule besuchten.
Es handelt sich um Jahrgangsbilder, jeweils mit Lehrer und Hilfslehrerin bzw.
Hilfslehrer.
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Schulbild aus dem Jahr 1912, fotografiert vor der
Dorfkirche. Links im Bild und auch auf den folgenden beiden Bildern ist der Lehrer
Otto Johannes Klintzsch (1858-1926) zu sehen, von der Königlichen
Regierung berufener Lehrer und Küster, er war in Kuschkow vom 2.10.1891 bis 1.10.1922
tätig, auch als Standesbeamter. Er bewohnte eine Lehrerwohnung in der Schule. Die
Schulchronik wurde von ihm begonnen. Neben vielen weiteren Tätigkeiten leitete er
auch den Schulchor. Nach den Erzählungen der Alten genoss er die höchste Achtung
und Wertschätzung im Dorf. Die Hilfslehrerin vor ihm auf dem Bild war seine
Ehefrau Elisabeth Klintzsch (1879-1932, geborene Dillan), sie ist ebenfalls auf
den folgenden beiden Bildern zu sehen. Weiter unten im Abschnitt "Friedhof"
wird der gut erhaltene gemeinsame Grabstein gezeigt, der sich heute in der Sammlung
historischer Grabsteine an der Südseite des Friedhofs befindet.
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Schulbild um 1918-1920 (?) mit dem Lehrer-Ehepaar Klintzsch,
fotografiert vor der Dorfkirche.
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Schulbild um 1918-1920 (?) mit dem Lehrer-Ehepaar Klintzsch,
fotografiert vor der Dorfkirche.
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Schulbild um 1928-1930 (?) mit Lehrer Fritz Wegener, die "Kleine Gruppe"
der beiden Schulgruppen. In der Kuschkower Dorfschule gab es zwei Gruppen: Die Gruppe der Kleinen (1.-4. Klasse)
und die Gruppe der Großen (5.-8. Klasse), insgesamt etwa 50-80 Schüler. (Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Schulbild aus dem Jahr 1931 mit Lehrer Fritz Wegener, fotografiert vor
der Dorfkirche. (Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Schulbild in Mittweide aus dem Jahr 1931, fotografiert wohl vor dem
dortigen Schulgebäude. Gezeigt wird dieses Bild, weil hier auch Kinder aus Kuschkow dabei sind.
(Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Schulbild aus dem Jahr 1934 mit Lehrer Fritz Wegener (rechts), fotografiert
vor der Dorfkirche. Der Lehrer Fritz Wegener, der auch einige Beiträge zur Kuschkower Geschichte im Lübbener
Kreis-Kalender verfasst hat (siehe Literaturverzeichnis unten) war vom 11.9.1922 bis 1.11.1934 an der Dorfschule
tätig; dieses Foto ist somit das letzte Jahrgangsfoto mit ihm. Links im Bild ist sein ihm 1933 zugeteilter
Hilfslehrer zu sehen.
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Schulbild aus dem Jahr 1938, fotografiert vor der Dorfschule
in der Kirchstraße (heute Kindergarten). Über dem Eingang befand sich zu dieser Zeit die Losung
"Schulzeit ist Saatzeit". Der Lehrer rechts im Bild war Gerhard Thürmer, an der Schule
tätig von November 1934 bis Januar 1940. Der stehende kleine Junge unten in der Bildmitte mit
Strickjacke und ausgebeulten Hosentaschen war mein Vater Manfred Jäzosch, der spätere
Müllermeister von Kuschkow.
Gemäß Ortschronik wurde das Schulgebäude für zwei Schulklassen und Lehrerwohnung 1851 an
dieser Stelle errichtet, die alte Fledermausgaube und die Biberschwanz-Dachdeckung sowie
das noch erhaltene alte Kreuzstockfenster mit Sprossenverglasung rechts würden zu dieser
Bauzeit passen. Die Fassade wurde später sicher mehrfach neu verputzt, auch dieses Haus
hatte noch 1938 keine Dachrinne, das abfließende Regenwasser dürfte die Fassade
geschädigt haben, besonders im unteren Bereich.
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Gruppenfotos zu verschiedenen Anlässen
Es folgen Bilder überwiegend aus der Zeit vor 1945, auf denen besondere öffentliche und private
Ereignisse des Dorflebens dokumentiert sind. Die Chronik der Gemeinde Kuschkow zur 675-Jahrfeier
berichtet zum Beispiel auf den Seiten 72-74 von der Pflichtfeuerwehr. Gemäß Feuerlöschordnung
von 1880 waren die Männer im Alter von 16 bis 65 Jahren verpflichtet, im Falle eines Brandes
Hilfe zu leisten und zu löschen. Pferdegespanne waren zum Ziehen der Feuerwehrspritze eingeteilt.
Auch berichtet diese Chronik über den Turnverein "Jahn", 1921 gegründet (Seite 60-61).
Der Verein hatte 62 Mitglieder, die einmal pro Woche übten. Mit der Fahnenweihe auf dem Bild
von 1927 fand gleichzeitig die Einweihung des Sportplatzes statt. Nach den Berichten des
Lübbener Kreis-Kalenders von 1928 (Seite 41-43) war es ein in Kuschkow nie dagewesenes Fest.
Leider besitze ich keines der im Kalender abgebildeten Fotos. Sportvereine aus der Umgebung
und Lübben reisten zu Wettkämpfen an und die Kuschkower haben mit vereinten Kräften das Fest
eindrucksvoll gestaltet, sich in keiner Weise lumpen lassen, sogar Quartiere für weit
angereiste Sportler wurden zur Verfügung gestellt. Wichtige Persönlichkeiten mit ihren
tragenden Ansprachen fehlten natürlich auch nicht. 1928 fand eine Festveranstaltung statt
zur Einweihung des "Jahnsteins" zu Ehren des 150. Geburtstages von Turnvater
Jahn, dem Namensgeber des Vereins. Der Turnverein existierte, bis die meisten Männer des
Vereins gut trainiert zur Wehrmacht eingezogen wurden.
Die Bilder zum "Melkkursus" müssen für sich selbst sprechen. Erstaunlicherweise
sind nur wenige bis keine Frauen auf den Bildern zu sehen. Auch erstaunlich, dass der
Schmied und Müller Bernhard Jäzosch einen Melkkurs besuchte. Aber wenn ein Schmied die
Geige spielt, warum sollte er dann nicht auch als Müller melken? Schließlich hing Land-
und Viehwirtschaft mal mehr, mal weniger an allen Menschen im Dorf.
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Feuerwehr bei der Übung um 1925-1930 (?), wohl mit Teilnehmern aus
mehreren Ortschaften, Gruppenbild in Kuschkow (?). Laut Ortschronik gab es in Kuschkow bis 1934 eine
Pflichtfeuerwehr; ob die Mitglieder dieser Feuerwehr hier mit Nachbardörfern eine gemeinsame Übung
veranstaltet haben, ist unklar. (Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Militärlazarett Cottbus 1915 mit Schwester Ella Michovius, 22 Jahre alt, ihre Mutter
stammt aus Kuschkow und war die Schwester meiner Ururgroßmutter. Der Patient Friedow im Bett (gemäß
Patiententafel an der Wand), die sechs anderen Patienten sind unbekannt.
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Turnverein "Jahn" in Kuschkow, Gruppenbild 1920
(Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Turnverein "Jahn", Gruppenbild zur Fahnenweihe in Kuschkow am
22.5.1927. Zu diesem Ereignis gab es einen Beitrag im Lübbener Kreis-Kalender von 1928 (siehe
unten im Literaturverzeichnis, oder direkt hier:
►).
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Turnverein "Jahn", Gruppenbild 1928 zur Einweihung des
"Jahnsteins". Zum zehnjährigen Jubiläum des Turnvereins gab es einen Beitrag von Fritz Wegener
im Lübbener Kreis-Kalender von 1931 (siehe unten im Literaturverzeichnis, oder direkt hier:
►). Das in diesem Beitrag
mitgeteilte Gründungsdatum des Vereins (14. April 1921) scheint sich auf die formelle Vereinsgründung zu beziehen,
oder die Angabe ist nicht korrekt. Wie das handschriftlich bezeichnete Foto weiter oben zeigt, gab es einen
Turnverein Jahn in Kuschkow bereits 1920.
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Fastnacht in Goyatz mit Anni Schneider (vorn Mitte) 1932
(Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Die Teilnehmer am "Melkkursus" in Kuschkow vom 6.11. bis 18.11.1933;
links außen Johanna Schneider (Foto: Familienarchiv Schneider/Paech)
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Die Teilnehmer am "Melkkursus" in Gröditsch, Zeitraum unbekannt (wohl 1930er
Jahre), mit Bernhard Jäzosch aus Kuschkow (rechts neben der Texttafel, 1905-1945, Schmied und Müller)
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Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos
Zunächst ein kurzer Rückblick: Im Mittelalter erlaubten die jeweils Herrschenden
(Grundbesitzer, Zünfte, Gilden, Magistrat der Stadt, usw.) nur demjenigen eine Ehe, der eine Familie
ernähren konnte. Einem sehr großen Teil der Bevölkerung (ca. 50%) wurde nicht gestattet, eine Ehe
einzugehen und eine Familie zu gründen. Nur den Männern gestattete die Kirche die Scheidung und
erneute Heirat. Eine kirchliche Ehe gab es seit dem 10. Jahrhundert, wobei die Kirche erst ab
dem 13. Jahrhundert ein eigenes Eherecht hervorgebracht hat, die Ehe wurde sakramentalisiert,
unauflöslich. Keine Laien, sondern nur Priester durften trauen. Nach diesem Eherecht waren Jungen
bereits mit 12 Jahren und Mädchen ab 14 Jahren heiratsfähig. Jedoch spielte die Verbindung zweier
Familien die Hauptrolle, nicht die der beiden Partner.
Martin Luther trat schon für eine Zivilehe ein, eine Eheschließung sollte durch Schaffung
entsprechender Gesetze durch weltliche Autoritäten vorgenommen werden. Die Franzosen mit
ihrer Revolution setzten die Zivilehe in Frankreich durch. Napoleon brachte sie in die
besetzten deutschen Gebiete, wobei sie sich in Deutschland 1848 behauptet. Jedoch erst
seit 1875/1876 (nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches) wurde ein entsprechendes Gesetz
wirksam, welches eine Zivilehe, beurkundet durch einen staatlich bestellten Standesbeamten
und den Vorrang der Zivilehe vor der kirchlichen Ehe festschrieb. Diese Gesetz ermöglichte
eine Ehe trotz unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Ein Mann erreichte ab dem
20. Lebensjahr und eine Frau ab dem vollendeten 16. Lebensjahr die Ehemündigkeit nach
diesem Gesetz. Sohn oder Tochter benötigten bis zur Vollendung des 25. bzw. 24. Lebensjahres
die Einwilligung zur Eheschließung vom Vater (der Mutter bei Tod des Vaters oder des
Vormundes, wenn beide Eltern nicht mehr lebten). Bei einer Zivilehe war ein Aufgebot
zwei Wochen an den bestimmten Plätzen öffentlich zu machen.
Man sollte bei der Bewertung aus heutiger Sicht nicht vergessen, dass selbst das Eherecht
der Kirche damals einen gewissen Fortschritt gegenüber der Handhabung davor brachte. Für
Frau und Kind regelten diese, zwar auf sehr niedrigem Niveau, aber immerhin eine gewisse
Absicherung. Wohl erst seitdem Frauen ihr Leben selbst bestimmen dürfen, das heißt Bildung
genießen und durch Berufs- und Erwerbstätigkeit in der Lage sind, notfalls ihr Leben und
das ihrer Kinder selbst zu sichern, können sie frei entscheiden. In der Bundesrepublik
Deutschland mussten die Frauen noch bis in die 1970er Jahre hinein die Erlaubnis des
Ehegatten haben, um zum Beispiel ein Arbeitsverhältnis einzugehen oder ein Bankkonto
einzurichten. Erstmalig schrieb die Verfassung der DDR im Jahr 1949 die Gleichberechtigung
fest. Auf dieser Basis konnten Frauen entscheiden, wen und wann oder ob sie überhaupt
heiraten. Liefen die Dingen ungünstig, konnten Frauen ihre Kinder allein großziehen.
Ausbildung, Kindergarten und Gesundheitsversorgung sicherte der Staat.
In Kuschkow war die kirchliche Trauung nach der standesamtlichen wohl
bis in die 1970er Jahre weit verbreitet. Die Bräuche um die Hochzeit, wie sie damals
noch üblich waren, haben vermutlich ihren Ursprung hauptsächlich bei den Wenden.
In der Regel wurde das Heiraten meist von den Eltern ausgehandelt. War ein
Sohn der Haupterbe, hatte seine Braut eine entsprechend hohe Mitgift und
Aussteuer mitzubringen. Traditionell richteten die Brauteltern die Hochzeit
in ihrem Haus aus. Vielleicht gab es auch in unserem Dorf reiche Familien,
die Aussteuer und Mitgift finanzieren konnten. Allerdings ist Reichtum in
unserer Gegend vergleichsweise sehr bescheiden ausgefallen. Eine Heirat
sollte den Mädchen möglichst die Zukunft erleichtern, denn eine mittellose
Frau, nur auf sich selbst gestellt, hatte fast keine Chance und wurde zudem
von den Männern als Freiwild betrachtet.
Mädchen waren also im Vorteil, wenn sie sehr früh mit der Arbeit an ihrer
Aussteuer begannen. Diese Aussteuer bestand aus Bett- und
Tischwäsche, Handtüchern, Hemden, Unterwäsche usw., die von den Mädchen
selbst aus Leinen hergestellt werden konnten. In vielen Familien
verstand man es, vom Anbau der Leinpflanze bis hin zum Wäschestück alles
selbst zu machen. Der Fleiß des Mädchens war ausschlaggebend für den
Umfang der Aussteuer. Jedoch konnte es auch passieren, dass die Eltern
entschieden, dass die jüngere Tochter die von ihr angefertigte Aussteuer
der älteren, die für die vorgesehene Heirat nicht genug beisammen hatte,
übergeben musste. Schließlich ging es der Reihe nach, die älteren
Töchter mussten vor den jüngeren verheiratet werden. Für eine Eheschließung
war die Zustimmung der Eltern erforderlich.
Vor der Hochzeit musste das Aufgebot bestellt werden, d.h.
die öffentliche Bekanntmachung der beabsichtigten Eheschließung. Die
Heiratsabsicht musste in drei aufeinander folgenden Sonntagsgottesdiensten
in der Gemeinde des Bräutigams und auch der Braut verkündet werden.
Entsprechende Eintragungen finden sich auch in den Kirchenbüchern. Kurz
vor dem Hochzeittag begannen die Vorbereitungen für die Beköstigung
der Gäste. Eine stattliche Zahl verschiedener Blechkuchen wurde gebacken
und für mehrere Menügänge wurde vorgekocht, oft unter Anleitung einer
Köchin. Die Brautjungfern flochten Girlanden (aus Buchsbaum) für den
Eingang zum Hochzeitshaus, zur Kirche sowie eine Girlande zum Aufhalten
des Hochzeitszuges nach der Trauung.
Am Vorabend der Hochzeit wurde der Polterabend mit viel Alkohol
gefeiert. Es war ein ausgelassener Abend mit den Hochzeitsgästen, jedoch hautsächlich
mit der Dorfjugend. Eine Einladung war nicht nötig. Jeder konnte kommen. Beim Eintreffen
schmissen die Poltergäste Porzellan vor den Eingang, so dass das Porzellan möglichst in
viele kleine Stücke zerbrach. Achtung, es durften keine Teile aus Glas sein! Nur
zerbrochenes Porzellan brachte Glück.
Am Tag der Hochzeit: Die Braut vorzugsweise in einem weißen Kleid,
auf dem Kopf einen Schleier, der von einem Myrtenkranz gehalten wurde (der Kranz
sollte offen sein, wenn die Braut keine Jungfer war) und der Bräutigam traditionell
im schwarzen Gehrock mit Zylinder bzw. nach der Mode im Smoking oder Anzug mit
Myrtensträußchen im Knopfloch. Das Brautpaar ging vom Haus der Braut mit seinen
Familien und Gästen paarweise in einem festlichen Hochzeitszug durch das Dorf zur
Kirche, voran Blumen streuende Kinder. Die Kuschkower säumten den Weg oder stellten
sich "an Ecke" (Kreuzung von Kirch- und Dorfstraße, in der Mitte des
Dorfes) als Guckgäste auf.
Nach der Trauung in der Kirche ging es in gleicher Weise mit Glockengeläut
zurück zum Hochzeitshaus. Gleich an der Kirche hielten die Brautjungfern
den Hochzeitszug mit einer geflochtenen Girlande auf und trugen dem Brautpaar
ihre Wünsche als Gedicht vor. Auf dem Rückweg musste der Hochzeitszug mitunter
weitere Girlandensperren passieren. Der Weg wurde erst freigegeben, nachdem der
Bräutigam und die Herren des Hochzeitszuges Geld in den aufgehaltenen Hut oder
Korb geworfen haben (was dann oft gleich "bei Koschack" an Ecke, der
Gaststätte, in Bier umgesetzt wurde). Diejenigen, die die Girlande hielten,
sagten ebenfalls einen Spruch auf.
Im Hochzeitshaus angekommen, begann das Hochzeitsmahl mit
einer Geflügelsuppe zu Beginn, gefolgt von dem traditionellen Fischgericht
bestehend aus verschiedenen Fischen: Zander, Karpfen, Aal, Hecht, Schlei
in Bier gekocht mit einer braunen buttrigen Biersauce oder in der
anderen Variante mit einer weißen Schnittlauch-Sahnesauce, danach folgte
ein Gang mit Rinder- oder Kalbsbraten mit verschiedenem Gemüse und
schließlich Schweinebraten mit Gemüse. Nachspeisen aus verschiedenen
Eiercremespeisen, Puddings, Vanillesauce und Schlagsahne, Obstkompotte
boten für jeden Geschmack etwas. Natürlich durften die begleitenden
Getränke sowie Zigarren und Zigaretten für die Herren nicht fehlen (für
Damen ziemte sich das Rauchen noch nicht). Familien, welche dem Brautpaar
nahestanden und nicht geladen waren, schickten ihre Kinder mit
Glückwunschkarten, auch Geldgaben oder Geschenken zum Hochzeitshaus. Als
Dank erhielten die Kinder ein Stück Blechkuchen oder ein größeres
Kuchenpaket für die Familie.
Am Abend gab es ein ähnlich großes Gelage mit Aufschnitt aus Wurst und
Fleisch, Aal in Aspik, Bockwürsten, Kartoffelsalat und anderen Salaten.
Wieder begleitet von reichlich Getränken. Danach tanzte man ausgelassen.
Um Mitternacht setzt man das Brautpaar in die Mitte, die Brautjungfern
tragen ein Gedicht vor während sie der Braut den Schleier abnehmen und
ihr die Haube und dem Bräutigam die Zipfelmütze aufsetzen. Der Tanz geht
weiter. Wenn sich das jungen Paar zur Hochzeitsnacht zurückzieht muss es
mit Überraschungen rechnen. Die Jugend des Dorfes hat in der Regel
Scherze ausgeheckt, die mitunter ziemlich derb ausfallen konnten.
Die folgenden Fotos der Hochzeitsgesellschaften werden
wohl zumeist nach der Trauung und vor dem großen Hochzeitsmahl
entstanden sein, alle Teilnehmer noch nüchtern und diszipliniert, durch
den Fotografen sorgfältig arrangiert. Nach dem Essen, was immer auch mit
reichlich Alkohol verdaut sein wollte, war die Etikette in manchen
Fällen schon nicht mehr gewährleistet.
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Hochzeit Frieda Jäzosch + ..?.. Scheffner um 1925, Frieda Jäzosch war die Tochter
von Richard und Antonie Jäzosch; Hochzeitsgesellschaft vor dem Haus Dorfstraße 66 (alte Hausnummer, heute Dorfanger 9).
Ganz links im Bild steht offenbar der Lehrer Fritz Wegener, der auch auf den Schulbildern von 1928 und 1931 zu sehen
ist. Der Baumstamm rechts ist auf einer Tafel bezeichnet mit "Friedenseiche 1864 ▪ 1866 ▪ 1870-71",
die Eiche ist inzwischen gefällt. Dem Heimatkalender von 1958 für den Spreewaldkreis Lübben ist auf Seite 61 zu entnehmen,
dass die Eiche in die Liste der geschützten Naturdenkmale eingetragen war. Wer nähere Angaben zu diesem Bild machen kann
(Jahreszahl, Name des Bräutigams), möchte sich bitte bei mir melden, Kontaktdaten siehe ganz unten.
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Hochzeit Johanna Jäzosch + Paul Scheel im Juni 1937,
Hochzeitsgesellschaft wieder vor dem Haus Dorfstraße 66 (alte Hausnummer, heute Dorfanger 9,
siehe oben). Der Junge vorn rechts neben der Blumenvase ist Manfred Jäzosch, mein Vater, der
spätere Müllermeister auf unserem Mühlengrundstück Gröditscher Straße 5. In der mittleren Reihe
ganz rechts Arnold Jäzosch und ganz links Willi Jätzosch (sein Name in anderer Schreibweise).
Das Haus im Hintergrund hat inzwischen eine moderne Dachrinne.
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Hochzeit um 1930, Hochzeitsgesellschaft in Kuschkow mit
einem unbekannten Hochzeitspaar. Direkt hinter der Braut steht Arnold Jäzosch, rechts neben
ihm wahrscheinlich Hilde Jähnchen (geborene Konrad).
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Hochzeitszug ohne Brautpaar wohl um 1950
vor dem Fachwerkhaus Alte Straße 1. Der erste Damenführer vorn rechts
ist Manfred Jäzosch, noch unverheiratet.
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Hochzeit Jutta Thiele + Manfred Jäzosch am 14.1.1952,
meine Eltern, Hochzeitsgesellschaft auf dem Mühlengrundstück und Hof Gröditscher Straße 5
in Kuschkow. Darunter noch einmal das Hochzeitspaar separat in vorschriftsmäßiger Kleidung
und ihr nur wenige Jahre danach erworbener "Adler-Trumpf Cabriolet", der
ganze Stolz des Bräutigams und späteren Müllermeisters.
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Hochzeit Gertraud Gdawitz + Siegfried Jäzosch um
1964, Siegfried war der Sohn von Hedwig und Hermann
Jäzosch; Hochzeitsgesellschaft vor ihrem Haus Dorfstraße 15, mit den
Geschwistern, Regina, Ruth, Ilse und Werner von Siegfried Jäzosch.
Rechts hinter dem Bräutigam stehen Jutta und Manfred Jäzosch.
Regionalgeschichtlich interessant ist die ungewöhnlich große traditionelle
Eingangs-Vorlaube vor dem Haus, verziert mit Lattenwerk und Sägearbeit.
Weitere Informationen zu diesen besonders in der Niederlausitz früher
weit verbreiteten Eingangslauben finden Sie hier:
►
Wendische / Sorbische Hochzeiten
Viele Bräuche der Wenden haben sich lange gehalten und sind teilweise noch heute in abgewandelter
Form auch in Kuschkow anzutreffen, wie z.B. das Zampern. Die wendische Ortsbezeichnung für Kuschkow
lautet Ku¹kow. Auch die Hochzeitsbräuche wurden lange Zeit gepflegt. Die beiden folgenden Fotos
aus der Zeit um 1925 zeigen die übliche wendische Tracht und teilweise deuten sie auch den Brauch
an. Der Ort dieser Hochzeit und die Personen sind bis auf eine Ausnahme (meine Patentante) unbekannt.
Trachtenkundige können sicher eine genauere Bestimmung vornehmen, da jedes Dorf eigene Trachtenelemente
aufweist. Ich versuche Erklärungen, soweit auf den Bildern nicht eindeutig sichtbar, mit Hilfe von
Wikipedia und Informationen aus besuchten Museen. Die Braut in der Mitte trägt schwarz, also einen
schwarzen Rock, eine ausgeschnittene bestickte schwarze Jacke und auf dem Kopf die weiße Haube, welche
von einem Myrtenkranz ("Girlande") gehalten ist. Weiße Strümpfe gehören dazu und schwarze
Schuhe. Der Bräutigam trägt einen Zylinder, einen schwarzen Gehrock mit einem Myrtensträußchen im
Knopfloch und an der Armkrempe, dazu bunte Bänder, schwarze Hose und Schuhe.
Interessant sind auch die beiden Paare neben dem Brautpaar. Links von der Braut scheint der
Hochzeitsbitter zu stehen. Er trägt eine bunt bestickte Schärpe und ein buntes Tuch, welches zusammen
mit einem Sträußchen an der Brust befestigt ist. Man erkennt auch einen Degen. Er trägt seinen Hut
welcher ebenfalls mit bunten Bändern und einem Sträußchen geschmückt ist, wie auch die anderen beiden
Herren in der Hand. Der Herr rechts außen trägt ebenfalls einen Degen, aber keine Schärpe. Die beiden
Damen sind ebenfalls mit schwarzen Röcken und Schürzen bekleidet, dazu anscheinend ein schwarzes
Mieder mit einem weißen Schultertuch, welches am Rand einen schwarzen Streifen hat. Darunter eine weiße
Bluse. Beide tragen ebenfalls weiße Hauben, welche von einer wahrscheinlich bunten Blumenkrone
(Girlande) gehalten wird. Es sind sicher die erste und zweite Brautjungfer (auch erste und zweite
Patin genannt). Im Hintergrund an der Haustür sind Bänder angebracht, vielleicht mit Sprüchen.
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Auf dem Bild mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft rahmen die beiden eben beschriebenen Paare wieder
das in der Mitte stehende Brautpaar ein. Sechs Damen, davon zwei in der ersten und vier in der zweiten
Reihe tragen im Gegensatz zum Brautpaar und den beiden anderen Paaren ihre sehr bunten Trachten mit
weißen Hauben von Blumengirlande gehalten. Es scheinen sechs weitere Brautjungfern jeweils mit ihren
Herren zu sein. Die Damen dahinter und daneben sind ebenfalls in bunter Tracht und bunt bestickter
Haube (ohne Girlande). Dahinter anscheinend die älteren Damen in bunter Tracht mit weißen Hauben
ohne jeden weiteren Schmuck. Einzig die Braut trägt eine schwarze Jacke.
Die Musikanten auf der rechten Seite hinten und einer auf der linken Seit vorn tragen nur schwarze
Westen über dem weißen Hemd und schwarzer Hose. Teilweise sieht man auch Kinder in Tracht, aber ohne
Haube. Das Hoftor zum Hochzeitshof wurde zur "Ehrenpforte" geschmückt mit geflochtenen Girlanden aus
Tannengrün, darin sind Hüte und Bänder befestigt als weiterer Schmuck. Unter der geflochtenen Girlande
sieht man eine Leine mit weißen und farbigen Tüchern, welche bestickt sind. Nachfolgend noch einmal
das Hochzeitspaar in einer Einzelaufnahme sowie ein Mädchen um 1920 in Spreewälder Tracht. Dazu gab
es einen kleinen Beitrag von Gerhard Wiesner im Lübbener Kreis-Kalender von 1931 (siehe unten im
Literaturverzeichnis, oder direkt hier:
►).
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Wendische / Sorbische Hochzeitsbräuche
Rechtzeitig vor der Hochzeit sprechen die Eltern des Brautpaares, das Brautpaar und der Hochzeitsbitter
(Braschka) die Hochzeit ab. Der Braschka, eine Art Zeremonienmeister, spricht den Gästen persönlich die
Einladung aus und leitet die Feier von Beginn bis Ende.
Der Hochzeitstag begann zunächst für Braut und Bräutigam getrennt. Im festlich geschmückten Haus des
Bräutigams begrüßten er und seine Eltern ihre Gäste und Verwandten. Der Hochzeitsbitter hielt eine
komische Rede über Braut und Eheleben, die Gäste wurden bewirtet mit Speisen und Getränken. Anschließend
bat der Bräutigam um Vergebung seiner Sünden und wurde aus seinem Elternhaus verabschiedet. Angeleitet
vom Hochzeitsbitter begab sich die Hochzeitsgesellschaft des Bräutigams zum Elternhaus der Braut, um sie
abzuholen. Zwei Brautdiener eilten voraus, um die Ankunft anzukündigen.
Im Elternhaus der Braut trafen sich ihre Verwandten und Gäste zur Verabschiedung der Braut. Die Braut
bedankte sich bei Ihren Eltern und Geschwistern für die gemeinsame Zeit. Sodann lud man den gesamten
Hausrat der Braut auf geschmückte Wagen und fuhr diesen zum neuen Heim des Paares (oft das Elternhaus
des Bräutigams). Inzwischen traf der Hochzeitszug des Bräutigams vor dem Haus der Brauteltern ein. Der
Hochzeitsbitter warb zunächst vergeblich um die Braut bis er sie schließlich freikaufen und an den
Bräutigam überreichen konnte. Damit konnte die "Aussegnung" der Braut aus dem Elternhaus erfolgen.
Dann begab sich der Hochzeitszug, angeführt von den Brautjungfern bzw. heutzutage von den Blumenkindern
zur Kirche. Im Anschluss an die Trauung begibt sich der Hochzeitszug zur Einsegnung in das neue Heim
der Brautleute oder in ein Gasthaus. Auf dem Weg dorthin gilt es mehrere Girlandensperren durch
Freikauf zu passieren. Das Hochzeitsmahl aus vier Gängen (Hochzeitssuppe, Rindfleisch mit Meerrettichsoße
und Brot, Kalbsbraten und einem Dessert), begleitet von Bier, Schnaps und Wein, kann dann endlich
beginnen. Kaffee und Kuchen, sowie belegte Brote wurden im Anschluss serviert. War das Hochzeitsmahl
eingenommen zog die Hochzeitsgesellschaft mit einer Kapelle zur Schenke oder wenn der Platz reichte,
fand der Tanz im Hochzeitshaus statt. Um Mitternacht wurde der Braut der Brautkranz abgenommen bzw.
der Schleiertanz fand statt. Mit diesem Brauch galt das Brautpaar als Ehepaar. War die Feier beendet,
wurde das Paar vom Brautführer und Brautjungfern nach Hause begleitet.
Am Tag nach der Hochzeit fand sich die Hochzeitsgesellschaft erneut im Haus der nun Vermählten
zusammen und feierte gemeinsam bis spät.
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Der Friedhof
Zunächst möchte ich wieder auf die Chronik der Gemeinde Kuschkow zur 675-Jahrfeier zurückgreifen.
Knochenfunde im Bereich der Lücke auf den Grundstücken Geppert, Barwar und Klinge lassen Lehrer
Scheibe schlussfolgern, dass sich dort der ehemalige Friedhof bereits vor dem ersten Kirchenbau
1643 befunden haben muss. Es wird angenommen, dass mit dem Bau der Kirche 1836 auch der Friedhof
seinen Platz bekommen hat, wo wir ihn heute noch finden. Dieselbe Chronik berichtet davon, dass
Ende des Zweiten Weltkrieges ein Berliner Krankenhaus nach Kuschkow in die Baracken des
Arbeitsdienstes evakuiert wurde. Holzkreuze mit Namen von 62 Frauen, die 1944 in diesem
Not-Krankenhaus starben, erinnerten noch lange daran.
Es ist von den Kampfhandlungen um das Dorf am 28. April 1945 zu lesen, "in denen 58
deutsche Soldaten und 23 französische Kriegsgefangene zu Tode kamen. Sie wurden in einer
gemeinsamen großen Grabstelle bestattet." Die französischen Toten wurden nach
Kriegsende exhumiert und in ihre Heimat gebracht. Von den deutschen Gefallenen konnten
nur wenige Namen ermittelt werden. 1954 wurde von der Gemeindevertretung beschlossen, Ihnen
einen Gedenkstein zu setzten, den wir heute noch vorfinden; die folgenden Bilder zeigen
diese Gedenkstätte im Zustand der 1950er Jahre. Dank der Unterstützung durch Spenden der
großen Mehrheit der Dorfbewohner konnte dieses Vorhaben gegen den Willen staatlicher Stellen
verwirklicht werden; unter den von Arnold Jäzosch hinterlassenen Papieren befinden sich noch
heute die Sammellisten und Rechnungen. Diese Gedenkstätte ist sehr wichtig, uns nachdenklich
zu machen, welch unvorstellbares Leid dieser Krieg den Menschen gebracht hat. Ich gehöre
zur ersten Generation, die das bisher nie dagewesene Glück hatte, keinen Krieg miterleben
zu müssen. Sind wir uns alle dessen bewusst? Schätzen wir dieses Glück in ausreichendem Maße?
Tun wir genug dafür, diesen Zustand auch für die Folgegenerationen zu bewahren?
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Die alte kleine Friedhofshalle wurde 1952 fertiggestellt und 1991 die neue Halle. In den
1950er Jahren wurde der Friedhof mit Baumpflanzungen parkähnlich gestaltet. Er galt damals
als schönster der umliegenden Dörfer. Auch an dieser Stelle erlaube ich mir zu erwähnen,
dass diese Verschönerung und Pflege Arnold Jäzosch zu verdanken ist; die nächsten beiden
Fotos zeigen ihn in dieser Zeit. Trotz seiner Gehbehinderung hat er die Friedhofsgestaltung
und -pflege, den Heckenschnitt per Hand, mit größter Hingabe über viele Jahre betrieben.
Leider mussten die Pappeln wegen der Pflasterung des Hauptweges weichen. Heute sind nur
wenige der Bäume übrig und der Gesamteindruck kann sich leider in keiner Weise mehr
messen mit dem damaligen Zustand.
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Überaus bedauerlich auch,
dass die wunderbar umgesetzte Idee, das Aufstellen der alten Grabsteine an der Südseite,
momentan in Frage gestellt ist. Die Sperrung des Bereiches wegen der Gefahr, die von
losen Grabsteinen angeblich ausgehen könnte, führt hoffentlich nicht zur gänzlichen
Beseitigung. Vielleicht findet sich eine Finanzierungsmöglichkeit für die Erhaltung
dieser Grabsteine. Kuschkow hat doch fast nichts mehr, was an die Geschichte des Ortes
erinnert, nicht einmal mehr den Namen des Dorfes findet man ohne Probleme auf aktuellen
Karten. Ein fast 700 Jahre altes Dorf ist degradiert zum Ortsteil einer Gemeinde mit dem
Namen "Märkische Heide", ein Name ohne konkreten Ortsbezug. Wie sollen auf
diese Weise Verbundenheit und Interesse entstehen, wenn das Dorf sich immer mehr zu
einem beliebigen Ortsteil ohne eigenen Charakter entwickelt?
Ich denke, dass die folgenden Bilder aus den 1950er Jahren, ebenfalls aus dem Fotoalbum von
Arnold Jäzosch, einen Eindruck vom einst schönen, parkartigen Zustand des Friedhofes
geben, trotz der schlechten Bildqualität. Es wäre schön, wenn sich diese Begegnungsstätte
in Zukunft wieder in aufgewerteter Form zeigen würde, vielleicht sogar wieder parkähnlich.
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Die folgenden aktuellen Bilder zeigen einige der noch vorhandenen Grabsteine und Familiengräber
Jäzosch. Der Schmiedemeister Franz Jäzosch, seine Frau und ihre Tochter Ilse
wurden am 28. April 1945 erschossen in der Nähe der "Bohle" (Überquerung
des Abzugsgrabens zwischen Kuschkow und Krugau) aufgefunden. Welche Tragödie dazu
geführt hat, bleibt im Ungewissen. Ein Selbstmord erscheint nach den Berichten
unwahrscheinlich. Am selben Tag fiel Bernhard Jäzosch, sein Bruder, als Soldat im
"Kessel von Halbe", nur wenige Kilometer von seinem Heimatdorf entfernt.
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Die weiteren Bilder zeigen verschiedene historische Grabsteine auf dem Kuschkower
Friedhof, alle von aufgelassenen Gräbern, die Grabsteine wurden gesichert und als
Sammlung aufgereiht an der Südseite des Friedhofs aufgestellt, als familiengeschichtlich,
kulturgeschichtlich und künstlerisch wertvolle und unwiederbringliche Dokumente des
Dorfes, fotografiert im Zeitraum 2009-2020. Das erste Bild zeigt den Zustand am
12.4.2009. In der dritten Bildreihe links ist der Grabstein von Lehrer Johannes
Klintzsch (1858-1926) und seiner Frau Elisabeth Klintzsch (1879-1932, geborene Dillan)
zu sehen; weitere Informationen zu diesem Lehrer siehe oben bei den Schulbildern.
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Literatur und Internet zu Kuschkow und der Niederlausitz
Balke, Lotar: Bauen und Wohnen in Heide und Spreewald. Vom Wandel Lausitzer
Volksarchitektur im 20. Jahrhundert. Schriften des Sorbischen Instituts. Domowina-Verlag Bautzen 1994
Beeskow, Hans-Joachim: Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben.
Evangelischer Kirchenkreis Lübben, Heimat-Verlag Lübben 1998; Seiten 120-122
Boer, Wierd Mathijs de: Entstehung und Geomorphologie des Unterspreewaldes (Literaturauswertung).
Erschienen in: Biologische Studien, Heft 26, Luckau 1997; Seiten 3-10 (siehe direkt hier:
►). Der Beitrag
bietet einen Überblick über diverse Fachpublikationen, die sich mit der naturräumlichen Abgrenzung der Region
Unterspreewald (Niederspreewald) befassen.
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Denkmaldatenbank,
im Internet zu finden unter ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search (siehe direkt hier:
►)
Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet unter https://blha.brandenburg.de
(siehe direkt hier: ►) mit
Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele
der Dokumente sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch diverse Fachbücher kann
man sich als PDF-Dateien herunterladen.
Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der Gemeindevertretung Kuschkow zur
675-Jahrfeier 2003; Redaktion und inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003
Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Aktuelle Bearbeitung
durch Autorengruppe im Auftrag der Dehio-Vereinigung; Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2000; Seite 553
Düringsfeld, Ida von / Reinsberg-Düringsfeld, Otto von: Hochzeitsbuch.
Brauch und Glaube der Hochzeit bei den christlichen Völkern Europas. Verlag von J. G. Bach,
Leipzig 1871 (digitalisiert von Google). Seiten 167-178: Die Wenden, Seiten 214-218: Die Marken.
Eisenschmidt, Ralph: Systematische Ungenauigkeiten des Aufnahmeverfahrens im preußischen Steuerkataster
von 1865. Enthalten in: FORUM. Zeitschrift des Bundes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure
e.V. (BDVI), Berlin, Heft 2/2021; Seiten 30-45
Fahnenweihe und Sportplatzeinweihung des Turnvereins "Jahn" ‒ Kuschkow
(ohne Angabe des Verfassers). Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1928, Verlag des Lübbener Kreisblattes,
Buchdruckerei von Richter & Munkelt, Lübben N-L.; Seiten 41-43 (siehe direkt hier:
►)
Gebbert, Thomas / Hartmann, Dietwalt / Reichert, Frank: Aufnahme und Darstellung der Ortslagen in den
Separations- und Katasterkarten der östlichen Provinzen Preußens. Enthalten in: FORUM. Zeitschrift des
Bundes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V. (BDVI), Berlin, Heft 3/2018; Seiten 28-39
Gentzen, Udo: Verborgene Orte. Spurensuche auf Separationskarten. Enthalten in: Vermessung
Brandenburg, Heft 1/2020, herausgegeben vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg
(MIK), Potsdam 2020; Seiten 4-35. Als PDF zu finden auf der LGB-Website unter
https://geobasis-bb.de/sixcms/media.php/9/vbb_120.pdf (Stand: 21.7.2022)
Gockel, Michael (Hrsg.): Rudolf Lehmann, ein bürgerlicher Historiker und Archivar am Rande der DDR.
Tagebücher 1945-1964. Berliner Wissenschafts-Verlag 2018; auch digitalisiert als PDF zum kostenlosen Download
erschienen.
Rudolf Lehmann (1891-1984) zählt mit seinem geschichts- und archivwissenschaftlichen Werk zu
den außergewöhnlichen Gestalten der deutschen Landesgeschichtsforschung des 20. Jahrhunderts. Er hat seine
wissenschaftliche Arbeit ausschließlich der Geschichte seiner Heimat, der Niederlausitz, gewidmet. 1949 zum
Leiter des Landesarchivs Lübben berufen, geriet er als Archivar und Historiker zunehmend in Konflikte mit
dem SED-Staat um seine wissenschaftliche Freiheit und sah sich zuerst zum Rückzug vom Amt, später zur
Übersiedlung in die Bundesrepublik gezwungen. Seine Tagebücher aus den Jahren 1945-1964 beleuchten
eindrucksvoll die gesellschaftlichen Verhältnisse und Politik der frühen DDR.
Henker, Jens & Kirsch, Kerstin: Dorfgründungen in der Lausitz. Horno und Klein
Görigk im Focus. Enthalten in: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie
des Mittelalters und der Neuzeit (DGAMN), Band 27 (2014), Paderborn 2014; Seiten 171-180
(als PDF im Internet zu finden, siehe direkt hier:
►)
Hoffmann, Helmut: 150 Jahre Liegenschaftskataster in der Region Berlin/Brandenburg ‒ Aufbau
des Liegenschaftskatasters aus dem 'Nichts': ‒ wie war das 1861? Enthalten in: Vermessung
Brandenburg, Heft 2/2011, herausgegeben vom Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, Potsdam 2011;
Seiten 18-26
Kaak, Heinrich: Geschichte des Dorfes in Brandenburg vom Mittelalter
bis zur Gegenwart. Brandenburgische Historische Kommission e.V.,
Potsdam 2010; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in
Brandenburg". Als PDF auf der Website des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de
Kaak, Heinrich: Die brandenburgische Ortsgeschichte in Personen, Familien
und ländlichen Schauplätzen. Brandenburgische Historische Kommission e.V.,
Potsdam 2011; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in
Brandenburg". Als PDF zu finden auf der Website des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de
Körner, Siegfried: Ortsnamenbuch der Niederlausitz. Studien
zur Toponymie der Kreise Beeskow, Calau, Cottbus, Eisenhüttenstadt, Finsterwalde,
Forst, Guben, Lübben, Luckau und Spremberg. Akademie Verlag, Berlin 1993;
Ortsname Kuschkow auf Seite 180, Nummer 337
Lehmann, Rudolf: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz.
Band 1: Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Erschienen im Selbstverlag des
Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, Marburg 1979; Kuschkow
auf Seite 185. Digitalisiert erschienen im Berliner Wissenschafts-Verlag 2011
Lehmann, Rudolf: Quellen zur Lage der Privatbauern in der Niederlausitz
im Zeitalter des Absolutismus. Deutsche Akademie der Wissenschaften zu
Berlin, Schriften des Instituts für Geschichte, Reihe II, Landesgeschichte Band 2.
Akademie-Verlag, Berlin 1957. Behandelt wird der Zeitraum zwischen 1650 und 1821
Lehmann, Rudolf: Brandenburg-Preußen und die Niederlausitz. Enthalten
in: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, Band 10, Berlin 1959; Seiten 37-49.
Dargestellt wird die vielschichtige und komplizierte Herrschaftsgeschichte von den
Ursprüngen im Mittelalter bis 1958. Digitalisiert als PDF zum Download unter
https://geschichte-brandenburg.de ‒ dort unter "Veröffentlichungen".
Lehmann, Rudolf: Geschichte der Niederlausitz. Veröffentlichung der
Berliner Historischen Kommission beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität
Berlin, Band 5. Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin 1963
Leonhardi, Friedrich Gottlob: Erdbeschreibung der Churfürstlich- und
Herzoglich-Sächsischen Lande. Vierter Band. Dritte vermehrte und verbesserte
Auflage. Leipzig 1806 bei Johann Ambr. Barth. Seiten 345-476: Die Markgrafschaft
Nieder-Lausitz ... (vollständige Beschreibung des Gebietes, welches mit dem
Wiener Kongress 1815 an Preußen kam); Seite 449: "Der Lübbener oder Crumspreeische
Kreis"; Seite 452: "Kuschkau und Krugau insgesammt mit Kirchen" (Kuschkau
war zeitweise die eingedeutschte Namensvariante von Kuschkow)
Lippert, Woldemar (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Lübben. Teile 1-3. Im Auftrage
der Stände des Markgraftums Niederlausitz herausgegeben von Woldemar Lippert. Druck und Verlag
der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden.
Band 1: Die Lübbener Stadtbücher. Dresden 1911
Band 2: Die Lübbener Stadtrechnungen des 15. und 16. Jahrhunderts. Dresden 1919
Band 3: Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lübben, der Herrschaften Zauche, Pretschen und Leuthen. Dresden 1933
Lübbener Kreiskalender (Kreis-Kalender) in historischen Ausgaben ab 1913 (Stand Dezember 2022),
digitalisiert als PDF mit vielen interessanten Beiträgen auch zu Kuschkow und Umgebung, findet man auf der Website
der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter
https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18476
Neumann, Johann Wilhelm: Das Provinzial-Recht des Markgrafthums Niederlausitz in zwei Abtheilungen
nebst einer Darstellung der früheren Niederlausitzischen Verfassung, als Einleitung. Gedruckt und verlegt von
Trowitzsch & Sohn, Frankfurt a.O. 1837. Digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz.
Darin enthalten z.B. die Dorf-Feuer-Ordnung für das Markgraftum Niederlausitz von 1781 und die General-Innungs-Articul
für Künstler und Handwerker-Zünfte von 1780 (beides mit Fortbestand auch nach 1815).
Neumann, Johann Wilhelm: Die Verhältnisse der Niederlausitzischen Landbewohner und ihrer Güter von den frühesten bis
auf die neuesten Zeiten. Ein Beitrag zum Niederlausitzischen Provinzial-Rechte. Lübben bei C. T. Gotsch, 1835. Digitalisiert von der
Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz. Enthält eine detaillierte Darstellung der sozialen Schichten innerhalb eines
Dorfes mit ihren unterschiedlichen Besitzverhältnissen, Rechten und Pflichten.
Norberg, Madlena / Kosta, Peter (Hrsg.): Sorbische / Wendische Spuren in der nördlichen Niederlausitz.
Potsdamer Beiträge zur Sorabistik, Universitätsverlag Potsdam 2019. Darin ab Seite 107: Tobias Preßler: Die
Argumente in der Politik gegenüber den Sorben in der Niederlausitz ‒ nachvollzogen und erläutert an
drei Phasen aus der Zeit zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Digitalisiert von Google für den Universitätsverlag
Potsdam (Open Access, Lizenz CC BY, siehe direkt hier:
►)
Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben.
Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)
Starosta, Manfred: Dolnoserbsko-nimski slownik / Niedersorbisch-deutsches Wörterbuch.
Domowina-Verlag, Bautzen 1999
Starosta, Manfred / Hannusch, Erwin / Bartels, Hauke: Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch.
Digital zu finden auf der Website des Sorbischen Instituts Bautzen unter https://www.dolnoserbski.de/dnw/
(siehe direkt hier: ►) ‒ die
Umkehrform, das Niedersorbisch-deutsche Wörterbuch, findet man unter https://www.dolnoserbski.de/ndw/
(siehe direkt hier: ►). Hinweis:
Die Feineinstellungen unter der Suchmaske sind unbedingt zu beachten (besonders: Schreibung), sonst findet man gar nichts.
Stichling, Paul: Die preußischen Separationskarten 1817-1881, ihre grenzrechtliche und grenztechnische
Bedeutung. Sammlung Wichmann, Band 7. Verlag Herbert Wichmann, Berlin 1937 (digitalisiert von der Staatsbibliothek
zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, unter http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000EEC900000000)
Tetzner, Franz: Die Slawen in Deutschland. Beiträge zur Volkskunde ... Druck und Verlag
von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1902 (im Internet zu finden als PDF, digitalisiert von Google);
Seiten 282-345: Die Sorben. Mit Angaben zu Dorfformen, Gehöft und Hausbau, Göttern und Geistern, Sitten
und Gebräuchen (z.B. Hochzeit, Spinnstube, Aberglaube); vieles davon ist auch in die deutschen Dörfer
eingedrungen und wurde dort gelebt, auch in Kuschkow. Die Seiten 282-345 finden Sie als Textauszug
aus dem PDF von Google direkt hier:
►
Treutler, Gerd-Christian Th.: Mühlenwesen (Kurmark, plattes Land). Website
"Brandenburgikon ‒ Landesgeschichte online", Arbeitskreis brandenburgische
Landesgeschichte / Brandenburgische Historische Kommission e.V. / Universität Potsdam, dort unter >
Historisches Lexikon Brandenburgs > Ländlicher Raum > Mühlenwesen (abgerufen am 11.7.2022
direkt unter https://brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/muehlenwesen)
Ueber die zweckmäßigste Anlegung und Verschönerung der Dorfkirchhöfe und Begräbnisplätze.
Amts-Blatt der Königlichen Churmärkischen Regierung, No. 9, Potsdam, 14. Juni 1811, Seite 72, unter
"Vermischte Nachrichten und Aufsätze", ohne Autor. Ein sehr ausführlicher Text mit detaillierten
Vorschlägen zu Platzierung, Bemessung, Ausbau, Bepflanzung und Gestaltung von Dorffriedhöfen.
Es handelt sich um den für Brandenburg wichtigsten historischen Text zur Friedhofsgestaltung im ländlichen
Raum, jedoch nicht um einen "Erlass", eine "Verordnung" oder um "Vorschriften"
der Regierung, wie vielfach immer wieder behauptet.
Website "Fotografie und Architektur" (siehe hier:
►) mit Fotos
und Informationen zu historischen Gebäuden, Dörfern und Architekturobjekten; zur Dorfgeschichte in
Brandenburg allgemein sowie in Kuschkow siehe dabei die Spezialseiten:
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 1, Kulturgut im ländlichen Siedlungsraum (siehe hier:
►)
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 2, Gebäude, Baugestaltung, Natur und Landschaft (siehe hier:
►)
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 4, Bauernhausarchitektur in Stichworten und Bildern (siehe hier:
►)
- Architekturfotos und einige Angaben zu Kuschkow (siehe hier:
►)
- Erwin Seemel: Bevölkerungs- und Wirtschaftsverhältnisse im Amt Lübben um 1720 (siehe hier:
►)
Website "md museum-digital" (https://www.museum-digital.de, siehe direkt hier:
►), eine nach
Bundesländern, Regionen, Orten und Themen sortierte Plattform, auf der große und kleine Museen
Informationen zu ihren Objekten veröffentlichen können, darunter auch Bild- und Fotosammlungen
Wegener, Fritz: Beiträge zur Chronik des Dorfes Kuschkow. Enthalten in: Lübbener
Kreis-Kalender 1927, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben
(Spreewald); Seiten 46-51 (siehe direkt hier:
►)
Wegener, Fritz: Die 600-Jahrfeier der Dorfgemeinde Kuschkow. Enthalten in: Lübbener
Kreis-Kalender 1929, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben
(Spreewald); Seite 44 (siehe direkt hier:
►;
der Name des Lehrers Wegener ist im Artikel falsch als "Wegner" angegeben)
Wegener, Fritz: 10 Jahre Kuschkower Männer-Turnverein. Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1931,
Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seiten 56-57 (siehe direkt
hier: ►;
der Vorname des Lehrers Wegener ist im Artikel falsch mit "Franz" angegeben)
Wenzel, Walter: Niederlausitzer Ortsnamenbuch.
Domowina-Verlag, Bautzen 2006
Wiesner, Gerhard: Die wendischen Volkstrachten in der Niederlausitz. Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender
1931, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seiten 63-65 (siehe direkt
hier: ►)
Zeitzler, Kurt: Aus der Geschichte der Kirchengemeinde Krugau-Kuschkow (nach alten Büchern und Urkunden
der Pfarre). Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1928, Verlag des Lübbener Kreisblattes, Druck von Richter & Munkelt,
Lübben N-L.; Seiten 54-56. Hier können Sie diesen Beitrag als PDF lesen:
►
Zwahr, Johann Georg: Niederlausitz-wendisch-deutsches Handwörterbuch. Herausgegeben von J. C. F. Zwahr,
Druck von Carl Friedrich Säbisch, Spremberg 1847. Digitalisiert und als PDF zur Verfügung gestellt z.B. von Google (siehe
direkt hier: ►).
Dort kann man unter anderem auf Seite 32 nachlesen, dass der Bubak der "Schwarze Mann" war, allerdings
nur für kleine Kinder. Den Bubak riefen die Eltern immer dann, wenn man sich als Kind danebenbenommen hatte. In Kuschkow wohnte
er in Gollitzka, im Wäldchen hinter der Mühle neben dem Weg nach Krugau, das wusste damals jeder im Dorf, da gab es überhaupt
keine Zweifel ...
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Separationskarten und Flurnamen
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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 20.1.2023
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